Regionalliga: Kiel Favorit gegen Meppen


Eigentlich soll in der Regionalliga Nord, ebenso wie in den drei höchsten Deutschen Spielklassen, am ersten September-Wochenende der Ball rollen – schließlich stehen im Rahmen der Europameisterschafts-Qualifikation Länderspiele an. Doch in der Regionalliga Nord werden zwei Nachholspiele absolviert und Holstein Kiel trifft bereits am Freitag, 2. September auf den Neuling SV Meppen.

Bevor um 18.30 Uhr im Holstein-Stadion der Anpfiff ertönt, waren forsche Töne aus dem Emsland zu hören: „Wir sind dazu in der Lage, bei jedem Regionalligisten zu punkten“, betonte Reiner Persike, Sportlicher Leiter des SVM, der im Sommer 2011 als Meister der Oberliga Niedersachsen (mit vier Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten BV Cloppenburg) nach zuletzt drei Jahren in der Fünftklassigkeit die Rückkehr in die vierthöchste Spielklasse geschafft hatte. Am vergangenen Sonntag erreichte Meppen immerhin ein 1:1-Unentschieden beim Mitaufsteiger VfB Germania Halberstadt: Durch ein Eigentor von Germania-Akteur Christopher Handke war Meppen in Führung gegangen (17.), Timo Breitkopf glich für Halberstadt zum Endstand aus (68.). Als Tabellen-Elfter und mit vier Punkten aus drei Partien liegt Meppen zurzeit nur drei Plätze und zwei Zähler hinter Kiel.

Dennoch gelten die „Störche“, die in der Spitzengruppe mitmischen wollen, als klarer Favorit. Nach einer 0:1-Auftaktpleite beim ebenfalls ambitionierten Halleschen FC konnte sich Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit zuletzt über zwei Siege freuen: Einem 1:0 beim Hamburger SV II folgte vor Wochenfrist im bisher einzigen Heimspiel dieser Saison ein 4:2 gegen den SV Wilhelmshaven 92. Karsten Fischer (5.), Tim Siedschlag (34.), Rafael Kazior (67., Foulelfmeter) und Fiete Sykora (72.) trafen dabei für die Schleswig-Holsteiner; für die Jadestädter konnten Kevin Behrens (41.) und Daniel Franziskus (81.) zweimal jeweils nur verkürzen. Nun peilt Gutzeit den dritten Sieg in Folge an; dieser würde, je nachdem wie deutlich er ausfällt, den Sprung vom achten auf den vierten, dritten (drei Tore Differenz) oder sogar zweiten Platz (fünf Tore Differenz) bedeuten würde.

Mit Defensivmann Hüseyin Dogan und Stürmer Michael Holt stehen zwei Ex-Kieler im Kader von SVM-Trainer Johann Lünemann: Dogan (31), ein gebürtiger Lübecker, kickte von 2002 bis 2007 an der Förde (41 Spiele für die Erste und 20 Einsätze für die Zweite Mannschaft); Holt (25) war von 2007 bis 2010 für Kiel am Ball (80 Einsätze, 44 Tore), ehe er nach einem Intermezzo beim West-Regionalligisten Wuppertaler SV Borussia nach Meppen zurückkehrte. Ebenfalls in Schleswig-Holstein gut bekannt ist SVM-Torwart Benjamin Gommert, ein gebürtiger Bad Segeberger, der bis 2007 sowie in der Saison 2010/2011 beim VfB Lübeck spielte. Die letzten Duelle zwischen Kiel und Meppen gab es in der Saison 2007/2008 in der damaligen Oberliga Nord, beide endeten Unentschieden (0:0 im Emsland, 1:1 an der Förde). Den letzten Holstein-Sieg gegen den SVM gab es in der Regionalliga-Saison 1998/1999 (2:0 auswärts).

(JSp)

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