
Nach dem Schlusspfiff auf der schönen Kunstrasenanlage am Pfeilshof sah man auf Seiten des Aufsteigers TSC Wellingsbüttel überwiegend zufriedene Gesichter. Das vollkommen zu Recht, hatten doch die Schützlinge von Trainer Thorsten Dick dem selbsternannten Aufstiegskandidaten HEBC ein verdientes Unentschieden abgerungen.
Für die Gäste vom Reinmüllerplatz war es bereits das siebte Unentschieden im 14. Spiel. Als Tabellen-Sechster hinkt man den führenden Teams von UH-Adler und dem VfL 93 bereits 11 bzw. fünf Punkte hinterher. Entsprechend war die Stimmung bei den Spielern, nachdem es ihnen nicht gelungen war, eine 3:1 Führung Mitte der zweiten Halbzeit in den sicheren Hafen zu fahren.
Doch schon zu Beginn des Spieles wurde deutlich, woran es bei den Gästen im Moment am meisten hapert. Da machte nämlich der Aufsteiger gehörig Druck und brachte die gar nicht sattelfeste Abwehr der Alarcon Mannen in große Verlegenheit. Ohne Thorsten Wolgast, Enno Martini und auch Nikola Jovic konnte von guter Abstimmung nicht die Rede sein. Dennis Böhling für den auch noch verletzten Sven Wolgast im HEBC Tor musste mehrfach in letzter Sekunde eingreifen.
Doch die Gäste überstanden die kitzlige Anfangsphase unbeschadet und zeigten dann überwiegend gutes Kombinationsspiel, das durch zwei Tore von Stefan Hermes und Adem Ismajli zu einer eigentlich beruhigenden 2:0 Führung führte (14./20.). Nur der durchaus mögliche dritte Treffer wollte nicht fallen, wobei Wellingsbüttels Schlussmann Maximilian Bitter entscheidenden Anteil hatte, als er in einer Szene hintereinander Schüsse von Ismajli und Hermes in Klassemanier entschärfte (35.). Danach schienen sich die Gäste zu sicher, die Führung in die Kabinen zu bringen und zeigten wieder Schwächen im Defensivverbund. Andre Houillon scheiterte aus 17 Metern an Torwart Böhling (41.),doch Linksverteidiger Hinnerk Barth verkürzte kurz vor der Halbzeit mit wuchtigem Kopfball auf 1:2.
Gleich nach der Pause vergab HEBC Mittelfeld Akteur Cem Müller aus 14 Metern das 3:1, um dann doch zehn Minuten später ein tolles Zuspiel des nur 20 Sekunden zuvor eingewechselten Antonio Avarello zur erneuten Zweitore-Führung zu verwerten. Doch auch das sollte nicht reichen, denn die Gastgeber gaben mit sporadisch vorgetragenen Angriffen noch einmal Gas und verkürzten durch einen Kopfball von Jakob Neitzel nach 61 Minuten auf 2:3. Ein aus dem rechten Halbfeld geschlagener Freistoß von Daniel Schäffer war ewig lange in der Luft und nur Neitzel behielt die Übersicht, die den Gästen nun vollkommen abhanden kam. Dejan Prostran war gerade noch auf der Torlinie für den bereits geschlagenen Torwart Böhling nach einem Kopfball von Malte Carstensen zur Stelle (70.).
Doch in der 81. Minute war es dann soweit. Wellingsbüttels Jan Zierau bediente Andre Houillon, der links in den Sechzehner eindrang und dann technisch perfekt ins lange Toreck zum 3:3 einnetzte.Die Schlussminuten waren dann hochturbulent. Serdar Aksoy verpasste aus sechs Metern freistehend die erneute Führung der Lilafarbenen (87.) und Jan Zierau traf in der Nachspielzeit zunächst aus spitzem Winkel nur die Latte des HEBC Tores und setzte den sich anschließenden Nachschuss in die Maschen. Doch dieser Treffer wurde von Schiedsrichter Kevin Miller (vom SV Eidelstedt) nicht anerkannt, da er zuvor eine Regelwidrigkeit erkannt hatte.
So konnten die Gäste, die über weite Strecken des Spieles dominant waren am Ende noch froh sein, zumindest einen Punkt entführen zu können.
Der Aufsteiger um Trainer Thorsten Dick beeindruckte durch nie ermüdenden Kampfgeist, der mit einem Punkt belohnt wurde.
hvp