
Wie eigentlich schon in der ganzen Saison lief es für den SC Eilbek auch gegen den Tabellenletzten, den TuS Hamburg, der es bisher gerade einmal auf fünf Zähler gebracht hatte, überhaupt nicht rund. In den Schlusssekunden des Derbys an der Fichtestraße konnte das Team von Coach Kerem Yildirim sogar froh sein, nicht mit einer Niederlage in die Winterpause gegangen zu sein.
Dabei begann es für die Gastgeber vielversprechend, denn sie machten gehörig Druck auf die TuS-Abwehr. Schon nach 120 Sekunden hatte Kim Kubik die große Gelegenheit zum 1:0, aber seinen Abschluss links im Gästestrafraum parierte Torwart Tore Dombrowski mit guter Reaktion. Weiter ging es überwiegend in Richtung TuS-Tor, wobei den Eilbekern aber die letzte Präzision fehlte, sich anbahnende Chancen auch in Zählbares umzumünzen.
Mehr aus dem Nichts lag dann aber der Ball im Tor des SC Eilbek. Ein Eckball, getreten von Christoph Aydin rutschte Eilbeks Keeper Hannes Franck durch die Hände, genau vor die Füße von Fabian Von-Der-Decken, der „danke“ sagte und das Spielgerät nur noch zur 1:0 Führung des TuS Hamburg über die Linie drückte (18.).
Nur zwei Minuten später roch es nach dem Ausgleich. Zunächst scheiterte Tobias Nikolaides mit einem Freistoß an Torwart Dombrowski, der den Ball so gerade noch zur Ecke klären konnte, die dann Christopher Fritze erreichte, der per Kopfball nur die Oberkante der Latte traf.
In der Folge stemmten sich die Gäste mit gestiegenem Selbstvertrauen und jeder Menge Einsatz und viel Leidenschaft gegen die Angriffe des SCE, die aber häufig zu überhastet abliefen und den Gästen immer wieder die Möglichkeit bot, zu klären. Erst ein abgefälschter 22-Meter-Schuss aus halblinker Position von Nikolaides ließ Torwart Dombrowski keine Chance. Dieser Ausgleich hatte sich angebahnt und war auch ohne Frage ein gerechter Pausenstand.
Nach dem Wiederanpfiff verliefen die ersten 10 Minuten ausgeglichen. Dann aber übernahm Eilbek wieder die Initiative und vergab gleich zweimal gute Chancen durch Dennis Facklam, der im Abschluss äußerst unglücklich agierte (55./63.). Die Gäste, die ganz und gar nicht wie ein Tabellenschlusslicht daherkamen, konzentrierten sich auf kompaktes Defensivverhalten. Nadelstiche nach vorne blieben dabei weitestgehend auf der Strecke. Eilbek versuchte viel, blieb aber immer wieder im Abwehrgestrüpp der Gäste hängen. Wenn es mal gefährlich wurde, war Torwart Dombrowski zur Stelle, der einen richtig guten Tag erwischt hatte. Dennoch hätte es in den Schlussminuten im TuS-Tor klingeln können, hätte Eilbeks Joker Andreas Jerchel links im Strafraum nicht am kurzen Eck vorbeigeschossen (86.) und selbiger in der Nachspielzeit nicht noch einmal die Klasse von Keeper Dombrowski kennengelernt, der eine Schuss aus kurzer Distanz mit Klasse-Reflex vereitelte (90.+2).
Es folgte nahtlos der letzte Konter der Gäste, die plötzlich eine Drei-zu-Eins Überzahl-Situation gegen die entblößte Eilbeker Abwehr fahrlässig schlecht ausspielten und dadurch nicht als Sieger vom Platz gingen. Dies wäre allerdings auch des Guten etwas zu viel gewesen. So blieb es beim 1:1 und einem überraschenden Punkgewinn für den TuS Hamburg, bei dessen Trainerteam Benjamin Küster und David Swatek die Zufriedenheit über den Auftritt ihrer Truppe überwog, auch wenn die letzte Szene des Spiels Kopfzerbrechen bereitet hatte.
„Vor dem Spiel hätte ich ein 1:1 sofort unterschrieben. Aber wenn man zuletzt den Sieg vor Augen hat, ist das Ganze ein wenig zwiespältig“, sagte Küster kurz nach Spielende.
hvp