
Welche Geschenke Peter Ehlers am vergangenen Mittwoch bekam, als er seinen 53. Geburtstag feierte, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass er sich am Sonntag über zwei schöne nachträgliche Präsente freuen konnte: Als Trainer von Rasensport Uetersen feierte er nämlich nicht nur einen 8:1-Kantersieg beim Heidgrabener SV, sondern nach einer vierwöchigen Abstinenz auch die Rückkehr an die Tabellenspitze der Bezirksliga West.
Auf dem Rasenplatz an der Uetersener Straße ließen die Rosenstädter den Ball in den ersten Minuten ruhig durch die eigenen Reihen laufen und holten sich damit die nötige Sicherheit, um im weiteren Verlauf immer wieder mit hohem Tempo und direkten Pässen nach vorne zu spielen. Der erste Torschuss, abgegeben von Raphael Friederich, der sich als Rechtsverteidiger der Gäste immer wieder in deren Offensivspiel einschaltete, sauste aber ebenso über die Latte (6. Minute) wie ein Versuch von Marvin Schramm, der nach einer perfekten Vorarbeit von Philipp Ehlers bei seiner Direktabnahme in Rücklage geriet (10.). In der 24. Minute gingen die Rasensportler dann aber in Führung: Jannek Laut war mit einem 18-Meter-Schuss in das lange Eck erfolgreich. 0:2 stand es, als die Gäste im Angriffspressing einen Ball eroberten und Philipp Ehlers seinen Cousin Mario Ehlers bediente, der vollstreckte (28.).
Die Hausherren meldeten sich zurück, als der Uetersener Kirill Shmakov einen Ball verlor, woraufhin sich Christoph Ketelhohn links behauptete und in der Mitte Nils-Marvin Schwarz fand. Dessen Versuch parierte Gäste-Keeper Alexej Schmidt ebenso wie den ersten Nachschuss von Martin Schwabe, der aber im erneuten Nachsetzen zum 1:2 verkürzte (40.). „Mit dem nötigen Quäntchen Glück, aber auch, weil wir die Räume bis dahin gut zugemacht haben, sind wir mit diesem knappen Ergebnis in die Pause gegangen“, erklärte HSV-Coach Ove Hinrichsen. Im zweiten Durchgang zogen die Rosenstädter das Tempo aber noch einmal an – und sie profitierten immer wieder von einfachen Ballverlusten der Heim-Elf: „Auf diese Art und Weise haben wir nach dem 0:2 auch noch das 1:3, das 1:4 und das 1:5 vorbereitet“, stöhnte Hinrichsen.
Nutznießer waren zuerst Philipp Ehlers sowie Schramm jeweils per Kopf nach einer Linksflanke von Jannek Laut (46./54.). Das 1:5 markierte dann Philipp Ehlers nach einem Schnittstellenpass von Fynn Laut (57.). „Herrlich herausgespielt“ wurde, wie Peter Ehlers und Hinrichsen unisono erklärten, das sechste Gäste-Tor: Philipp Ehlers krönte eine Kombination mit mehreren Direktpässen über Mario Ehlers und Friederich (76.). In der Schlussphase erhöhten Schramm nach einem Querpass von Philipp Ehlers (85.) sowie Eddy-Morton Enderle nach einem Schnittstellenball von Mario Ehlers (89.) noch zum 1:8-Endstand, der für die Uetersener den höchsten Sieg in der Bezirksliga und für den „kleinen HSV“ die höchste Niederlage in dieser Klasse sowie in den letzten 15 Jahren bedeutete.
„Wir sind momentan nicht richtig auf der Höhe, aber auch vom Pech verfolgt“, befand Hinrichsen angesichts der Tatsache, dass Serge Haag beim Warmmachen mit Oberschenkelproblemen passen musste. Peter Ehlers war dagegen „sehr glücklich“. Übrigens: Der „kleine HSV“ als Gegner scheint den Uetersenern zu liegen. In der vergangenen Saison hatten sie in der Kreisliga 7 beide Derbys gegen die Heidgrabener Reserve gewonnen (9:1 auswärts am 1. März und 4:0 daheim am 26. August 2018).