Regionalliga: St. Pauli II geht an der Weser unter


Hoffentlich endet das Bundesliga-Spiel des Hamburger SV am Sonnabend, 1. September im Weserstadion nicht ähnlich bitter: Der FC St. Pauli II hat am Dienstagabend beim SV Werder Bremen II eine 0:6-Klatsche kassiert. Während die Werder-Reserve mit diesem deutlichen Sieg in der vom kommenden Wochenende vorgezogenen Partie ihre Tabellenführung in der Regionalliga Nord ausbaute, bleibt St. Pauli II mit sieben Punkten Rang-Sechster.

Im „Stadion Platz 11“, im Schatten des großen Weserstadions, wäre die Partie vielleicht komplett anders gelaufen, wenn Marc-Kemo Kranich die Gäste früh in Führung gebracht hätte – sein Schuss von halbrechts ging aber knapp am langen Pfosten vorbei (2.). Kurz darauf zielte der Bremer Max Wegner etwas besser, aber auch noch nicht genau genug, als er aus spitzem Winkel den Pfosten traf (4.). Nun übernahmen die Hausherren das Kommando: St. Pauli-Keeper Florian Kirschke wehrte einen 16-Meter-Schuss von Florian Nagel stark ab (5.), dann setzte Dennis Wegner den Ball ins Außennetz (7.). Nach einer Viertelstunde gingen die Bremer jedoch in Führung, als Max Wegner eine Linksflanke von Florian Hartherz, der als Linksverteidiger schon zehn Bundesliga-Spiele für die Erste Mannschaft des SV Werder absolvierte, zum 1:0 versenkte.

Anschließend konnten die Hamburger das Geschehen etwas ausgeglichener gestalten, ohne sich jedoch klare Torchancen zum Ausgleich herauszuspielen. Die zweite Halbzeit begann dann so, wie die erste, mit einer Gäste-Chance: Marcel Andrijanic scheiterte mit einem 25-Meter-Freistoß aber knapp (47.). Bitter für St. Paulí, dass im direkten Gegenzug das 2:0 fiel, als Nagel den Ball nach Vorarbeit von Onel Hernandez aus 16 Metern ins rechte obere Eck schlenzte (48.). Die 900 Zuschauer fragten sich, ob die Moral der Zweitvertretung des Kiez-Klubs damit bereits gebrochen war, und man muss dies wohl bejahen, da anschließend nur noch die Bremer spielten: Einen Hernandez-Distanzschuss fing Kirschke (56.), der zehn Minuten später auch gegen Max Wegner stark parierte. Nur, als Kranich nach Andrijanics Pass knapp über die Latte zielte, hätte es noch einmal eng werden können (73.).

In der 75. Minute hatten die Gäste noch Glück, dass ein Kopfball von Max Wegner knapp neben den Pfosten ging. Anschließend wurde es aber richtig bitter für St. Pauli, denn in der Schlussphase war fast jeder Werder-Schuss ein Treffer. Johannes Wurtz nach Pass von Max Wegner mit einem schönen Schuss aus der Drehung (77.), Max Wegner per Kopf nach einer Flanke von „Joker“ Cimo-Patric Röcker (83.), Max Wegner ins rechte Eck mit seinem dritten Tor des Tages (86.) und Wurz mit einem 14-Meter-Schuss von halbrechts (90.) erhöhten noch zum 6:0-Emdstand. Zwischenzeitlich hatte Kranich auch seine dritte gute Chance vergeben (87.). „Am Ende war das brutal für St. Pauli“, hatte selbst Werder-Trainer Thomas Wolter, der als gebürtiger Hamburger einst für den TuS Ottensen und HEBC spielte, ehe er 1984 zum SV Werder ging, Mitleid mit dem Gegner.

(JSp)

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