
Bereits am vergangenen Freitagabend machte Eintracht Norderstedt II zum Auftakt des 29. Spieltages Nägel mit Köpfen und sicherte sich mit einem 9:1-Kantersieg gegen den Duvenstedter SV II vorzeitig die Meisterschaft in der Kreisklasse 6. Der zweitplatzierte Walddörfer SV gewann zwar am Sonntag ebenfalls (2:1 im Topspiel gegen den SV Friedrichsgabe), kann aber seinen Fünf-Punkte-Rückstand auf die Eintracht-Reserve in nur noch einer Partie nicht mehr aufholen.
„Es war uns sehr wichtig, dass wir Meister werden“, so Eintracht-Trainer Jens Fischer, der auf Nachfrage von SportNord betonte: „Den Aufstieg hatten wir zwar schon länger sicher, aber wir waren auch das ganze Jahr über Spitzenreiter – da wollten wir uns den ersten Platz in den letzten beiden Spielen natürlich auch nicht mehr nehmen lassen!“ Fischer, der als Spieler mit dem Harburger TB Verbandsliga-Meister wurde (2002/2003), für den Eintracht-Vorgänger 1. SC Norderstedt in der alten Ober- und Regionalliga kickte (1993 bis 2000) und im vergangenen Sommer das Traineramt bei Eintracht II übernahm, betonte: „Meine Jungs haben sich den Titel auch verdient, denn nachdem hier in den letzten Jahren oftmals Chaos herrschte, mussten sie sich erst einmal daran gewöhnen, dass drei Mal pro Woche trainiert wird. Für viele war das ungewohnt, sie kannten kein leistungsorientiertes Training – aber sie haben hervorragend mitgezogen, und darauf bin ich sehr stolz!“
Angesichts der Tatsache, dass die Erste Mannschaft der Norderstedter in der Oberliga Hamburg aus den ersten acht Punktspielen in 2010 nur zwei Zähler holte und zwischenzeitlich in Abstiegsgefahr schwebte, könnte man meinen, momentan sei die Zweite Mannschaft der ganze Stolz der Eintracht. Fischer stellte jedoch klar: „Die Liga-Mannschaft ist weiterhin das Aushängeschild unseres Klubs, und man muss auch die Gründe für die Probleme sehen: 80 Prozent der Liga-Spieler kommen frisch aus der A-Jugend, und für sie lief es im Frühjahr zunächst nicht so gut!“ Der beim Oberliga-Team vorgenommene Trainerwechsel von Marco Krausz (36) zu Andreas Prohn (42) war laut Fischer aber sinnvoll: „Prohn wird den jungen Spielern weiterhelfen – er ist ein hervorragender Trainer, zu dem man Eintracht nur gratulieren kann!“ Fischer, der in der Saison 1997/1998 noch beim SCN mit Prohn zusammenspielte, pflegt mit dem Liga-Trainer „einen regen Austausch!“.
In der kommenden Saison würde Fischer mit seinem Team gerne in der Kreisliga 6 spielen: „Ich hoffe, dass uns der Hamburger Fußball-Verband in diese Staffel einteilt, denn dort hätten wir viele Derbys gegen den Glashütter SV und Hummelsbütteler SV!“ Und welche Ziele peilt die Eintracht-Reserve in der nächsten Spielzeit an? „Wenn alles normal läuft, sollten wir den Durchmarsch schaffen“, so Fischer, der von 2002 bis 2005 mit der Ersten Mannschaft der damals neu gegründeten Eintracht aus der Kreis- in die Landesliga durchmarschierte und betonte: „Ab der Bezirksliga geht das richtige Fußballspielen los und mein Ziel ist es, in zwei oder drei Jahren mit meiner Mannschaft in die Landesliga zu kommen!“ Fischer weiß: „Es kann immer einmal ein Jahr geben, in dem man hängen bleibt und für den Aufstieg einen zweiten Anlauf braucht. Aber, ohne überheblich klingen zu wollen: Wenn alles normal läuft, sollten wir auch in der Kreisliga auf Anhieb Meister werden!“
Die Vizemeisterschaft in der Kreisklasse 6, die ebenfalls zum Direkt-Aufstieg in die Kreisliga genügt, hat der Walddörfer SV, der sich im Januar 2009 vom Spielbetrieb der Kreisliga 6 zurückgezogen hatte, bereits sicher – auch, weil er beim HFV-Sportgericht eine Umwertung der am 5. April gegen Eintracht II bezogenen 1:2-Niederlage in einen 3:0-Sieg erreichte. „Diese Umwertung mussten wir leider so akzeptieren, denn es war ja unsere eigene Dämlichkeit, dass wir einen Spieler eingesetzt hatten, der altersbedingt noch nicht spielberechtigt war“, so Fischer. Der 43-Jährige ergänzte: „Ich wusste bisher nicht, dass ein A-Jugend-Spieler nur dann im Herren-Bereich eingesetzt werden kann, wenn er im Laufe der Saison noch 18 wird – zukünftig werde ich aber jeden Spielberichtsbogen drei Mal anschauen, damit so etwas nicht noch einmal passiert ... Wir sind jedenfalls froh, dass diese Umwertung am Ende nicht das Titel-Rennen entschieden hat!“
Im Kampf um den dritten Platz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Kreisliga berechtigt, hat der SV Friedrichsgabe (momentan 51 Punkte) die besten Chancen: Am letzten Spieltag genügt dem letztjährigen Kreisliga-Absteiger bereits ein Unentschieden gegen den VfW Oberalster II (14.), um die „Bronze-Medaille“ endgültig sicher zu haben. Der Tabellen-Vierte SC Alstertal/Langenhorn II, der ebenfalls im vergangenen Sommer aus der Kreisliga abgestiegen war, weist momentan zwar neun Punkte weniger und das um drei Treffer schlechtere Torverhältnis auf, hat aber auch noch zwei Partien mehr zu bestreiten. Nur, wenn die SCALA-Reserve ihre Nachholspiele beim Post SV II (6.) und DSC Hanseat (9.) gewinnt, könnte sie Friedrichsgabe am letzten Spieltag, einen weiteren Sieg beim TSV DuWo 08 II (12.) vorausgesetzt, noch überholen, wenn der SVF zeitgleich im heimischen Waldstadion gegen Oberalster II verliert ...
SportNord gratuliert Eintracht Norderstedt II zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Kreisliga!
(JSp)