Sportwetten: Steigender Trend in rechtlicher Grauzone
Hierzulande gibt es zahlreiche Menschen, die regelmäßig Sportwetten platzieren. Tipico, bwin, Mr. Green & co.: Viele Anbieter schalten viel Werbung, insbesondere im Rahmen der Berichterstattung sportlicher Großereignisse. Das Ziel ist klar: Der ohnehin schon große Markt der Sportwetten soll weiter vergrößert werden. Doch dabei ist vielen nicht bekannt, dass die Sportwetten in Deutschland in einer rechtlichen Grauzone stattfinden.
Der 2011 beschlossene „Glücksspieländerungsvertrag“ sah vor, dass bis 2019 probeweise 20 privaten Anbietern erlaubt wird, bundesweit und legal Sportwetten anzunehmen. Nicht berücksichtigte Wettbewerber reichten Klage ein und der Versuch, sich dem Geschäft mit den Sportwetten behutsam und geordnet zu öffnen, scheiterte kläglich.
Einheitliche Regeln fehlen, der Europäische Gerichtshof beschloss schon 2010, dass das staatliche Glücksspielmonopol in Deutschland nicht mit dem EU-Recht vereinbar sei. Die Folge dieses Beschlusses und der Klagen der nicht berücksichtigten Anbieter: Eigentlich sind bis heute fast alle Angebote für Sportwetten illegal, geduldet werden sie trotzdem. An das Verbot von Live-Wetten beispielsweise hält sich niemand, es wird sogar mit einer Cashout-Funktion für eben jene Wetten geworben.
Werbung als Schlüsselfaktor bei den Sportwetten
Vereine und Verbände haben kein Interesse, an der aktuellen Situation etwas zu ändern. Und das aus gutem Grund, sie sind selbst Profiteure der Maschinerie. Längst sind Sportwetten nicht mehr mit dem zwielichtigen Tippladen im Industriegebiet zu assoziieren, die Werbung übt einen Einfluss aus. Dabei geht nicht nur um Werbespots im Fernsehen, Wettanbieter haben Partnerschaften mit Vereinen, Persönlichkeiten wie Oliver Kahn werben aktiv für die Branche und selbst der DFB profitiert vom Sponsoring dieser Anbieter.
Das hat zur Folge, dass das eins verrufene Glücksspiel in der Gesellschaft etabliert werden soll. Die Normalität von Sportwetten wird also hervorgehoben und das ist der erste Schritt, um Neukunden zu akquirieren. „Wenn so umfangreich dafür geworben wird, kann es nicht so schlimm sein“, so der mögliche Gedanke eines potenziellen Neukunden. Genau das wollen die Anbieter mit ihrem Marketing erreichen. Aus den Sportwetten ist ein lukratives Milliardengeschäft geworden und wer viel Geld umsetzt, will vor allem noch mehr Geld umsetzen.
Sportwetten im Fokus: Viele Angebote, viele Risiken
Nicht wenige wähnen sich, wenn sie Fußball schauen und vielleicht sogar im privaten Umfeld ein kleines Tippspiel starten, als Experten und bereit für den Einstieg in die Sportwetten. Laien werden mit vielen Angeboten konfrontiert. Einmalige Einzahlungsboni, ein lukrativer Neukundenbonus, eine neue, spektakuläre Cashout-Funktion und Gewinnspiele lassen das Herz des Neulings höher schlagen. Doch diese Angebote birgen Risiken.
Was man nämlich erst später weiß: Die Einzahlung, die verdoppelt wird oder der Neukundenbonus muss zunächst x-fach umgesetzt werden, bevor man ihn sich auszahlen lassen kann. Erhält man als Neukunde auf eine Einzahlung von 50 Euro einen Bonus von 50 Euro, dann kann man davon ausgehen, zunächst einmal 200 Euro „vertippen“ zu müssen, ehe man sich für einen etwaigen Gewinn belohnen kann.
Die Wettanbieter sehen in den Fußballfans leichte Beute und der Trend zu mehr aktiven Nutzern beweist, dass die Anbieter damit auch richtig liegen. Für all diejenigen, die trotzdem mit Sportwetten beginnen wollen, gilt vor allem, dass man sich langsam herantasten, kleinere Beträge wetten und das Kleingedruckte lesen sollte. Dann kann das Glücksspiel nämlich auch mit Spaß verbunden sein. Wer ich informieren möchte: Mehr zu Online-Angeboten hier!