
Eine hartnäckige Grippe konnte Michael Fischer nicht davon abhalten, am Freitag die rund fünf Kilometer aus dem heimischen Appen in den Süden von Pinneberg zu fahren. Auf dem dortigen Grandplatz an der Raa verfolgte er das Bezirksliga-West-Nachholspiel zwischen dem SC Pinneberg und dem FC Roland Wedel, bei dem er im Sommer das Traineramt von Philipp Obloch übernehmen wird (SportNord berichtete). Oblochs „Abschieds-Tournee“ begann standesgemäß, nämlich mit einem 3:0-Sieg, der den Roländern den Sprung auf den fünften Tabellenplatz bescherte.
Die Wedeler erwischten einen echten Traumstart: Als noch die erste Spielminute lief, gingen sie durch einen satten 20-Meter-Schuss von Adnan Kubat bereits in Führung. Die Hausherren schnupperten am Ausgleich, als Thies Raschke die Unterkante der Latte des Gäste-Gehäuses anvisierte (20. Minute). Weil Roland-Akteur Josip Dilber kurz vor der Pause wegen einer Unbeherrschtheit die Rote Karte sah, witterten die Pinneberger Morgenluft. Tatsächlich starteten sie in Überzahl forsch in den zweiten Durchgang – eine echte Torchance konnten sie sich aber nicht erspielen. Als Schiedsrichter Pascal Miklis (vom HSV Barmbek-Uhlenhorst) den Gästen dann in der 67. Minute einen Freistoß zusprach, hatte Roland-Ersatztorwart Dominik Subbe, der unter den Zuschauern weilte, schon eine Vorahnung: „Den macht er rein“, lautete seine Prognose, weshalb er sogleich sein Handy zum Filmen zückte, während sich Sonay Hayran den Ball zurechtlegte – und ihn dann von halblinker Position aus 22 Metern exakt in den linken Winkel zirkelte. „Er hätte auch aus einer deutlich größeren Entfernung noch getroffen“, sagte Michael Fischer über den Kunstschützen, den er in der Saison 2012/2013 noch beim VfL Pinneberg unter seinen Fittichen hatte und der eigentlich für die Roland-Reserve in der Kreisliga 7 kickt. Als Daniel Schröder einen Querpass des eingewechselten Yannik Kurowski zum 0:3 veredelte (77.), war die Partie endgültig entschieden.