
Eigentlich sollte der SC Pinneberg den Hetlinger MTV schon zum Rückrunden-Start der Bezirksliga West empfangen. Mitte November 2018 war der Platz an der Raa aber ebenso unbespielbar wie beim ersten vorgesehenen Nachholtermin im Februar. Im dritten Anlauf konnte die Begegnung nun aber endlich stattfinden: Am Gründonnerstagabend rollte der Ball – bei deutlich schönerem Wetter, als es bei den anderen Terminen der Fall gewesen wäre, und auf dem schmucken, umzäunten Rasenplatz, den es so auch erst seit wenigen Wochen gibt.
Dort fühlten sich die Hetlinger sichtlich wohl: Sie hatten schon in der ersten Halbzeit viele aussichtsreiche Aktionen nach vorne und mehrere gute Torchancen. „Die haben wir leider vergeben, worüber wir uns in der Pause geärgert haben“, berichtete Bethke, der befand: „So etwas nagt am Selbstvertrauen – aber wir haben in den letzten Wochen daran gearbeitet, den Charakter zu stärken, was bereits Früchte getragen hat.“ Zufrieden registrierte Bethke zudem, dass sein Team in der ersten Halbzeit gut in der Defensive arbeitete: „Wir haben im Mittelfeld zahlreiche Bälle abgelaufen, anstatt gleich die Zweikämpfe zu suchen, was sehr gut funktioniert hat.“ Direkt nach dem Seitenwechsel gingen die Hetlinger dann auch in Führung: Der frisch eingewechselte Nils Kamsteeg schlug einen Eckstoß suboptimal in die Mitte, wo einem Pinneberger aber der Klärungsversuch so misslang, dass er zu einer Vorlage wurde für Philipp Drews, der zum 1:0 einköpfte (46. Minute).
„Unbegreiflich“ nannte es Bethke, dass sein Team „danach plötzlich aufhörte, Fußball zu spielen“. So bot sich den Hausherren eine Chance zum schnellen Ausgleich: HMTV-Torwart Lasse Wolff, der in der Pause mangels Beschäftigung noch darüber geklagt hatte, dass ihm „kalt sei“, verschätzte sich dabei zuerst, verhinderte dann aber mit einer starken Grätsche das drohende 1:1 (51.). Ein Kopfball des Pinnebergers Gerrit Gomoll an die Latte war dann laut Bethke „ein Weckruf“ für seine Spieler, die in der Schlussphase „wieder besser spielten und die Zweikämpfe annahmen“. Nach einer Gelb-Roten Karte gegen SCP-Akteur Thies Raschke (82./wiederholtes Foulspiel) hatten die Hetlinger zudem „mehr Platz“, so Bethke.
Diesen nutzten die Hetlinger in der Schlussphase zu zwei erfolgreichen Kontern: Den ersten schloss Maximilian Wichern mit einem beherzten 18-Meter-Schuss unter die Latte ab (83.), ehe Wichern zu Nicolas Paschke passte, der frei vor SCP-Keeper Tim Kleinworth zum 3:0-Endstand erhöhte (88.). Für den 18-Jährigen war dies im zweiten Start-Elf-Einsatz sein erster Treffer und Bethke kam zu dem Schluss: „An ihm werden wir noch viel Freude haben.“ Nach seinem ersten „Dreier“ als HMTV-Trainer freute sich Bethke zudem: „Siege sind immer schön.“ Dagegen misslang Kleinworths Pflichtspiel-Debüt im Gehäuse der Pinneberger, die nach zuvor zwei Siegen in Folge erstmals wieder verloren und auch im Klassement hinter die Hetlinger zurückfielen.