Bezirksliga West: SC Egenbüttel findet dreimal die Antwort

Kevin Nehls (links), hier gegen den Liether Yannic Stubenrauch, glich zum zwischenzeitlichen 2:2 aus.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„So macht Fußball Spaß“, sagte Jörg Repenning, Trainer des SC Egenbüttel. „Das war Werbung für den Sport“, erklärte Michael Blume, Coach der SV Lieth. Alle Zuschauer verließen den Klaus-Waskow-Platz in dem Wissen, ein packendes Duell gesehen zu haben. Nur einen Sieger sahen sie nicht, denn die SV Lieth und der SC Egenbüttel trennten sich im Rahmen des vierten Spieltages der Bezirksliga West mit einem 3:3-Unentschieden. „Das war insofern in Ordnung, weil dieses Spiel keinen Verlierer verdient gehabt hätte“, urteilte Jörg Repenning.

In der Nachspielzeit hätte die Partie noch in beide Richtungen kippen können: Erst hatte Marcel Scherr, Leihgabe der Egenbütteler Drittvertretung (Kreisliga 1), zweimal freie Bahn – doch er zielte knapp links vorbei (90.), ehe er beim nächsten Versuch von SVL-Akteur Yannick Stubenrauch noch abgegrätscht wurde (90.+1). Kurz darauf schnupperten die Klein Nordender an ihrer vierten Führung, aber Maximilian Konetzny scheiterte von halblinks aus zweimal an Patrick Marciniak, der anstelle von Marcel Ahrendt – hatte drei Tage zuvor prächtig im Lotto-Pokal-Drittrunden-Duell mit dem Regionalligisten Eimsbütteler TV gehalten – das SCE-Gehäuse hütete.

Erstmals das Nachsehen hatte Marciniak, als Philipp Matthiessen einen Pass gut mitnahm und den Ball dann, nachdem er nach innen gezogen war, so satt traf, dass er zum 1:0 einschlug. Lennard Bolick, der gegen den ETV mit seiner frechen Zweikampfführung gefallen hatte, egalisierte nach einem Konter zum 1:1 (15.). Die zweite Liether Führung, für die Nil von Appen sorgte, als er sich einen hohen Ball erlief und dann zum 2:1 unter die Latte jagte (33.), hatte bis zur Pause Bestand. Aber kurz nach dem Seitenwechsel glichen die Gäste wieder aus: Auch beim 2:2 von Marc Nehls (51.) monierte Blume, dass „bei uns die Abstimmung nicht passte“.

Sein Team hätte auch in der Folge „einen hohen Aufwand betrieben“, betonte Blume. Belohnt dafür wurde es mit der dritten Führung, für die abermals von Appen sorgte: Einen Freistoß, den er selbst herausgeholt hatte, zirkelte er von halbrechts in das kurze, obere Eck (3:2/69.). „Was für ein Traumtor“, jubelte Bo Hansen, Fußball-Abteilungsleiter und Stadionsprecher der Liether, nachdem sich Marciniak vergeblich gestreckt hatte. Aber auch dieses Mal fanden die Rellinger noch die passende Antwort: Einen Freistoß, der von links hereingeschlagen wurde, köpfte Marcel Böhm am langen Pfosten freistehend zum 3:3-Endstand ein (89.).

„In dieser Szene haben wir unsere Führung viel zu leichtfertig hergeschenkt“, haderte Blume, der allerdings auch mit Verweis auf die beiden von Scherr vergebenen Großchancen einräumte: „Am Ende mussten wir froh sein, nicht noch verloren zu haben.“

(Johannes Speckner)

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