Nach den Saison-Abbrüchen im Hamburger Fußball-Verband und im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband steht nun auch im Niedersächsischen Fußballverband, der ebenfalls zum Norddeutschen Fußball-Verband gehört, ein Abbruch der Saison 2020/2021 bevor. Dies ist einer Mitteilung der NFV-Verantwortlichen vom Dienstagabend zu entnehmen. Angesichts der am 22. März bei der Bund-Länder-Konferenz beschlossenen Verlängerung der Corona-Beschränkungen bis zum Montag, 18. April (SportNord berichtete) gehen nun auch die Verantwortlichen in Niedersachsen, die zu Beginn des Jahres noch einen Re-Start Anfang März angepeilt hatten (siehe unten verlinkten Bericht), nicht mehr davon aus, die Meisterschafts-Serie noch beenden und sportlich werten zu können – stattdessen werden nun ein Abbruch sowie eine Annullierung der Spielzeit favorisiert.
Eine weitere Parallele zur Vorgehensweise in Hamburg und Schleswig-Holstein ist, dass auch in Niedersachsen der Pokalwettbewerb fortgesetzt und der Aufstieg in die Regionalliga Nord ermöglicht werden soll. Hiervon könnte auch Sören Titze profitieren: Der frühere Trainer des FC Teutonia 05 betreut seit dem Sommer 2020 den Heeslinger SC, der in der Oberliga Niedersachsen Weser-Ems/Lüneburg mit 2,428 den besten Punkte-Quotienten vor dem SC Spelle-Venhaus (2,375) aufweist. Der HSC, der 2013 den Platz des aufgelösten TuS Heeslingen übernommen hatte, gehört seit 2015 ununterbrochen der Oberliga an und hat einige Spieler im Kader, die einst auch in Hamburg aktiv waren. In der anderen Oberliga-Staffel Hannover/Braunschweig hat der 1. FC Germania Egestorf/Langreder den besten Punkteschnitt vor dem SV Ramlingen-Ehlershausen.
Hier der Wortlaut der Mitteilung des Niedersächsischen Fußballverbandes:
„Die Mitglieder des NFV-Vorstandes haben sich heute Abend in einer nicht turnusmäßigen Zusammenkunft über den weiteren Umgang mit der derzeit unterbrochenen Saison 2020/2021 beraten. „Der Verbandsvorstand, dem u.a. die Vorsitzenden der 33 niedersächsischen Fußballkreise angehören, muss die Corona-Sachlage anhand von Fakten und ‚auf Sicht‘ bewerten, um zu verhältnismäßigen Entscheidungen im Umgang mit dem Spieljahr zu gelangen. Unsere feste Absicht war die sportliche Beendigung der Saison. In wie weit dieses Ziel angesichts der inzwischen wieder drastisch gestiegenen Infektionszahlen und der Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz vom gestrigen Tag noch realistisch ist, war Gegenstand unserer heutigen Erörterung“, erklärte NFV-Präsident Günter Distelrath.
Dabei zeichnet sich ab, dass mangels Eintritts der nach dem Stufenplan erforderlichen Inzidenzwerte und Öffnungsschritte das Mannschaftstraining und der Pflichtspielbetrieb nicht rechtzeitig wieder aufgenommen werden können, um an der sportlichen Fortsetzung und Beendigung der Saison 2020/2021 bis max. zum 21.07.2021 festzuhalten. Insofern wird der Verband im Rahmen einer ordentlichen Verbandsvorstandssitzung in der kommenden Woche zur weiteren Planungssicherheit für Vereine und Verband eine alternative und finale Entscheidung zum Umgang mit dem Spieljahr 2020/2021 treffen.
Bevorzugte Variante ist nach dem heutigen Austausch der Abbruch in Form der Annullierung - unter Berücksichtigung der Schnittstellenlösungen zwischen dem Niedersächsischen Fußballverband und den Spielklassen- und Pokalwettbewerben von übergeordneten Verbänden.“