Bezirksliga Ost: GSK-Obmann Kartal tritt zurück


Der Ost-Bezirksligist GSK Bergedorf muss sich auf die Suche nach einem neuen Liga-Obmann begeben: „Ich habe aus persönlichen Gründen meinen Rücktritt als GSK-Liga-Obmann erklärt“, so Aykut Kartal, der auf Nachfrage von SportNord ergänzte: „Zum einen liegt das daran, dass ich nicht dauerhaft auf drei Hochzeiten tanzen kann – denn ich bin zugleich noch Trainer der A-Jugend des FC Bergedorf 85 und Schiedsrichter!“

Aber nicht nur zeitliche Gründe bewegten Kartal, der hauptberuflich eine Tankstelle betreibt, zur Aufgabe der Obmann-Tätigkeit bei GSK. „Ich war mit den Herren aus dem GSK-Vorstand nicht immer einer Meinung. Ich habe zwar nichts dagegen, wenn sich die Herren von der Vereinsführung auch engagieren – aber wenn ich meine Vorstellungen bei GSK nicht umsetzen kann, dann bin ich überflüssig“, so Kartal, der zu dem Schluss kam: „Sobald der Erste Vorsitzende Demir Durak aus dem Urlaub kam, waren die Spieler beim Training ... Aber wenn Herr Durak nicht da ist, dann existiert GSK quasi nicht – und in einem solchen Verein fühle ich mich gewissermaßen überflüssig!“

Kartal betonte, dass er „eigentlich hohe Ziele“ mit GSK hatte, und präzisierte: „Ich wollte zunächst in der Jugend-Arbeit und langfristig auch im Liga-Bereich mit unserem großen Nachbarn Bergedorf 85 zusammen arbeiten – aber da kamen leider keine Signale vom Vorstand, dass das so gewollt wird ...“ Kartal klagte weiter: „Ich wollte unbedingt Bergedorfer Jungs im GSK-Kader haben – aber es kam leider kein einziger, und das tat mir doch sehr weh!“ Und auch intern gab es weitere Probleme, so Kartal: „Es kamen einige Personen zu den Vorstandssitzungen, die nicht im Vorstand sind, und haben sich da aufgespielt – weil sie offenbar nicht wussten, welche Funktion sie wirklich innehaben!“

Auf das Thema Disziplin angesprochen, entgegnete Kartal: „Disziplin ist für mich das allerwichtigste, auf dem Platz muss Disziplin herrschen ... Deshalb habe ich den Spielern beispielsweise immer wieder eingeimpft, dass sie nicht mit dem Schiedsrichter meckern sollen, denn das führt sowieso zu nichts – und ich habe auch einen guten Namen beim Hamburger Fußball-Verband, den ich unbedingt behalten wollte!“ Im Vorjahr half Kartal mit, GSK vor dem Aus zu retten, nachdem er vom HFV ausgeschlossen worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). „Wir haben GSK mit Hängen und Würgen schuldenfrei bekommen und dafür gesorgt, dass der Klub weiter besteht“, so Durak.

Eigentlich sollte in naher Zukunft der Wiederaufstieg in die Landesliga und irgendwann auch die Rückkehr in die höchste Hamburger Spielklasse, der GSK bereits in der Saison 2007/2008 angehörte, gelingen – doch momentan sind die Bergedorfer in der Bezirksliga Ost nur Tabellen-Neunter, nach nur einem Sieg in den letzten fünf Partien beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter TuS Aumühle bereits 14 Punkte. Dazu Kartal abschließend: „Ich glaube an diesen Verein, dass er wieder den Sprung nach oben schaffen wird – allerdings müssen die zahlreichen Neuzugänge erst einmal zueinander finden und ich habe mitbekommen, dass die Trainingsbeteiligung zuletzt wieder schlechter wurde!“

(JSp)

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