
Zwischen dem Neuling Heidgrabener SV und Roland Wedel entwickelte sich am Sonntagnachmittag am vorletzten Hinrunden-Spieltag der Kreisliga 7 eine kampfbetonte Partie. Die wenigen Torschüsse, die Roland in der Anfangsphase abgab, parierte HSV-Keeper Sven Seifert stark – er war der beste Mann auf dem Platz, was ihm auch Roland-Trainer Dirk Kahl unmittelbar nach dem Abpfiff so ins Gesicht sagte. Nach einer halben Stunde gingen die Wedeler allerdings in Führung: Nach einem flach in den Fünfmeterraum geschlagen Eckstoß lief Roland-Akteur Tim Grützmacher dem Ball klug entgegen und drückte ihn ins Netz. „Wenn wir da einen Schritt schneller gewesen wären, hätten wir klären können“, ärgerte sich HSV-Coach Ove Hinrichsen.
Die Heidgrabener versuchten weiter, schnell nach vorne zu spielen und die Wedeler Viererabwehrkette, die Hinrichsen als Schwachstelle des Gegners ausgemacht hatte, zu überrumpeln. Dies gelang erstmals in der 39. Minute: Philippe Schümann lief alleine auf Gäste-Keeper Marcel Börnecke zu und wurde von ihm gefoult. Dass Schiedsrichter Mario Anic (vom SC Osterbek) dem Torwart für die Notbremse nur „Gelb“ zeigte, verwunderte Hinrichsen: „Unser Keeper Seifert bekam Anfang September in unserem Gastspiel bei den Sportfreunden Pinneberg für ein identisches Foul die Rote Karte!“ Tatsächlich schreibt das Regelwerk für eine „Notbremse“ ja eigentlich„Rot“ vor – dass sich Anic nach dem Abpfiff gegenüber den Heidgrabener Verantwortlichen dann damit herausgeredet haben soll, durch das Foul sei „keine klare Torchance vereitelt worden“, wirkt kurios. Fakt ist: Tim Siebels verwandelte den Elfmeter zum 1:1. Wenig später gingen die Hausherren in Führung: Schümann umkurvte Börnecke nach einem Pass von Jan Hansen und schob zum 2:1 ein (41.).
Kurz vor der Pause die nächste Schümann-Chance, doch im „Dreikampf“ stieg ein Roland-Verteidiger seinem eigenen Keeper auf den Fuß (Börnecke musste verletzt ausgewechselt werden, fortan hütete Stürmer Marco Meins das Gäste-Gehäuse) und Anic pfiff ab. In der zweiten Hälfte hätte Schümann eigentlich erneut freie Bahn gehabt – doch weil ihm auf dem schlechten Platz der Ball versprang, konnte ihn ein Roland-Verteidiger noch einholen und stellen. Nach einer Stunde fiel das 2:2, nachdem ein Wedeler drei HSV-Akteure stehen ließ; auch der Versuch, ihn festzuhalten, misslang, so dass Sven Müller einen Querpass zum Ausgleich einschob. In der 62. Minute dann das 2:3, als nach einer verlängerten Ecke Roland-Torjäger Daniel Lopez aus Nahdistanz traf. Anschließend drängte Heidgraben auf den 3:3-Ausgleich, den Fabian Doell nur hauchdünn verpasste, als er nach einer Ecke knapp am Ziel vorbei köpfte (90.). „Am Ende hat das spielerisch bessere Team, das auch mehr Torchancen hatte, gewonnen“, gab Hinrichsen abschließend zu.
(JSp)