
Die Tabellensituation der beiden Oberliga-Protagonisten, zum einen des HSV Barmbek-Uhlenhorst (Rang neun) und zum anderen des SV Rugenbergen (Platz acht), die in der Liga jeweils 15 Punkte nach 10 Spielen auf ihrem Konto haben, ließ ein enges Pokalspiel erwarten.
Genau ein solches bot sich dann auch den Zuschauern an der Dieselstraße, das erst durch die Gelb-Rote Karte des SVR-Akteurs Hassan Zarai nach einer Stunde das Pendel zu Gunsten der Gastgeber ausschlagen lassen sollte.
Nach 20 zähen Anfangsminuten, in denen Fehlpässe und zerfahrene Aktionen auf beiden Seiten Trumpf waren, führte ein Ausrutschen von Rugenbergens Kapitän Sven Worthmann 22 Meter vorm eigenen Tor zur freien Fahrt von BU’s Ian Claus, der das Geschenk aber nicht annahm und am sich breitmachenden Keeper Patrick Marciniak scheiterte, der per Fußabwehr zur Ecke klären konnte. Fünf Minuten später sollten auch die Gäste ihre erste klare Tormöglichkeit haben, die Raoul Bouveron rechts im Sechzehner gegen Torwart Oliver Gaedtke ausließ. Auch durch einen Fehler seitens der BU-Abwehr begünstigt, blieb Bouveron nach 35 Minuten zunächst zweiter Sieger gegen Torwart Gaedkte, von dem der Ball dann zu Pascal Haase prallte, der sogleich ins lange Eck zur 1:0 Führung der Gäste vollendete. Erst in den letzten Minuten der ersten Halbzeit besannen sich die Gastgeber und zeigten ein paar spielerischen Akzente. So auch, als sich Abdel Hathat bis zur rechten Grundlinie durchsetzen konnte, von dort perfekt auf Louis Mandel zurücklegte, dessen Schuss aus 15 Metern aber deutlich übers Gestänge ging (43.).
Mit der knappen, nicht ganz unverdienten Führung im Rücken hatten die Gäste aus Bönningstedt in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel und ließen nach 58 Minuten die Chance zum 2:0 liegen, nachdem Raoul Bouveron von der rechten Seite flach in den Sechzehner geflankt und Pascal Haase am kurzen Pfosten den Ball nur denkbar knapp an selbigem vorbeigesetzt hatte. Gleich darauf zückte Schiedsrichter Jorrit Eckstein-Staben gegen den bereits gelb-vorbelasteten Hassan Zarai eine nicht für jeden nachvollziehbare Gelb-Rote Karte (59.). Dennoch ergab sich zwei Minuten später noch eine Chance für Gäste – es sollte die letzte für sie in diesem Spiel gewesen sein – als Bouveron nach einer Rechtsflanke von Sulayman Dampha den Ball über das BU-Gehäuse setzte.
Mit einem Mann mehr auf dem Platz drückte BU die Gäste nun in die eigene Hälfte, ohne dabei aber für echte Gefahr gegen die kompakt agierenden Schützlinge von Trainer Thomas Bohlen zu sorgen. Einzige Ausnahme, als Abdel Hathat einen Ballgewinn im Mittelfeld nutzte, dann von rechts quer auf Ian Claus legte, der sogleich zum 1:1 ins lange Eck finalisierte (69.). Als schon Vieles für eine Verlängerung sprach sorgte ein Foulspiel vom eingewechselten Boahmar Rüster an BU’s Fatih Umurhan für die Vorentscheidung. André Ladendorf verwandelte den fälligen Strafstoß zum 2:1 (85.), dem Ian Claus auf Zuspiel von Louis Mandel in der ersten Minute der Nachspielzeit das 3:1 folgen ließ. Den Wiederanstoß, der kurz zurückgelegt wurde, landete bei Sven Worthmann, der dann aus 55 Metern BU-Torwart Oliver Gaedtke übertölpelte und zum 2:3 führte (90.+2). Ein echtes Highlight aus Sicht der Gäste, das aber am Pokal-Aus nichts mehr ändern sollte, denn wenige Momente später erfolgte der Schlusspfiff von Referee Eckstein-Staben, der sich in der zweiten Halbzeit mehrfach dem Unmut des SVR ausgesetzt sah. Auch bei neutraler Betrachtung nicht ganz zu Unrecht, denn bei strittigen Entscheidungen hatte BU fast immer die besseren Karten.
hvp