Testspiel: Kosova trotzt VfR ein 1:1 ab


Alle Achtung, Klub Kosova! Der Tabellen-13. der Landesliga Hansa trotzte am Sonntagnachmittag im Testspiel dem VfR Neumünster, der zwei Etagen höher in der Regionalliga Nord ebenfalls um den Klassenerhalt kämpft, ein 1:1-Unentschieden ab. Zahlreiche Zuschauer verfolgten die Partie auf dem Kunstrasenplatz an der Dratelnstraße, und das war auch gut so – denn die kompletten Eintrittsgelder spendet der Klub Kosova dem „Kinderhospiz Sternenbrücke“.

Die Neumünsteraner trugen in den ersten Minuten gleich einige gute Angriffe vor. „Da hatten wir Lampenfieber und waren supernervös“, so Kosova-Coach Thorsten Beyer, der in einem Spielbericht auf der Internet-Seite seines Klubs einräumte, dass sein Team diese Phase „mit purem Glück ohne Gegentor“ überstanden habe. In der zwölften Minute gingen die Gäste aber in Führung: Nach einem Freistoß, den Orhan Gazi Kuscu aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum geschlagen hatte, konnte Kosova-Keeper Muzli Kameraj den Ball nicht entschlossen klären. Letztlich war es dann Felix Schlagelambers, der aus acht Metern zum 0:1 einschob – vergeblich reklamierten zahlreiche Kosova-Spieler bei Schiedsrichter Murat Yilmaz (vom FC Türkiye), dass ihr Torwart zuvor gefoult worden sei.

Nach dem Rückstand dauerte es, so Thorsten Beyer, „noch acht bis zehn Minuten“, bis seine Elf ins Spiel kam. Obwohl die Hausherren in der ersten Halbzeit gegen den Wind spielten, hatten sie nun selbst einige Angriffe. Nach einem VfR-Eckstoß gab es eine gute Konterchance, bei der sich Berat Ademi aber nicht entscheidend durchsetzen konnte. Zudem sorgten ein Freistoß und ein Eckstoß des Landesligisten für gehörige Verwirrung im Strafraum der Schwalestädter, die mit Bodo Boenigk aber auch einen echten „Turm“ in der Abwehr hatten. Die Neumünsteraner leisteten sich dagegen nach ihrer Führung zahlreiche Fehler im Spielaufbau. Thorsten Beyer sah nach der Pause sogar „keine richtige Torchance mehr“ für den Regionalligisten, was auch am nun besseren taktischen Verhalten des Außenseiters lag.

Das einzige, was Thorsten Beyer in dieser Phase bei seinem Team missfiel, war „das ‚Gelaber‘ mit dem Schiedsrichter“, das er als „sinnlos und destruktiv“ anprangerte, „weil es uns in der Konzentration ablenkt“. Der Kosova-Coach brachte mit Vulnet Sinani und Amir Ukshini zwei frische Kräfte; Berat Ademi sorgte fortan auf der rechten Seite für Belebung. Ukshini vergab zunächst eine gute Freistoß-Chance, schirmte kurz darauf aber nach einem Steilpass von Sinani den Ball so gut ab, dass er im VfR-Strafraum gefoult wurde. Yilmaz zeigte auf den ominösen Punkt und Sinani verwandelte den Elfmeter zum 1:1-Ausgleich (82.). Sinani hatte in der Schlussphase sogar noch die Chance zum 2:1, traf aber aus acht Metern den Ball nicht richtig.

„Es hätte sogar noch ein Sieg werden können“, so Thorsten Beyer, der das 1:1 aber als ein „letzten Endes gerechtes“ Ergebnis einstufte und folgendes Fazit zog: „Die Vorbereitung ist beendet und hat eine wettbewerbsfähige Mannschaft hervorgebracht!“ Dass Kosova „im Angriff ab der 70. Minute die besten Szenen hatte“, wie Thorsten Beyer es umschrieb, lag sicher auch daran, dass der VfR Neumünster nur einen Tag zuvor am Sonnabend bereits ein Testspiel gegen den Schleswig-Holstein-Ligisten SV Todesfelde bestritt. In Bad Segeberg hatten Emanuel Bento und Abdel Abou-Khalil dabei nach einem 0:2-Rückstand noch zum 2:2 ausgeglichen. Nun wird sich die Elf von VfR-Coach Uwe Erkenbrecher deutlich steigern müssen, um den Viertliga-Verbleib zu schaffen.

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