A-Kreisklasse 6: Hlede hat bei Hetlingen II aufgehört


„Land unter“ herrschte durch die Regenfälle am vergangenen Wochenende auch im Deichstadion an der Hetlinger Hauptstraße. Deshalb konnte am Sonntag das A-Kreisklassen-Derby des Hetlinger MTV II gegen den SC Cosmos Wedel II nicht stattfinden – und das Debüt von Marco Hein als verantwortlichem Mann auf der Bank der HMTV-Reserve verzögerte sich. Der 37-Jährige, bisher Assistenzcoach, übernahm bis zum Saisonende das Ruder von Carsten Hlede, der nach der am 3. März zum Restrunden-Auftakt der A-Kreisklasse 6 bezogenen 0:9-Klatsche beim SV Lohkamp II bereits in der vergangenen Woche mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt als Übungsleiter verkündet hatte.

Diesen drastischen Schritt erklärte Hlede, der zuvor sein Ausscheiden zum Saisonende verkündet hatte, im Gespräch mit SportNord wie folgt: „Wieder einmal haben zahlreiche Akteure abgesagt, der letzte am Sonntagvormittag, weshalb wir lediglich elf Spieler im Kader hatten. Die meisten von ihnen haben nur Luft für 20 Minuten und keinerlei Automatismen, weil sie fast nie zum Training gekommen sind“, fand der 60-Jährige deutliche Worte. Deshalb trat Hlede als Trainer der HMTV-Reserve schon zweieinhalb Monate vor dem eigentlich geplanten Ende seiner Amtszeit zurück. „Mir tut dieser Schritt für die drei, vier Spieler, die sich regelmäßig den Hintern aufgerissen haben, leid – aber leider fehlte es den Akteuren mehrheitlich an der Einstellung, einen Mannschaftssport betreiben zu können“, erklärte Hlede, der die HMTV-Zweite seit deren 2016 erfolgter Gründung (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) betreut und sie im Mai 2017 auf Anhieb zum Aufstieg aus der B- in die A-Klasse geführt hatte, seine Demission.

HMTV-Fußball-Abteilungsleiter Michael Kirmse verriet, dass Hledes Rücktritt „nicht erst seit dem 3. März im Raum stand“, sondern intern schon seit dem im Anfang Januar erfolgten Trainingsstart, der „etwas wackelig“ verlaufen sei, ein Thema war. „Hlede hätte mir zuliebe die Saison auch bis zum Ende durchgezogen − aber ich habe ihn aus seinem Wort, das er mir gegeben hatte, entlassen“, so Michael Kirmse, dessen Sohn Felix Kirmse für die Zweite Mannschaft stürmt. Sorgen, dass sie sportlich absteigen könnten, müssen sich die Hetlinger bei satten 23 Punkten Vorsprung auf den Tabellen-15. Groß Flottbeker SV II, der erst drei Zähler holte und noch acht offene Saisonspiele hat, nicht mehr machen. Allerdings müssen sie zu mindestens sieben ihrer letzten neun Partien antreten − andernfalls würden sie vom Hamburger Fußball-Verbund vom Spielbetrieb ausgeschlossen und zum Zwangsabsteiger erklärt werden. „Es ist unser Anspruch, die Serie vernünftig zu Ende zu bringen“, beteuerte Michael Kirmse.

Marco Hein, der auch in der kommenden Saison Co-Trainer unter dem neuen Chefcoach Daniel Kleinwort (31) sein wird, steht nun also in den nächsten zweieinhalb Monaten in die erste Reihe. „Er ist für die Übungseinheiten und die Aufstellung verantwortlich, aber ich werde ihn nach Kräften beim Training und an der Seitenlinie unterstützen“, versicherte Michael Kirmse. Der Fußball-Abteilungsleiter, der einst selbst erfolgreich als Jugendtrainer für den HMTV tätig war, machte keinen Hehl daraus, dass auch er „von einigen Spielern enttäuscht ist“, was er wie folgt begründete: „Wir als Verantwortliche sind verbindlich, was unsere Zusagen an die Spieler angeht − und wir erwarten dies im Gegenzug auch von den Akteuren.“ Aufgrund der personellen Engpässe möchte Michael Kirmse „einige A-Jugendliche zu den Zweiten Herren hochziehen“ und zudem auf die Unterstützung von Spielern der Ersten Mannschaft (Bezirksliga West) zurückgreifen. „Gemeinsam werden wir den A-Klassen-Platz für die kommende Saison sichern“, ist Michael Kirmse überzeugt.

Hlede hat sich derweil nicht endgültig aus dem Deichstadion verabschiedet: „Wir sind keinesfalls im Groll auseinander gegangen, sondern es bleibt dabei, dass er im Sommer den Posten des Liga-Obmanns der Zweiten Herren übernimmt“, versicherte Michael Kirmse. In dieser Funktion soll der Ex-Trainer der HMTV-Reserve und des Wedeler TSV II, der in Wedel lebt und in Hamburg arbeitet, vor allem Spielerakquise betreiben, denn Michael Kirmse möchte „mit einem gut besetzten Kader“ in die kommende Saison gehen.

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