
Wenn zwei sich streiten, freue sich der Dritte, besagt ein Sprichwort. Am Sonntag war es in der Bezirksliga West wirklich so: André Ehlers, Obmann des Kummerfelder SV, weilte unter den Zuschauern, als sich der Tabellen-Zweite Rasensport Uetersen und der Rang-Dritte SC Egenbüttel mit einem 1:1-Unentschieden trennten – weshalb die Kummerfelder Spitzenreiter bleiben.
Das Topspiel im Rosenstadion hätte möglicherweise einen komplett anderen Verlauf genommen, wenn der Uetersener Kirill Shmakov schon nach 30 Sekunden die große Chance zum 1:0 genutzt hätte – doch nach einem langen Einwurf von Marvin Schramm zielte er freistehend vorbei. Nach einer halben Stunde war es dann aber soweit: An einem Freistoß, den Mario Ehlers aus dem rechten Halbfeld hereinschlug, sprangen Shmakov und Jannek Laut sowie die Egenbütteler Marc Böttcher und Alexander Wulf vorbei, ehe Veton Hajrizi den Ball vor Broder Hansen flach in das lange Eck versenkte (29.). Im Glück waren die Rosenstädter, als nach mehreren Abwehrfehlern ein Schuss von Tobias Veith vom rechten Innenpfosten in das Feld zurücksprang (31.).
Das 2:0 verpassten dann sowohl Jannek Laut, der Schramms Rechtsflanke am langen Pfosten volley über die Latte jagte (38.), und Shmakov, der einen Abpraller nach einem Eckstoß ebenfalls deutlich über den Querbalken schoss. „In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr so gut im Spiel“, gestand Rasensport-Trainer Peter Ehlers, der „zu viele Fehlpässe“ bemängelte. Nach einem davon jagte Max Gerckens den Ball aus 18 Metern flach und präzise links in das Eck – 1:1 (64.). „Das hat er sehr gut gemacht“, so Peter Ehlers, der über den gegnerischen Angreifer sagte: „Es gibt in der Bezirksliga nicht viele Spieler mit seiner Klasse.“ In der Schlussphase drängten die Uetersener dann noch einmal auf den Siegtreffer. Doch Shmakov zielte von links am langen Pfosten vorbei, anstatt die in der Mitte mitgelaufenen, eingewechselten Stürmer Marcel Jobmann und Philipp Pohlmann zu bedienen, die für den Geschmack von Peter Ehlers allerdings „auch nicht weit genug vorne standen“.
In der Schlussminute blockte SCE-Verteidiger Broder Hansen einen Schramm-Schuss in höchster Not ab (Foto), woraufhin es noch einmal einen Eckstoß für die Heim-Elf gab. Diesen servierte Schramm von rechts perfekt für Jobmann, der den Ball aber aus fünf Metern über die Latte köpfte und dies damit begründete, dass er „in die Sonne geschaut“ habe. „Wir haben es versäumt, in der ersten Halbzeit eine klarere Führung zu erspielen“, haderte Peter Ehlers, der zugab: „Letztlich geht das Ergebnis in Ordnung.“ Dass das Kummerfelder Spiel gegen die SV Lieth ausfiel, erklärte André Ehlers, nicht verwandt oder verschwägert mit Peter Ehlers, übrigens damit, dass der Rasenplatz „leider unbespielbar gewesen“ und der Grandplatz „nicht als offizieller Spiel-Platz zugelassen“ sei.