
Lang, lang ist es her: Am 29. Juli 2007 hatte der Heidgrabener SV letztmals ein Punktspiel beim SC Ellerau gewonnen (1:0). Ihre folgenden drei Heim-Auftritte gegen den „kleinen HSV“ gewannen die Ellerauer allesamt, letztmals am 31. Juli 2016 mit 3:2 (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Doch am Sonntag verloren die Ellerauer gegen ihren „Lieblingsgegner“ mit 1:2 und müssen damit in der Kreisliga 8 weiter sorgsam nach unten schauen: Ihr Vorsprung auf den TSV Heist, der als Drittletzter den ersten Abstiegsplatz innehat, beträgt gerade einmal sechs Punkte.
In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit gab es auf dem Kunstrasenplatz an der Ellerauer Dorfstraße Torchancen auf beiden Seiten, wobei die Gäste mehrmals an SCE-Keeper Lion Samuel Falk scheiterten, der unter anderem einen Schuss von Philippe Hinrichsen stark noch über die Latte lenkte. Auf der Gegenseite hatten die Heidgrabener Glück, dass es ein Ellerauer, der frei auf ihr Gehäuse zulief, mit einem Lupfer versuchte, der knapp am Ziel vorbei ging: „Wenn er mit Tempo an unserem Torwart Krystof Barth vorbeigezogen wäre, wären wir vielleicht in Rückstand geraten“, vermutete HSV-Coach Ove Hinrichsen. Im zweiten Durchgang gelang es den Gästen besser, das Spiel schnell zu machen und zu verlagern: „Wir sind richtig gut aus der Kabine gekommen“, frohlockte Hinrichsen. So lag kurz nach der Pause das Führungstor in der Luft, als Schümann den herausstürzenden Falk schon umkurvt hatte, aber sein Schuss noch von einem zurückeilenden SCE-Verteidiger auf der Torlinie geklärt wurde (47.). Eine Minute später strich eine Direktabnahme von Timo Badermann nach Schümanns Zuspiel nur Zentimeter am Ziel vorbei, ehe die Heidgrabener ihre dritte gute Chance nach dem Seitenwechsel nutzten: Ein langer Diagonalpass von Marvin Kirch sprang noch einmal auf, ehe Schümann den Ball in hohem Bogen an den Innenpfosten schoss, von wo aus er zum 1:0 in das Netz sprang (51.).
„Auch danach waren wir gut im Spiel und haben hinten wenig zugelassen“, lobte Hinrichsen. Doch dann traf HSV-Rechtsverteidiger Malte Willms eine Freistoßflanke, die die Ellerauer aus dem rechten Halbfeld in die Mitte geschlagen hatten, per Kopf so, dass der Ball zum 1:1 in das eigene Tor ging (61.). „Danach sind wir etwas ins Schwimmen geraten“, gab Hinrichsen zu. So hätten die Hausherren die Partie beinahe komplett zu ihren Gunsten gedreht: HSV-Keeper Barth war schon auf dem Weg in die falsche Ecke, doch dann machte er sich lang und konnte einen Schuss der Ellerauer soeben noch per Fußabwehr parieren. In der 72. Minute schlug das Pendel dann wieder zugunsten der Gäste aus, als der bärenstarke Kirch von halblinks flankte und Timo Badermann den Ball per Kopf so verlängerte, dass er zum 2:1 in das lange Eck flog. „In der Schlussphase haben wir das Spiel gut im Griff gehabt und defensiv kaum etwas zugelassen“, lobte Hinrichsen. Die Heim-Elf erhöhte zwar den Druck, wurde aber nur nach Standardsituationen gefährlich, während die Gäste noch einige Konterchancen vergaben. „Am Ende haben wir verdient gewonnen“, urteilte Hinrichsen.