
„Lauf seitlich, nicht immer gleich nach vorne – sonst stehst du immer wieder im Abseits.“ Diese Anweisung gab Peter Ehlers, Trainer von Rasensport Uetersen, am Dienstagabend seinem Stürmer Marcel Jobmann, als dieser zum wiederholten Male in der „verbotenen Zone“ aufgetaucht und zurückgepfiffen worden war. Auch ohne ein Jobmann-Tor gewannen die Rosenstädter die Nachholpartie beim SC Pinneberg mit 2:0 und untermauerten damit vorerst ihre Tabellenführung vor dem Kummerfelder SV, der nun fünf Punkte Rückstand, aber auch noch zwei Nachholpartien in der Hinterhand hat.
Fußballerische Höhepunkte waren auf dem Rasenplatz an der Raa allerdings rar gesät. Die Pinneberger verteidigten tapfer und nach einem verhaltenen Beginn gab es erst nach gut 20 Zeigerumdrehungen die ersten, vorsichtigen Torannäherungen der Uetersener. Ein Kopfball von Fynn Laut nach einer Linksflanke von Mats Lennart Enderle geriet aber zu ungenau (24. Minute) und Jannek Kühl zielte nach einem von Jannek Laut abgelegten Einwurf links vorbei (26.). Mit dem laut Peter Ehlers „schönsten Spielzug der ersten Halbzeit“ gelang den Gästen schließlich der Führungstreffer: Über Marvin Schramm und Jannek Laut gelangte der Ball auf der rechten Seite zu Raphael Friederich, der zwischen den Pinnebergern Jan-Philipp Brodersen und Marcel Jordan hindurchmarschierte, ehe er links am herausstürzenden SCP-Keeper Florian Jensen vorbei in das lange Eck traf (31./Foto oben).
In der Folge hätten die Rosenstädter ihren Vorsprung ausbauen können. Doch Jannek Lauts 22-Meter-Schuss sauste links vorbei (38.), ehe derselbe Spieler nach einer starken Schramm-Aktion auf der rechten Seite überhastet am langen Eck vorbeizielte (41.). Mit dem Pausenpfiff jagte Schramm den Ball nach einer guten Vorarbeit von Jannek Laut auf der rechten Seite per Direktabnahme über die Latte (45.). „Natürlich besteht dann die Sorge, dass dieser Chancenwucher mit einem Gegentreffer bestraft wird“, gab Peter Ehlers zu. Rasensport-Keeper Christopher Knapp wurde von den Pinnebergern aber kaum einmal ernsthaft geprüft – auch Mikail Pekdemir, einst unter Trainer Peter Ehlers und zusammen mit zahlreichen jetzigen Rasensport-Kickern beim TSV Uetersen am Ball, blieb blass.
Nach dem Seitenwechsel vergaben Schramm und der eingewechselte Marley Gothe zwei weitere Großchancen der Gäste. Kurz nach Gothes Aktion nahm Jannek Laut aber einen Fehlpass der Heim-Elf auf, ließ zwei Gegenspieler aussteigen und schoss an Florian Jensen vorbei zum 0:2-Endstand ein (86.). „Dem Sieg zum Trotz ist aber einmal mehr zutage getreten, dass wir momentan gewisse Probleme haben“, räumte Peter Ehlers ein. Trotzdem wird bei den Rasensportlern gefeiert: Am Freitag, 15. November laden sie Freunde und Gönner in den „Uetersener Hof“ ein.