
Am Mittwoch, 6. Mai werden die Verantwortlichen des Hamburger Fußball-Verbandes möglicherweise verkünden, wie es im Hamburger Amateur-Bereich, in dem seit dem 13. März zur Eindämmung der Corona-Pandemie der Ball rollt, weitergehen soll (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). „Ich kann alle verstehen, die einen Saison-Abbruch und einen Aufstieg für die Teams, die oben stehen, fordern“, erklärte Kevin Reichmann. Der Trainer des SC Osterbek, der in der Kreisliga 5 als Drittletzter aktuell auf einem Abstiegsplatz liegt, fügte allerdings hinzu: „In diesem Fall würden die Mannschaften bestraft, die im Klassement aktuell unten stehen und gegen Gegner auf Augenhöhe noch kein Heimspiel hatten.“ Dies würde „schon in der Ersten Bundesliga Unterschiede ausmachen“, würde sich aber „im Amateur-Bereich noch extremer auswirken“, da „einige auf Grand beheimatete Mannschaften vielleicht noch auswärts auf Kunstrasen auf direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt spielen müssten“.
Deshalb regte Reichmann als Verfahrensweise folgende Regelung an: „Die Auf- und Absteiger sollten in Play-Offs, in denen die Top-Sechs beziehungsweise die schlechtesten sechs Teams aus jeder Liga gegeneinander antreten, ermittelt werden.“ Dabei würde der 29-Jährige die derzeitigen Tabellen- und Punktestände mit berücksichtigen: „Wenn beispielsweise ein Spitzenreiter aktuell neun Zähler Vorsprung auf den Rang-Zweiten hat, sollte diese Punkteanzahl durch drei geteilt werden, so dass der Tabellenführer dann mit drei Punkten mehr als der Zweitplatzierte in die Play-Offs geht.“ Das gleiche solle für alle Mannschaften gelten, die ein Polster auf die Abstiegszone haben: „Auch dieser Punkte-Vorsprung müsste dann jeweils durch drei geteilt werden“, so Reichmann.
Auch für den Austragungsmodus der Play-Offs hat Reichmann klare Vorstellungen: „Es sollte zwei- bis dreimal pro Woche gespielt werden.“ Zudem würde der Osterbeker Coach, der in der Vergangenheit auch schon die FTSV Komet Blankenese, den FC Elmshorn II und den SV Eidelstedt III betreute, „die Regelung einführen, dass nur Spieler, die schon vor der Mitte März beschlossenen Unterbrechung für ihr Team aktiv waren, für diese Mannschaft spielberechtigt sind.“ Eine Ausnahme machen würde Reichmann „nur bei Akteuren, die in den letzten neun Monaten kein Pflichtspiel bestritten haben“. Um eine Wettbewerbsverzerrung zu verhindern, würde er es aber „unbedingt verhindern wollen“, dass Liga-Spieler bei der Zweit- oder Drittvertretung ihres Klubs aushelfen: „Ansonsten wäre es extrem unfair, wenn beispielsweise vom Tabellen-Achten der Oberliga, der keine Begegnung mehr absolvieren muss, zahlreiche Spieler bei der Zweiten oder Dritten Mannschaft zum Einsatz kommen.“
Abschließend betonte Reichmann: „Letztlich geht es darum, durch diese Krise, die uns alle unverschuldet getroffen hat, keinen zu bestrafen – denn der Fair-Play-Gedanke sollte nicht verloren gehen.“