
Der Tabellenletzte Heikendorfer SV versuchte am Sonntag im Schleswig-Holstein-Liga-Spiel beim TuS Hartenholm, die Initiative zu ergreifen, was zunächst jedoch gründlich misslang: „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht richtig auf dem Platz“, gab HSV-Coach Patrik Borger zu. Die Hartenholmer gingen durch zwei Konter schnell in Führung: Jannik Holz (6.) und Christian Jaacks (17.) trafen.
TuS-Trainer Jörg Schwarzer frohlockte: „Es hat uns in die Karten gespielt, dass wir nicht das Spiel machen mussten, sondern schnelle Gegenangriffe vortragen konnten!“ Für Borger, der sich aufgrund der berufsbedingten Abwesenheit von Sebastian Schliewe selbst ins Tor stellte, gab es bei beiden Toren nichts zu halten. „Zur Pause lagen wir verdient mit 0:2 zurück“, gab der Ex-Profi unumwunden zu – und stellte um: Aus der Dreierreihe wurde eine Viererabwehrkette, die der eingewechselte Alexander Rex als rechtes Glied bereicherte; Marcel Schwantes fungierte fortan als hängende Spitze und Borger stellte zufrieden fest: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit deutlich stärker präsentiert!“ Dagegen haderte Schwarzer: „Nach der Pause haben wir komplett den Faden verloren!“ Vor allem Rex sorgte im Spiel der Gäste über die rechte Seite für viel Wirbel. Als es Jaacks und Marc Jaeger versäumten, einen Ball entschlossen zu klären, schlug Rex eine Flanke an den langen Pfosten, wo Maik Obels gegen die Laufrichtung von TuS-Torwart Christopher Newe zum 2:1 einköpfte. Danach waren die Kieler am Drücker und hatten mehrere gute Chancen zum Ausgleich: Einen Schwantes-Schuss konnte Björn Johannsson aber soeben noch auf der Linie klären und als Newe bei einem Versuch von Obels patzte, der Ball über den Keeper hinweg gesprungen war und in Richtung Torlinie rollte, wurde mit Thilo Quinting der zweite Hartenholmer Innenverteidiger zum Retter auf der Torlinie.
„Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn in dieser Phase das 2:2 gefallen wäre“, gestand Schwarzer, während Borger klagte: „Wir hatten genügend Chancen, um mindestens zum Ausgleich zu kommen!“ Die Gäste trafen aber einfach nicht – so schoss etwa Jan Wieland, als das TuS-Tor verwaist war, aus 18 Metern mit Johannsson den einzigen im Weg stehenden Hartenholmer an. Effizienter agierten die Hausherren, die nach einem langen Pass zum 3:1 kamen (75.). Nach Ansicht der Heikendorfer ging dem Treffer des eingewechselten Patrick Möller, der Borger überlupfte, allerdings ein Foul an Sven von Levern voraus, das Schiedsrichter Alexander Hahn (vom SC Kellenhusen) allerdings nicht ahndete. Danach gingen bei den Gäste-Spielern die Köpfe nach unten und als die Segeberger sich gut nach vorne durch kombiniert hatten, erhöhte mit Morten Liebert der nächste „Joker“ zum 4:1-Endstand (85.). „Diese deutliche Niederlage ist sehr ernüchternd“, so Borger, der nach der dritten Niederlage in Folge zugab: „Nun wird es für uns ganz, ganz schwer!“ Dagegen bauten die Hartenholmer ihre Serie auf acht (!) ungeschlagene Partien aus. „Am Ende haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen – nach der Pause haben wir 20 Minuten lang nur Holper-Fußball gespielt, danach aber wieder alles im Griff gehabt“, urteilte Schwarzer.
(JSp)