
Hart, aber dem eigenen Regelwerk entsprechend durchgegriffen haben die Verantwortlichen des Hamburger Fußball-Verbandes in der Kreisliga 4: Weil der Störtebeker SV am 10. November 2024 gegen den FC Dynamo Hamburg zum zweiten Mal nach dem 29. Oktober 2024 (Gastspiel beim Rahlstedter SC II) einen Spielabbruch verursacht hatte, wurden seine darauf noch folgenden Partie vor der Winterpause abgesetzt – und die „Piraten“ nun vom Spielbetrieb ausgeschlossen.
Darauf, dass es zu diesem drastischen Schritt kommen könnte, hatte SportNord bereits Mitte November 2024 hingewiesen. Denn in der Spielordnung des HFV (Stand August 2024) heißt es dazu unter Paragraph 28, Punkt 4:
"Mehrfaches Nichtantreten
Bei dreimaligem Nichtantreten (Nichtantritt, und / oder Verzicht gemäß § 28 (6) SpO) einer Mannschaft zu angesetzten Pflichtspielen innerhalb eines Wettbewerbes innerhalb eines Spieljahres, dazu zählt auch das Antreten mit weniger als der in § 28 a (1) oder (4) SpO genannten Mindestanzahl, aus Gründen, die sie oder ihr Verein selbst zu vertreten hat und / oder verschuldetem Spielabbruchs gemäß § 28 (7) SpO, wird die Mannschaft gestrichen und kann im kommenden Spieljahr in der untersten Spielklasse gemeldet werden.
Für Herren-Mannschaften erfolgt die Streichung gemäß vorherigen Absatz bereits nach zweimaligem Nichtantreten und/oder verschuldetem Spielabbruch."
Für die Verantwortlichen wie die Spieler des Störtebeker SV, die dem Verein nach dem im November erfolgten Abschied von Trainer Burhan Öztürk noch die Treue hielten, ist dieser Schritt sehr bitter. Denn unstrittig ist, dass es in der Vergangenheit schon viele Spielabbrüche gab, denen drastischere beziehungsweise gefährlichere Vergehen vorausgingen, als es bei den beiden Abbrüchen mit Beteiligung der „Piraten“ der Fall war.
Allerdings kommt es dem Störtebeker SV zugute, dass der HFV im Sommer 2025 die B-Kreisklasse abschafft. Sollten die „Piraten“ für die kommende Saison 2025/2026 wieder eine Herren-Mannschaft melden, würde diese ihren Neustart in der Kreisklasse lediglich eine (!) Etage unter der bisherigen Spielklasse vollziehen und hätte die Chance, schon im Sommer 2026 wieder in die Kreisliga zurückzukehren.
(Johannes Speckner)