Bezirksliga Süd: SCVM II mit Stellungnahme nach Meso-Spiel


Am 16. September 2018 war das Hinspiel zwischen dem SC Vier- und Marschlande II und dem SVS Mesopotamien abgebrochen worden (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Am Sonntag kam es zum Rückspiel, und auch auf dem Kunstrasenplatz an der Harburger Baererstraße gab es viele hitzige und unschöne Szenen. Zwar pfiff Schiedsrichter Simon Stadler (vom SC Nienstedten) die Partie beim Stand von 2:2 regulär nach 90 Minuten ab – doch die Verantwortlichen der SCVM-Reserve veröffentlichten anschließend auf ihrer facebook-Seite folgende Stellungnahme:


„Viele bittere Zeilen zum Spiel heute, die mit Sport nichts zu tun haben. Aber lest selbst ...

SV Mesopotamien - SCVM II 2:2 (2:1)

Puh ... Was für ein Spiel. Was für Leute, was für Typen. Aber vorweg kurz zum Sportlichen. Nach 2:0-Rückstand kommen wir zurück und holen noch einen Punkt. Joshua Mülter und Kay Jacobsen trafen für unsere Farben. All dies rückte leider komplett in den Hintergrund.

Zum Rest des Tages: Der Schiedsrichter ermahnte die Hausherren schon vor dem Spiel, dass er die Partie abbricht, wenn es auf dem Platz eskaliert. Die Hausherren sind kein Kind von Traurigkeit; schon das Hinspiel wurde abgebrochen, zahlreiche Platzverweise und Sperren kann Meso ebenfalls vorweisen, also eine gute Ansage vom Gespann. Traurig allerdings, dass sowas gemacht werden muss. Gebracht hat es irgendwie wenig.

Kurz vor der Pause eskalierte es nämlich: Unser Spieler Luca wurde außen an der Mittellinie so hart gefoult, dass er froh sein kann, wenn nur die Bänder durch sind. Der Schiedsrichter zeigte glatt rot für den Spieler von Mesopotamien und das Elend nahm seinen Lauf. Von „ihr Nazis“, „ihr schwulen Hurensöhne“ (tolle Kombination), „wir ficken dich nach dem Spiel“ bis hin zu „du Bastard“ war alles dabei. Auch der Schiedsrichter bekam sämtliches Verbales an den Kopf geworfen. Lucas Vater war inzwischen auf dem Platz, um sich um seinen Sohn zu kümmern. Auch er wurde stark bedroht und angegangen. Ja, er darf nicht einfach auf den Platz ... Aber wenn wir uns an die Hinrunde erinnern: Auch da wurde Luca umgetreten und mit einem Bänderriss ins Krankenhaus transportiert. Die Sorge berechtigt, das Spiel unterbrochen. Amateurfußball ... Menschlich handeln. Absolut nicht möglich gewesen. Die Sicherungen waren durchgebrannt, der Schiri pfiff zur Pause. Damit nicht genug, denn auch die Zuschauer wurden bedroht, sodass wir teils wieder aus der Kabine kamen, um zu schlichten. Soweit dies dann möglich war ...

Nach der Pause holte sich der Schiedsrichter die Trainer und beide Kapitäne ran und ermahnte ein letztes Mal. Einsicht auf der Heimseite? Keine Spur. Stattdessen wurden wir fleißig beleidigt nach jedem Allerweltsfoul, für Pressschläge wurde rot gefordert ... Ekelhaftes Verhalten und so viel Hass für nichts.

Das Spiel wurde tatsächlich nach 90 Minuten regulär abgepfiffen. Wichtig war es jetzt nur noch, gesund nach Hause zu kommen. Angebote a la „komm lass nach dem Spiel boxen!“ standen jedenfalls von Seiten der Gastgeber.

Normalerweise äußern wir uns nicht zu diesen Vorfällen, aber sie häufen sich und kotzen einfach nur noch an.

Insgesamt macht das Verhalten fassungslos und hat mit Spaß am geilsten Sport der Welt nichts zu tun. Der Verband sollte durchgreifen, bevor Schlimmeres passiert ... Und Wiederholungstäter aus dem Verkehr ziehen ... Was anderes kommt anscheinend nicht an.

Unserem Spieler Luca wünschen wir alles erdenklich Gute! Er ist noch im Krankenhaus, die Diagnose steht noch aus.

Danke an unsere Zuschauer und alle anwesenden vom SCVM, dass weitestgehend ein kühler Kopf bewahrt wurde.
Eure 2.!
(Oder die schwulen Hurensöhne - laaaaangweilig)
PS: siehe FC St. Pauli 4. Herren Post vor einigen Wochen. Auch da war es ganz übel mit einem ähnlichen Vorfall.“

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