Landesliga Hammonia: NTSV-Reserve mit längerem Atem


Der Niendorfer TSV II überrascht in der Landesliga Hammonia weiterhin positiv. Nachdem die auf vielen Positionen neu formierte NTSV-Reserve zum Saisonstart ein 0:0-Unentschieden beim Titelanwärter HEBC erreicht hatte, schlug sie nun am Sonntag in ihrem ersten Heimspiel den ebenfalls stark eingeschätzten FC Union Tornesch mit 3:0. „Die Niendorfer haben gut gespielt und verdient gewonnen“, gestand FCU-Coach Stefan Dösselmann, der allerdings mit der Leistung seiner Elf gar nicht einverstanden war: „Das, was die Niendorfer gezeigt haben, können wir eigentlich auch ‒ aber wir haben es dieses Mal nicht abgerufen.“

75 Minuten lang schafften es die Tornescher immerhin, defensiv kompakt zu stehen. In der ersten Halbzeit leisteten sie sich in der Defensive zwar einige Wackler, die aber vom neuen FCU-Keeper Tim Brüggemann, der einige starke Paraden zeigte, ausgebügelt wurden. Seine größte Tat vollbrachte der 28-Jährige, als er in der 32. Minute erst gegen den von halblinks frei vor ihm auftauchenden Simon Flandrin rettete und auch den Nachschuss stark abwehrte. „Aber leider ging bei uns im Spiel nach vorne nicht viel“, stellte Dösselmann ernüchtert fest. Im ersten Durchgang gelang es den Gästen auf dem Kunstrasenplatz am Sachsenweg immerhin zweimal, aussichtsreich zum Abschluss zu kommen. Doch nach einer Freistoßflanke von Martin Schwabe traf Jannek Laut den Ball nicht richtig (20. Minute). Elf Minuten später scheiterte dann Dennis Beckmann, der bis zum Mai noch für die Niendorfer Reserve stürmte und an seiner früheren Wirkungsstätte aufgrund des Fehlens von Jan Dostal sowie Serge Haag in der Start-Elf stand, von halblinks aus. Und hinter den von der Heim-Elf suboptimal in die Mitte geklärten Ball bekam erneut Laut nicht genügend Druck, weshalb NTSV-Torwart Constantin Lustermann ihn mühelos fing.

Angesichts der Tatsache, dass es seinem Team „einfach nicht gelang, den letzten Pass zum Mitspieler zu bringen“, gab Dösselmann 20 Minuten vor dem Ende die Maxime aus, dass „ein Unentschieden mitgenommen werden“ solle. Dieser Plan wurde allerdings durchkreuzt, als die Tornescher einen Eckstoß nicht weit genug klärten und der Niendorfer Maikel Papke den Ball mithilfe seiner Hand annahm, ehe er ich aus 18 Metern per „Sonntagsschuss“ in den Winkel jagte. Schiedsrichter Björn Struckmann (vom FC St. Pauli) sah das Handspiel zwar, er unterstellte dem Torschützen aber keine Absicht und erkannte den Treffer deshalb an. „Diese Szene hätte der Referee abpfeifen müssen ‒ und dann hätten wir sehr wahrscheinlich ein 0:0 mitgenommen“, haderte Dösselmann. Auf den fragwürdig zustande gekommenen Rückstand reagierten die Tornescher, indem sie ihren Abwehrverband öffneten, um noch irgendwie zum Ausgleich zu kommen. Eine Chance auf das 1:1 konnten sie sich allerdings nicht mehr erspielen ‒ stattdessen schloss Moritz Niemann einen Konter der Hausherren zum 2:0 ab (87.). Ein Missverständnis zwischen Brüggemann, der nicht schnell genug herauslief, und Kuschka, der sich auf seinen Torwart verließ, nutzte der Niendorfer Saeid Karkhane zum 3:0-Endstand (90.).

„Wir haben verdient, aber zu hoch verloren“, urteilte Dösselmann, der in Maik Stahnke, der nach einer einwöchigen Pause auf den Platz zurückkehrte, den besten Tornescher gesehen hatte. Während es für den FC Union am Sonntag, 13. August im heimischen „Torneum Fußballpark“ gegen den Neuling Harburger TB weitergeht, gastieren die Niendorfer am selben Tag beim FK Nikola Tesla.

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