
Celal Saglam ist nicht mehr Trainer beim VSG Stapelfeld. Nachdem die Stormarner am vergangenen Sonntag eine 0:3-Heimpleite gegen den SC Wentorf kassiert hatten und in der Kreisliga 3 als Drittletzter mit nur zwei Zählern weiter sieglos sind, gab Saglam am Sonntag nach einem Gespräch mit VSG-Obmann Thomas Hass seinen Rücktritt bekannt: „Ich hatte zuletzt den Spaß am Fußball verloren“, gab Saglam am Donnerstag auf Nachfrage von SportNord zu.
Saglam, der im Frühjahr 2010, nach der Trennung vom langjährigen Übungsleiter Jan Fricke, vom Reserve- zum Liga-Coach befördert worden war, ergänzte: „Stapelfeld hat ein sehr junges Team, dem bis vor kurzem noch 40 Spieler angehörten, die immer gemeinschaftlich trainiert haben. Am Donnerstag haben wir dann immer den Kader der Ersten und Zweiten Mannschaft für das Wochenende bestimmt. Aber auch, weil einige Führungsspieler oft verletzt waren, hatte ich bis dato keine Stamm-Elf und vielen Akteuren fehlte einfach die Spielpraxis!“ Durch die ständigen Wechsel zwischen Erster und Zweiter Mannschaft, die nun aus der Kreisklasse 9 zurückgezogen wurde (siehe unten verlinkten Bericht), konnte sich laut Saglam keine eingespielte Mannschaft bilden: „Die gestandenen Kräfte, die wir gebracht hätten, haben nicht einmal richtig zusammengespielt. Zwar kamen 25 Mann zum Training – aber nicht die, die uns sportlich weiterhelfen konnten ...“
Saglam nahm auch aufgrund der jüngsten Negativserie (fünf der bisherigen sieben Saisonspiele gingen verloren) seinen Hut: „Ich habe aufgehört, weil ich es vom Kopf her einfach nicht mehr geschafft habe – im Herren-Fußball zählt nur der Erfolg, und den gab es zuletzt leider nicht mehr, weshalb die Situation so nicht mehr tragbar war!“ Nun hofft Saglam, dessen geplantes Trainer-Engagement beim Post SV II im Sommer 2006 scheiterte, dass Stapelfeld ohne ihn die Wende zum Guten schafft: „Ich hatte immer ein hervorragendes Verhältnis zu den VSG-Verantwortlichen und wünsche dem Verein und der Mannschaft, die jetzt einen Trainer braucht, der mit voller Kraft durchstartet, alles erdenklich Gute!“ Auf dem Weg zum Klassenerhalt wäre mehr Konstanz laut Saglam sehr wichtig: „Wir sind zuletzt auch daran gescheitert, dass wir nie zweimal in Folge das gleiche Team aufbieten konnten, sondern immer sechs oder sieben neue Spieler einbauen mussten!“
Der Stapelfelder Fußball-Obmann Hass betonte gegenüber SportNord: „Mir persönlich tut es sportlich und menschlich sehr leid, dass Herr Saglam zurückgetreten ist, denn er war mit sehr viel Herzblut dabei!“ Hass sah Parallelen von seinem Klub zum Bundesligisten FC Schalke 04, wo Coach Ralf Rangnick am Donnerstag ebenfalls entkräftet seinen Rücktritt erklärte: „Vielleicht leidet Herr Saglam, ähnlich wie Herr Rangnick, unter einer Art ‚Burnout-Syndrom‘“, so Hass, der präzisierte: „Meiner Meinung nach hat er es sich zu sehr zu Herzen genommen, dass einige junge Spieler, die gerade erst frisch der A-Jugend entwachsen waren, mitunter wohl nicht immer ganz ehrlich waren!“ Vorerst wird Mirko Alberts, bisheriger Reserve-Trainer, nun als Liga-Coach fungieren. „Wir suchen aber einen neuen Übungsleiter“, so Hass, der bereits am Sonntag, 25. September erste Gespräche führen wird: „Da bin ich mit zwei Trainer-Kandidaten verabredet“, verriet Hass abschließend.
(JSp)