
Mit 30 Punkten im Gepäck reiste UH-Adler an den nahen Borgweg. Ein Sieg musste her, um sich auch nächste Saison Bezirksligist zu nennen. Das knappe 1:0 beim VfL 93 reichte dann auch definitiv zur erhofften Zielvorgabe und wurde von den zahlreich anwesenden Fans der „Uhlen“ auch nach dem Schlusspfiff ausgelassen bejubelt.
Nach Jubel war allen, die es mit dem VfL hielten nicht gerade zu Mute, denn nun muss man aus ihrer Sicht hoffen, dass der SC Sperber am morgigen Sonntag, 19. Mai, nicht beim USC Paloma II (Anstoß 12:30 Uhr) gewinnt, denn in diesem Falle wäre der Abstieg der „Borgwegler“ schon einen Spieltag vor Ende der Saison besiegelt. Anderenfalls käme es am letzten Spieltag in einer Woche zu einem echten Finale, wenn der VfL 93 auswärts beim SC Sperber zum Siegen verdammt wäre und nur so den letzten zu vergebenden Abstiegsplatz 14 an die Raubvögel abgeben würden.
Die erste Halbzeit zwischen dem VfL 93 und UH-Adler bot dem zahlreich erschienenen Zuschauern Magerkost. Bei beiden Teams überwog die Devise „keine Fehler machen und hinten nichts anbrennen lassen“. Dabei wurden dann aber doch etliche Fehler gemacht, die aber nur dazu führten, dass sich das Geschehen bei ausgeglichenen Spielanteilen zumeist zwischen den Strafräumen abspielte. Die einzige echte Tormöglichkeit bot sich den Gastgebern nach 37 Minuten, als Nicolas Pommerenke links im Strafraum freie Fahrt hatte, er dann aber mit einem angedeuteten Schlenzer viel zu lasch abschloss und so UH-Torwart René Meyer nicht zum Schwitzen brachte. So hieß es dann 0:0 zur Pause in einem Spiel, das bis dahin seltsam unaufgeregt über die Bühne ging.
Dies sollte sich mit Wiederbeginn zur zweiten Halbzeit ändern. Die Hausherren übernahmen einige Minuten die Initiative und drückten UH in die eigene Hälfte, ohne dabei aber richtig gefährlich zu werden. Das sah bei zwei Ecken von rechts, getreten von UH‘s Tim Finkeldey schon anders aus. Erst verpasste Rico Mendrzik per Kopfball nur knapp das Tor, dann konnte ein weiterer Kopfball der Gäste kurz vor der Torlinie seitens VfL 93 geklärt werden (51./53.). Dennoch überwog der Druck der Gastgeber. Nach einer Stunde Spielzeit kam endlich einmal Jonathan Dinse aus 22 Metern zum Schuss. UH-Keeper Meyer konnte mit Mühe parieren. Glück hatte Meyer, dass wenig später ein Kopfball des völlig freistehenden Florian Brandt aus wenigen Metern direkt in seine Arme platziert wurde (63.).
Noch dichter an einem Torerfolg stand dann aber auf der anderen Seite Tim Finkeldey, als er den Ball satt aus 27 Metern abzog, dieser dann aber vom rechten Innenpfosten am Überschreiten der Torlinie gehindert wurde (65.). Das Spiel wog jetzt hin und her, das Ganze sah nun auch mit bissig geführten Zweikämpfen nach echten Kampf aus und sorgte für beste Unterhaltung.
Als sich ein torloses Remis anbahnte, schlug UH dann doch noch erbarmungslos zu. Wieder war ein von der rechten Seite getretener Eckball von Tim Finkeldey Ausgangspunkt für Gefahr im VfL 93-Strafraum. Der Ball wurde nicht konsequent geklärt, erreichte dann den eingewechselten Marc-Robin Becker, der dann aus 10 Metern zentral zum 1:0 für die Gäste finalisierte (81.). Bitter für die zuvor anrennenden Hausherren, die fast noch das 0:2 hätten schlucken müssen. Finkeldey mit einem etws zu lässigen Abschluss hätte den Sack eigentlich zumachen müssen (87.).
Die Hausherren agierten die letzten Minuten erfolglos mit der Brechstange. Weit in der Nachspielzeit blieb schließlich UH-Joker Tugay Durgut DER Treffer der Saison versagt, als er aus zentral 60 Metern! über den weit vor seinem Tor stehenden Jens Grawe hinweg ins Tor traf (90.+3) und der Keeper den Ball erst hinter der Torlinie rausschlug, was dem Assistenten an der Linie wohl entgangen war. Kurz darauf war Schluss und für UH-Adler das Zittern um den Klassenerhalt beendet.
hvp