Alles anders war am vergangenen Wochenende beim FC St. Pauli III. Weil die Erste Mannschaft des Kiez-Klubs am Freitagabend in der Zweiten Bundesliga im Millerntor-Stadion den FC Erzgebirge Aue empfing (1:2), musste an jenem Abend auf dem angrenzenden Kunstrasenplatz an der Feldstraße der Ball ruhen. Deshalb konnte St. Paulis Drittvertretung den SC Egenbüttel nicht zu ihrer angestammten Heimspielzeit am Freitagabend empfangen, sondern musste auf Sonntagvormittag ausweichen. Neu war auch, dass Horst Fröhlich bei St. Pauli III nicht mehr an der Seitenlinie stand: „Was sich in den letzten Wochen angebahnt hat, ist nun Gewissheit. Trainer Horst Fröhlich löst mit sofortiger Wirkung seinen Vertrag als Trainer der Dritten Mannschaft von St. Pauli auf“, hieß es auf der facebook-Seite von St. Pauli III, auf der die Verantwortlichen präzisierten: „Aufgrund des sportlichen Misserfolges und der gesundheitlichen Einschränkungen der letzten Zeit fasste er den Entschluss, sein Amt niederzulegen.“
Fröhlich, der einst schon sechs Jahre als Jugend-Trainer für den Kiez-Klub aktiv war, hatte im Sommer 2007 nach dem „Neustart“ von St. Pauli III in der Kreisklasse das Traineramt übernommen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) und das Team auf Anhieb in die Kreisliga sowie 2013 in die Bezirksliga geführt. Nach gut neun Jahren erfolgte nun die Trennung. „Spieler und Trainerassistent Eric Staats wird vorerst das Amt als Interimscoach übernehmen“, hieß es auf der facebook-Seite. Zum Debüt von Staats setzte es am besagten Sonnabend mit einer 0:4-Heimpleite gegen Egenbüttel die vierte Niederlage in Folge. Nach nur einem Punkt aus den vergangenen neun Partien beträgt der Rückstand auf den rettenden 13. Rang der Bezirksliga West bereits acht Zähler.
Zudem ist St. Paulis Drittvertretung von großem Verletzungspech geplagt. „Nachdem es auch schon im Vorfeld viele Ausfälle aufgrund von Verletzungen gab, reihten sich in dieser Woche noch einige mehr dazu“, hieß es auf der facebook-Seite. Paul Strikker erlitt bei einem Freizeitspiel einen Knöchelbruch, der ihn zu einer langen Pause zwingt. Felix Hackmann, der bei der vorherigen 2:3-Niederlage beim TSV Seestermüher Marsch als Rekonvaleszent noch ein Tor erzielt hatte, erlitt ebenfalls einen Rückschlag: Eine Bänderdehnung im Knöchel zwingt ihn zu einer ein- bis zweiwöchigen Pause. Auf der facebook-Seite wurden zudem noch folgende Verletzte aufgelistet: Christopher Bode (Knie), Bjarne Huth, Edwin Kebapcioglu und Phil Ruckert (alle Erkältung), Nika Purtseladze (Lunge), Tim Schlotfeldt (Zeh) sowie Robert Stolecki (Rücken).
Allen Rückschlägen zum Trotz, denken die St. Pauli-Verantwortlichen keinesfalls daran, die Köpfe in den Sand zu stecken: „Mit der Akzeptanz, am Boden angekommen zu sein, kann es nur noch aufwärts gehen. Das Team bewies in der Vergangenheit genügend Charakter, um sich gemeinsam da unten rauszuhauen. Es ist noch nichts verloren und es bleibt noch genügend Zeit, alles gerade zu biegen“, hieß es abschließend auf der facebook-Seite.