
In Rostock können die Verantwortlichen des Fußball-Drittligisten FC Hansa Rostock und die der Handball-Drittliga-Männer HC Empor Rostock für die Aufstiegsspiele zur Zweiten Bundesliga darauf hoffen, bald wieder Zuschauer empfangen zu dürfen. Dafür setzt sich der Rostocker Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen ein, wie der Norddeutsche Rundfunk berichtete (siehe unten stehenden Link). Beim VfB Lübeck, einem Drittliga-Rivalen des FC Hansa, ist noch nicht absehbar, wann wieder Zuschauer im Dietmar-Scholze-Stadion an der Lohmühle erlaubt sein werden.
Für den Zeitpunkt, an dem die Corona-Beschränkungen endlich aufgehoben worden sind, kündigten die VfB-Verantwortlichen aber am Sonnabend auf ihrer Internet-Seite ein Turnier an, an dem auch die Stadt-Rivalen 1. FC Phönix Lübeck (Regionalliga Nord), FC Dornbreite Lübeck (Oberliga Schleswig-Holstein) und TSV Travemünde (aus Schleswig-Holsteins Landesliga Holstein) teilnehmen sollen.
Hier der Wortlaut der Mitteilung auf der Internet-Seite des VfB Lübeck:
„Fußballfest zur Corona-Hilfe: VfB initiiert Lübecker Fußballtag
Liebe Lübecker Fußball-Freunde,
die Corona-Pandemie hat uns alle in den letzten Monaten hart getroffen. Vielen Fußballern war die Ausübung ihres Hobbys nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Der Besuch von Stadien und Sportplätzen war weitgehend unmöglich, sodass entspannte Gespräche bei Bier und Bratwurst wegfallen mussten. Und nicht zuletzt haben die Vereine mit teilweise erheblichen finanziellen Sorgen zu kämpfen, weil ihnen Zuschauereinnahmen und an einigen Stellen auch Mitglieder und Sponsoren verloren gingen.
Als VfB Lübeck hat uns diese Entwicklung insofern besonders getroffen, als dass die Pandemie uns die Aufstiegseuphorie genommen hat und auch der erwartbare Zuschauerandrang – und mit ihm natürlich wesentliche Einnahmen – ausblieb. Dennoch hatte sich der Verein schon zu Beginn der Pandemie bewusst dafür entschieden: Auch, wenn wir unter Corona zu leiden hatten und haben, wollen wir Menschen, die in Kurzarbeit sind, die ihr Geschäft schließen mussten, die arbeitslos geworden sind, nicht anbetteln. Entsprechend haben wir mit Ausnahme der Solidaritäts-Dauerkarten keine größeren Aktionen gestartet, die am Ende immer gleiche Kreise angesprochen hätten. Die Idee war immer, im Rahmen einer möglichen Corona-Hilfsaktion auch einen Gegenwert zu bieten und nach Möglichkeit auch andere betroffene Sportler mit ins Boot zu nehmen.
Dies soll nun durch die Initiierung des Lübecker Fußballtags (www.luebecker-fussballtag.de) geschehen. In Zusammenarbeit mit drei weiteren beteiligten Vereinen wollen wir dafür sorgen, dass wir – sobald es wieder möglich ist – in einem feierlichen Rahmen die Rückkehr zu dem Fußball erleben, den wir kennen und lieben. Dabei soll der Sport auf dem Feld ebenso im Mittelpunkt stehen wie die Freude der Fans über eine Rückkehr ins Stadion und die Gemeinschaftlichkeit, die eine anschließende gemeinsame Feier beinhaltet. Gleichzeitig soll mit der Aktion und dem Start von Bewerbung und Ticketverkauf allen Beteiligten auch ein Stück finanzielle Überbrückungshilfe in Corona-Zeiten ermöglicht werden.
Was also ist nun der Lübecker Fußballtag?>
Im Dietmar-Scholze-Stadion an der Lohmühle treffen sich die vier aktuell besten Mannschaften aus dem Stadtgebiet der Hansestadt Lübeck zu einem Blitzturnier (Halbfinale, Spiel um Platz dreu, Finale, jeweils 45 Minuten Spieldauer). Die Teilnehmer sind entsprechend nach aktuellen Tabellenständen der VfB Lübeck (Dritte Liga), der 1. FC Phönix Lübeck (Regionalliga), der FC Dornbreite Lübeck (Oberliga) und der TSV Travemünde (bestplatzierter Landesligist). Eine Auslosung wird zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Vor einer hoffentlich großen Kulisse ermitteln die vier Teams einen inoffiziellen Stadtmeister – im Mittelpunkt steht aber das gemeinsame Fußball-Erlebnis, das nach der Siegerehrung auch mit einer Party im Außenbereich des Stadions abgeschlossen werden soll.
