
Der Einzug des HSV Barmbek-Uhlenhorst in die vierte Runde des Oddset-Pokals war nach 90 Minuten beim SC Sperber durch ein dünnes 1:0 perfekt. „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es eben muss“, brachte es BU’s Benjamin Lipke mit einem Augenzwinkern nach der Partie auf den Punkt. Von einem echten Brustlöser nach einem Remis und der deftigen 1:5 Pleite am letzten Sonntag gegen den FC Teutonia 05 (SportNord berichtete, siehe unten aufgeführten Link) konnte aber nicht die Rede sein.
In ersten Durchgang tat sich der Oberligist, der zwar optisch deutlich überlegen war, aber auf sehr gut organisierte Raubvögel traf, sehr schwer dieses Übergewicht auch in Zählbares umzumünzen. Irgendwie fehlte in vielen Szenen die Ruhe und Ordnung im Spiel des klaren Favoriten. Zu häufig erging man sich in Klein-Klein-Spielereien. Erst ein Durcheinander der Hausherren am eigenen Sechzehner, wo sich der eine Spieler auf den anderen verließ, brachte Chris Heuermann unvermittelt in Schussposition und traf mit einem simplen Flachschuss ins leerer Tor zur 1:0 Führung von BU (21.). „So ein Rotztreffer“, ärgerte sich Sperbers Coach Ingo Glashoff an der Seitenlinie über das Geschenk seiner Mannschaft, die aber auch nach diesem Nackenschlag weiter gut dagegenhielt und bis zur Pause kaum ernsthaft in Gefahr kam. Ganz im Gegenteil. In den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel, als sich die Gastgeber auch einmal in die gegnerische Hälfte wagten, war es Malte Burmester, der nach feinem Zuspiel von Manuel Henkel rechts im Strafraum nur noch Keeper Dennis Bock vor sich hatte, dann aber nicht an eben diesem vorbeikam (41.). Schon kurz zuvor hatte Burmester den Keeper mit einem Schuss aus 25 Metern prüfen können.
Gleich nach Wiederanpfiff setzten die Gäste den SC Sperber mehr unter Druck. Den Willen, das Spiel mit einem zweiten Treffer frühzeitig zu entscheiden konnte man der Elf von Trainer Frank Pieper von Valtier zumindest nicht absprechen. Dominik Siewert bekam den von Sperbers Abwehr zu kurz abgewehrten Ball aus 17 Metern auf den Schlappen und forderte Torwart Christoph Möhring mit Vollstreckung zu einer sehenswerten Parade (51.). Im Gegenzug ging es dann in hohem Tempo auf der linken Angriffsseite durch den einsamen Dauerkämpfer Selcuk Aytis Richtung BU-Strafraum, wo Niklas Müller-Leitloff mit letztem Einsatz verhinderte, dass das Aytis-Abspiel keinen der zwei mitgelaufenen Mitspieler erreichte. Überhaupt gab es Phasen, wo sich das Fehlen des angeschlagenen Sperber-Goalgetters Marco Heydorn klar bemerkbar machte. Ein, wenn auch nie aufgebender Aytis, allein, war letztlich zu wenig.
In der 65. Minute hatten die Gastgeber Glück, dass Innenverteidiger Markus Trilk so gerade noch vor gleich drei einschussbereiten BU-Spielern den Ball im allerletzten Moment zur Ecke klären konnte. Fünf Minuten darauf ließ dann auch Nico Schluchtmann aus wenigen Metern einen Hochkaräter liegen. Häufig trafen die Gäste offensiv auch die falsche Entscheidung mit Pässen in die Tiefe, die einfach unerreichbar waren. Weitere Chancen durch Marcel Rodrigues (85.) und den eingewechselten Christian Degener (90.) blieben auch ungenutzt, so dass das BU-Trainerteam lautstark den Schlusspfiff forderte, um nicht noch durch einen Lucky Punch der Hausherren in eine mögliche Verlängerung gehen zu müssen.
Die unterlegenen Sperberaner konnten das Spielfeld nach einer sehr ansehnlichen Leistung hocherhobenen Hauptes verlassen. Trainer Ingo Glashoff drückte dann auch seine Zufriedenheit mit dem Auftritt seiner Truppe aus, die sich als echtes Team präsentiert hatte: „Meine Mannschaft hat die Räume sehr gut zugestellt und überhaupt die taktischen Vorgaben zu 100 Prozent übernommen. Dass man am Ende durch ein solch dummes Gegentor verliert, ist schon irgendwie sehr ärgerlich, sagte Glashoff, der schon am kommenden Freitagabend den Ligafavoriten, den Eimsbütteler TV begrüßt, mit dem er in der letzten Saison den Aufstieg nur haarscharf verpasst hatte.
hvp