
Geschichte geschrieben hatte der HFC Falke II, als er am 17. August mit einem 0:0 gegen Rasensport Uetersen der Liga-Mannschaft des seit dem Sommer 2016 am Spielbetrieb teilnehmenden Vereins den allerersten Verlustpunkt zugefügt hatte (SportNord berichtete). Als nun am Sonntag das Rückspiel anstand, gab es ebenfalls ein historisches Ergebnis ‒ dieses Mal allerdings zulasten der HFC-Reserve, die im Rosenstadion mit 0:7 verlor, was die mit Abstand höchste Niederlage in ihrer ebenfalls zweieinhalbjährigen Geschichte bedeutete.
Die Revanche der Rosenstädter für das Hinspiel-Ergebnis nahm früh Form an: Als die vierte Spielminute lief, sprang ein Eckstoß erst zu Philipp Ehlers und dann zu André Pott, der aus Nahdistanz das 1:0 erzielte. „Wir haben auch in der Folge hochmotiviert, konzentriert und mit großer Spielfreude agiert“, frohlockte Rasensport-Trainer Peter Ehlers. Eine herrliche Kombination wurde schnell mit dem 2:0 gekrönt: Raphael Friederich fand mit einem maßgenauen Pass Marvin Schramm, der von rechts aus querspielte zu Marcel Jobmann − und der Torjäger musste nur noch seinen Fuß hinhalten, um den Vorsprung zu verdoppeln (13. Minute). Zwei Zeigerumdrehungen später fiel ein ganz besonderer Treffer: Nach einem langen Schramm-Einwurf sprang der Ball zu Jobmann, ehe ihn Philipp Ehlers aus drei Metern über die Linie drückte − und damit erzielte der Rasensport-Kapitän das hundertste Saisontor seines Teams.
Aber natürlich wurde auch nicht aus jedem Versuch der Uetersener ein Treffer. Eine Rechtsflanke von Philipp Ehlers erwischte HFC-Keeper Hendrik Zander vor Jobmann. Doch er konnte den Ball nicht festhalten, woraufhin Friederich den Nachschuss unter Zander hindurch, aber knapp rechts am Gehäuse vorbei setzte (31.). Dann boxte Zander einen hoch in seinen Strafraum fliegenden Ball mit einer Faust vor Mats Lennart Enderle weg − und den Abpraller jagte Jobmann aus 15 Metern mit links per Direktabnahme gegen Kevin Neumann flach zum 4:0 in das Netz (38.). Dies war der Pausenstand, weil der agile Kirill Shmakov eine Rechtsflanke von Friederich aus fünf Metern nur an den rechten Pfosten hechtete und der darauf folgende Versuch von Philipp Ehlers abgeblockt wurde (43.).
Nach dem Seitenwechsel nahm die Tormaschinerie der Heim-Elf schnell wieder ihre Produktion auf. André Pott passte von links quer zu Philipp Ehlers, der zum 5:0 vollstreckte (55.). Nur drei Minuten später war der Dreierpack des Spielführers perfekt, als er nach Jobmanns Querpass aus zehn Metern traf. In der Folge hatte Jobmann Pech bei einem Pfostenschuss und der frisch eingewechselte Artur Koziol zielte bei seinem ersten Ballkontakt knapp vorbei (64.). Schließlich setzte sich der ebenfalls eingewechselte Marley Gothe rechts gut durch und spielte quer zu Jobmann, der zum 7:0-Endstand einschob (83.). „Mit diesem Ergebnis war unser Gegner noch gut bedient, was das Torverhältnis angeht“, sagte Peter Ehlers angesichts der von seiner Elf vergebenen Chancen und dem Umstand, dass die „Falken“ nur in einer Szene gefährlich wurden, in der Rasensport-Torwart Alexej Schmidt erst einen Freistoß und dann auch den Nachschuss parierte.
Dass die Rosenstädter ihre möglicherweise beste Saison-Leistung zeigten, erklärte Peter Ehlers auch mit „zwei zusätzlichen Motivationsspritzen“: Neben dem besagten 0:0 aus dem Hinspiel, das nun „ausgemerzt werden sollte“, so Peter Ehlers, habe es sein Team „beflügelt“, dass der Tabellen-Zweite SC Teutonia 10 im Vormittagsspiel dem Heidgrabener SV II mit 1:2 unterlag. Damit überwintern die Uetersener nun mit einem Sechs-Punkte-Vorsprung auf die zweitplatzierten Teutonen und hätten selbst im Falle einer Heimniederlage gegen ihren ärgsten Verfolger am Sonntag, 14. April 2019 im Titelrennen noch immer alles in der eigenen Hand, sofern sie alle bis dahin anstehenden Liga-Aufgaben gewinnen.