
Nicht nur in der Zweiten Bundesliga, in der der Hamburger SV den sofortigen Wiederaufstieg in die Erste Liga verpasste, sondern auch in der Regionalliga Nord lief es am Sonntag denkbar unglücklich für die Teams aus dem Bereich des Hamburger Fußball-Verbandes. So verlor der FC Eintracht Norderstedt in seiner Ausweich-Spielstätte, dem Moorbekstadion, mit 0:2 gegen Hannover 96 II und schwebt damit weiter in höchster Abstiegsgefahr. Der FC St. Pauli II hatte im „kleinen Derby“ beim Hamburger SV II mit 1:2 das Nachsehen und muss damit weiter den Gang in die Relegation fürchten.
Wie viele Teams direkt aus der Regionalliga Nord absteigen und welcher Tabellenplatz den Gang in die Relegation bedeutet, ist noch unklar. Dies hängt einerseits davon ab, ob Eintracht Braunschweig am Sonnabend, 18. Mai den Klassenerhalt in der Dritten Liga perfekt macht. Wenn ab 13.30 Uhr im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße der Ball rollt, genügt den „Löwen“ im „Endspiel“ gegen den ebenfalls noch gefährdeten FC Energie Cottbus bereits ein Unentschieden zur sicheren Rettung. Und andererseits hängt es davon ab, ob sich der Regionalliga-Nord-Meister in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga gegen den FC Bayern München II (Meister der Regionalliga Bayern) behauptet. Diese finden aber erst am Mittwoch, 22. Mai in Wolfsburg und am Sonntag, 26. Mai in München statt.
Fall 1:
Eintracht Braunschweig hält die Dritte Liga und der VfL Wolfsburg II behauptet sich in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga gegen den FC Bayern München II
Drei Teams steigen sicher in die Regionalliga Nord auf (der Meister der Oberliga Niedersachsen sowie der Sieger und der Zweitplatzierte der Aufstiegsrunde)
> Das Schlusslicht U. S. I. Lupo Martini Wolfsburg und der Vorletzte VfL Oldenburg steigen aus der Regionalliga ab
> Der Tabellen-16. geht in die Relegation gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen
Fall 2:
Eintracht Braunschweig hält die Dritte Liga und der VfL Wolfsburg II scheitert in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga am FC Bayern München II
Oder: Eintracht Braunschweig steigt aus der Dritten Liga ab und der VfL Wolfsburg II behauptet sich in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga gegen den FC Bayern München II
Drei Teams steigen sicher in die Regionalliga Nord auf (der Meister der Oberliga Niedersachsen sowie der Sieger und der Zweitplatzierte der Aufstiegsrunde)
> Das Schlusslicht U. S. I. Lupo Martini Wolfsburg, der Vorletzte VfL Oldenburg und der Tabellen-16. steigen aus der Regionalliga ab
> Der Tabellen-15. geht in die Relegation gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen
Fall 3:
Eintracht Braunschweig steigt aus der Dritten Liga ab und der VfL Wolfsburg II scheitert in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga am FC Bayern München II
Drei Teams steigen sicher in die Regionalliga Nord auf (der Meister der Oberliga Niedersachsen sowie der Sieger und der Zweitplatzierte der Aufstiegsrunde)
> Das Schlusslicht U. S. I. Lupo Martini Wolfsburg, der Vorletzte VfL Oldenburg, der Tabellen-16. und der Tabellen-15. steigen aus der Regionalliga ab
> Der Tabellen-14. geht in die Relegation gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen
Fakt ist also: Erst der 14. Platz, den Eintracht Norderstedt aktuell innehat, ist definitiv kein direkter Abstiegsplatz mehr, kann aber noch den Gang in die Relegation bedeuten. Und erst der 13. Rang, den zurzeit die U23 der Kiez-Kicker belegt, bedeutet den sicheren Klassenerhalt. Positiv: Die St. Pauli-Reserve kann kaum noch direkt absteigen, da sie aktuell drei Punkte mehr und eine um 14 (!) Treffer bessere Tordifferenz aufweist als der Tabellen-15. Lüneburger SK Hansa. Realistische betrachtet können nur die Norderstedter die St. Paulianer noch überholen, was für den Hamburger Amateur-Bereich wiederum bedeutet, dass höchstens ein HFV-Team aus der Regionalliga in die Oberliga Hamburg absteigt.
Der St. Pauli-Reserve (40 Punkte) genügt am Sonntag, 19. Mai gegen den ebenfalls noch nicht ganz gesicherten TSV Havelse (zwölfter Rang, 41 Zähler, minus 15 Treffer) aufgrund ihrer guten Tordifferenz (minus fünf Treffer) bereits ein Unentschieden (Anpfiff: 14 Uhr im Moorbekstadion), um definitiv auch in der kommenden Saison um Viertliga-Punkte kämpfen zu können.
Dagegen müssen die Norderstedter (14. Platz, 38 Punkte, minus 17 Treffer) im „Abstiegs-Endspiel“ beim Drittletzten 1. FC Germania Egestorf/Langreder (36 Punkte, minus 18 Treffer) stand jetzt gewinnen, um nicht nur sicher vor ihrem Gegner, sondern auch definitiv vor dem Lüneburger SK Hansa zu bleiben und zumindest dem Direkt-Abstieg sicher zu entgehen. Immerhin wissen die Norderstedter vor ihrer Partie schon, ob die Braunschweiger aus der Dritten Liga abgestiegen sind oder nicht. Die Lüneburger (15. Platz, 37 Punkte, minus 19 Tore) gastieren beim längst abgestiegenen Schlusslicht Lupo Martini Wolfsburg.