
Gleich doppelten Grund zum Jubeln hatten die Spieler und die Verantwortlichen des SC Hansa 11 am vergangenen Wochenende. Am Freitag konnten sich zunächst darüber freuen, dass der TuS Germania Schnelsen nach seinem dritten Nichtantritt aus der Bezirksliga West ausschied ‒ denn dadurch verlor Hansa nur einen Punkt, während die ärgsten Verfolger des Spitzenreiters jeweils drei Zähler einbüßten (SportNord berichtete). Am Sonntag wahrte das Team von Hansa-Trainer Holger Bichel dann seinen frisch gewonnenen Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Tabellen-Zweiten Blau-Weiß 96 Schenefeld, indem es beim Hetlinger MTV mit 2:1 gewann.
Im Deichstadion begegneten die Hetlinger dem Titel- und Aufstiegsanwärter in einem auf hohem Niveau stehenden Spiel mit offenem Visier. „Wir hatten schon in den ersten zehn Minuten zwei gute Torchancen“, berichtete Jonas Hübner, der seit dem Ende Oktober erfolgten Ausscheiden von Marc Zippel beim HMTV verantwortlich an der Seitenlinie steht. Hübners Schützlinge Maximilian Wichern und Tim Eberle hatten jedoch kein Zielwasser getrunken; gleiches galt nach einer halben Stunde für Yasin Özdemir. Bitter war, dass sich HMTV-Torwart Daniel Kleinwort ohne gegnerische Einwirkung verletzte und ausgewechselt werden musste: „Bei einem Abstoß habe ich auf einmal ein Ziehen im Bein gespürt“, berichtete Kleinwort, der einen Faserriss befürchtet.
Mindestens genauso schmerzhaft wie seine Verletzung war es für Kleinwort, dass sein Team in der Schlussphase der ersten Halbzeit gleich zwei Gegentreffer kassierte. Dabei zeigte Hansa-Torjäger Ezequiel Bautista Barbera einmal mehr seine Klasse: Erst köpfte er eine Flanke (Hübner: „Die hätten wir verhindern müssen!“), während er rückwärts lief, zum 0:1 ein (44. Minute), ehe er einen Ballverlust von Harun Ileri, der auf der für ihn ungewohnten Position des Innenverteidigers agierte, zum 0:2 nutzte (45.). „Das war ein unglücklicher Zeitpunkt“, haderte Hübner, für dessen Geschmack die Hetlinger „in den ersten 35 Minuten die bessere Mannschaft waren“.
Trotzdem kehrten die HMTV-Akteure nach der Pause mit neuem Mut auf den Platz zurück und sie kamen auch zu einigen Chancen. Nils Kamsteeg hatte das 1:2 auf dem Fuß und der eingewechselte Fatih Simsek scheiterte knapp per Kopfball. „Zudem haben wir uns wiederholt gut nach vorne kombiniert, dann aber den letzten Pass nicht gespielt“, haderte Hübner. Auf der Gegenseite klatschte ein Seitfallzieher von Bautista Barbera an die Latte. In der 81. Minute kam die Heim-Elf zum Anschlusstreffer, als Alexander Bandholt bei einem Eckstoß von Julian Moldenhauer dem von der linken Seite kommenden Ball gut entgegenlief und ihn dann mit seiner rechten Hacke in das lange Eck weiterleitete. „Das erinnerte an Zlatan Ibrahimovic“, sagte Hübner.
Anschließend habe es „eine heiße Schlussphase gegeben“, so Hübner, dessen Elf der Ausgleich aber nicht mehr gelang. „Wir schießen momentan höchstens ein Tor pro Spiel und belohnen uns einfach nicht“, haderte Hübner. Durch das 1:2 verloren die Hetlinger MTV auch die dritte Bezirksliga-Partie nach überraschenden Rücktritt von Coach Marc Zippel (SportNord berichtete). Insgesamt war es sogar das fünfte Pflichtspiel in dieser Saison ohne Marc Zippel, der das Hinspiel bei Hansa 11 (0:1) sowie das Oddset-Pokal-Zweitrunden-Duell beim klassentieferen Rasensport Uetersen (0:1 nach Verlängerung) urlaubsbedingt verpasst hatte ‒ und in allen fünf Begegnungen gingen die Hetlinger als Verlierer vom Feld. Auf das erste Erfolgserlebnis ohne Marc Zippel hoffen die HMTV-Kicker nun am Sonntag, 25. November im Auftritt beim Kummerfelder SV.