
Der SC Sperber hatte beiden Protagonisten, dem FC Alsterbrüder und dem VfL 93 nicht den „Gefallen“ getan, am Sonntagvormittag bei UH-Adler Punkte zu lassen, sondern gewann, auf dem ersten Abstiegsplatz rangierend, mit 4:2 (SportNord berichtete) und ließ dadurch die Mannen vom Borgweg (28 Punkte) mit danach 30 Punkten erst einmal hinter sich.
Diesen gelang es dann am Nachmittag nicht, den Spieß gegen die ebenfalls vom Abstieg bedrohten Alsterbrüder (bis dahin auch 30 Zähler) wieder umzudrehen. In einer hypernervös geführten Partie setzten sich am Ende die Alsterbrüder nicht unverdient mit 2:0 durch.
Keines von beiden Teams kam über gelegentlich gute Ansätze hinaus. Die Vorsicht, hinten etwas anbrennen zu lassen, lähmte das Spiel, das sich überwiegend zwischen den Strafräumen abspielte. Erst in den letzten 10 Minuten des ersten Durchgangs wurde es um Nuancen munterer. Da gab es tatsächlich einmal einen gezielten Schuss des 93ers Jonathan Dinse aus ca. 22 Metern. Der Ball rauschte recht knapp am Alsterbrüder-Gehäuse vorbei (35.). Zwei Minuten später war es Tobias Schmitt, Defensivmann der Gäste auf der linken Seite, der durch sein Dazwischengrätschen eine richtig gute Chance für Levi Karn verdarb. Kurz vor der Pause schoss Felix Niebuhr aus 23 Metern haarscharf am Gäste-Tor vorbei.
Mehr gab es bis dahin in einer zähen Auseinandersetzung, die irgendwie nicht an Kampf gegen den Abstieg erinnerte, nicht zu bestaunen.
Nach dem Wiederanpfiff hatte man kurzzeitig den Eindruck, dass die Gäste nun Dampf machen würden. Wieder war der Schütze Jonathan Dinse, der FCA-Keeper Moritz Kühn mit einem satten Schuss prüfte (48.). Es war die erste echte Gelegenheit für Kühn, sich auszuzeichnen. Wenig später war der VfL-Dampf aber wieder Geschichte. Dafür sorgte Felix Niebuhr für den Hallo-Wach-Effekt, als er Gäste-Torwart Jens Grawe zu weit vor seinem Tor ausmachte, und dann einfach mal aus 45 Metern! über ihn hinweg abzog. Unfassbar, aber der Ball landete direkt am unteren rechten Pfosten und eben nicht im Tor (58.).
Diese Aktion war dann wohl das Signal für die Gastgeber, ihre Offensivbemühungen zu forcieren. Denn von da an spielte sich das Geschehen fast nur noch in der Hälfte des VfL 93 ab. Und dann war da noch die Einwechslung von Tim Algner nach einer Stunde für Philip Albers, mit der Coach Gunnar HItscher, wie es immer so schön heißt, alles richtiggemacht hatte. Nach 71 Minuten auf Zuspiel von Niebuhr scheiterte Algner noch an Keeper Jens Grawe, der immer mehr hinter einer konfus agierenden Abwehr auf dem Posten war. So auch nach 74 Minuten, als sich ein Tohuwabohu vor ihm nicht mit einem Tor der Hausherren rächte. Dieses Tor sollte dann aber vier Minuten später fallen. Stephan Wulf kam von rechts frei zum Flanken. Am Fünfmeterraum hielt Tim Algner die Fußspitze rein und der Ball war im Netz. Dieses 1:0 hatte sich klar abgezeichnet und entsprach auch den Spielanteilen.
Zwei Minuten vor Ende der 90 Minuten bot sich dann aber doch den Gästen die Chance zum 1:1. Der bis dahin völlig blasse Jan-Hendrik Rathmann hatte den Ausgleich auf den Füßen, aber sein Schuss aus 14 Metern zentral wurde Beute von Torwart Kühn, dessen Reflex einmal mehr überragend war. Auch Philipp Lürwer roch noch per Kopfball am 1:1 (89.). Der direkte Gegenzug brachte die Entscheidung. Wieder war letztendlich Tim Algner zur Stelle und erhöhte zum 2:0.
Torwart Kühn durfte nach einem 25-Meter-Freistoß von Dinse noch einmal seine Klasse zeigen (90.+3). Dann erfolgte der Schlusspfiff in einem Spiel, das nur die letzte halbe Stunde unterhaltsam war.
hvp