Oberliga: SV Rugenbergen gewinnt erneut beim FC Süderelbe

Hier spitzelt Hendrik Rühmann (rechts) dem Süderelber Niklas Golke den Ball vom Fuß.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Der FC Süderelbe setzt auf Ballbesitz, der SV Rugenbergen kontert – und gewinnt am Ende. So war es am 3. März, als die Bönningstedter mit 2:0 am Kiesbarg triumphierten. Und so war es 24 Wochen später, als die Gäste aus dem Kreis Pinneberg auf der anderen Seite der Elbe einen 4:2-Sieg feierten. SVR-Trainer Nils Hachmann sah „große Parallelen“ zum vorherigen Auftritt in Neugraben-Fischbek, während FCS-Coach Stefan Arlt die zahlreichen Fehler seiner Elf bemängelte.

Die Mannschaft von Rugenbergen stand sicher in der Abwehr, die von einer Dreier- beziehungsweise durch das Zurückrücken von Tom Burmeister und Mikael Großmann von einer Fünferkette gebildet wurde. Und weil sie auf der Gegenseite immer wieder durch schnelle Umschaltaktionen gefährliche Momente heraufbeschwor, nannte es Hachmann „verdient“, dass Pascal Haase bei einem Steilpass von Hendrik Rühmann seinem Gegenspieler Ibrahim Turay so entwischte, dass der Süderelber ihn höchstens per „Notbremse“ hätte stoppen können. Weil Turay ihn jedoch laufen ließ, vollstreckte Haase trocken zur SVR-Führung (0:1/24. Minute), die laut Hachmann „zur Pause durchaus auch höher hätte ausfallen können“.

Weil die Bönningstedter aber nach dem Seitenwechsel plötzlich große Lücken im Zentrum offenbarten, drehten die Hausherren das Ergebnis mit einem Doppelschlag zu ihren Gunsten: Can Kömürcü, der schon in der ersten Halbzeit ein stetiger Unruheherd gewesen war, stellte auf 2:1 (50./53.). Aber die Partie kippte wieder zugunsten der Gäste, was auch „einem absoluten Traumtor“ (Hachmann) geschuldet war. Marcel Schöttke jagte den Ball nämlich fast von der Mittellinie aus mit einer satten Direktabnahme in den Winkel (2:2/56.). „Das war kein Befreiungsschlag oder Zufallstreffer, sondern dieses Tor wollte er genauso machen“, sagte Hachmann über seinen Schützling und fügte hinzu: „Egal ob live oder im Fernsehen – einen so schönen Treffer hatte ich zuvor noch nie gesehen.“

Schön anzuschauen war für die Zuschauer nur drei Zeigerumdrehungen später auch der dritte Gäste-Treffer: Mark Zimmermann jagte den Ball von der Strafraumgrenze aus ebenfalls in den Winkel des FCS-Gehäuses, dessen bemitleidenswerter Hüter Jurek Stoeck erneut chancenlos war (2:3/59.). In der Folge rannten die Süderelber an, aber die Bönningstedter standen wieder in der Abwehr sehr sicher und konterten immer wieder gefährlich, vor allem über den eingewechselten Yoshiki Iizuka. So war es auch kein Zufall, dass der Japaner nach einem Doppelpass mit Haase auf 2:4 erhöhte (75.). In der Folge zeigte neben Stoeck auch SVR-Torwart Patrick Hartmann noch eine starke Parade. Die Frage, ob die Partie nach einem 3:4-Anschluss der Süderelber möglicherweise noch einmal gekippt wäre, blieb also unbeantwortet.

(Johannes Speckner)

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