Wann wird gespielt?
Zum erstmöglichen Zeitpunkt, wenn keinerlei Corona-Einschränkungen für den Sport und den Stadionbesuch mehr bestehen. Über den genauen Termin verständigen sich die beteiligten Vereine in dem Moment, in dem von der Politik die Beschränkungen aufgehoben worden sind – je nach Spielplänen und Verfügbarkeit des Stadions.
Wie läuft der Verkauf der Tickets?
Eintrittskarten für die Veranstaltung, die im Stadion etwa vier bis fünf Stunden dauern wird, werden – obwohl noch kein Termin benannt werden kann – ab Mittwoch über den Online-Vorverkauf (www.luebecker-fussballtag.de; tickets.vfb-luebeck.de), die bekannten Vorverkaufsstellen des VfB und alle Geschäftsstellen der beteiligten Vereine) angeboten, um mit den Erlösen den Vereinen eine Corona-Soforthilfe zukommen zu lassen. Tickets werden entsprechend zum Frühbucherpreis von zehn Euro (Stehplatz) und ab 20 Euro (Sitzplatz) angeboten. Ermäßigungen sind nur für Jugendliche unter 16 Jahren vorgesehen. Allen Vereinen sind im Stadion eigene Fan-Bereiche zugeteilt. Jeder Ticketkäufer gibt zusätzlich an, welcher Verein ihm besonders nahesteht – dieser Club erhält dann den größten Anteil am Erlös dieses Tickets. Alternativ ist auch die Bezeichnung „Fan des Lübecker Fußballs“ wählbar, womit alle Vereine in gleicher Höhe am Ticketkauf partizipieren.
Was sind die angebotenen Spendertickets?
Neben den normalen Tickets werden auch Spendertickets (zehn Euro, Vortribüne, Blöcke C4/C5) angeboten für jeden, der sich beteiligen möchte, aber nicht selbst zum Turnier kommen kann oder als Spender eine zusätzliche Summe beitragen möchte. Die Erlöse daraus fließen in den Topf der Ticketeinnahmen. Der Spender erhält als Beleg und Anerkennung ein Souvenirticket. Die Tickets werden auf Vorschlag der beteiligten Vereine dann an karitative Einrichtungen oder als Dank für besondere Helfer in der Corona-Pandemie verteilt.
Wie werden die Fans im Stadion platziert?
Auf der Sparkassen-Tribüne wird allen vier Vereinen ein Block zugeteilt – G1 für den 1. FC Phönix, G2 für den TSV Travemünde, G5 für den FC Dornbreite und G6 für den VfB Lübeck. Die Mittelblöcke G3 und G4 sowie die Blöcke C1 bis C3 (Alte Holze) sind allgemein verfügbar. Logen und VIP-Tickets können über die teilnehmenden Vereine auf Anfrage gebucht werden. Im Stehplatzbereich ist für die VfB-Anhänger die Pappelkurve reserviert. Für den 1. FC Phönix ist Block A vorgesehen, Anhänger von Travemünde und Dornbreite sind im Block B2 platziert.
Wie werden die Einnahmen verteilt?
Alle vier beteiligten Vereine partizipieren von jedem verkauften Ticket. Von jedem Ticket gehen (abzüglich der Organisationskosten) 60 Prozent an den Wunschverein des Käufers und je zehn Prozent an die anderen drei Clubs. Die restlichen zehn Prozent werden zwischen dem Kreisfußballverband Lübeck und dem Förderverein Lübecker Schiedsrichter e. V. aufgeteilt.
Wir freuen uns auf rege Unterstützung zur Hilfe für den Lübecker Fußball und in Vorfreude auf ein gemeinsames Stadionerlebnis auf einer möglichst gut gefüllten Lohmühle. Wir können es kaum erwarten, Euch alle endlich wieder im Stadion begrüßen zu dürfen!
Mit sportlichen Grüßen,
Euer VfB Lübeck v. 1919 e.V.
in Zusammenarbeit mit dem 1. FC Phönix Lübeck, FC Dornbreite Lübeck und TSV Travemünde“