
Am Freitag, 29. Juli, stehen im Rahmen des ersten Spieltages der Landesliga Hammonia jeweils um 19.30 Uhr zwei Derbys an. Zum einen empfängt der TSV Uetersen den Wedeler TSV: Im Rosenstadion steht bei beiden Teams jeweils ein neues Trainerduo an der Seitenlinie: Während die Uetersener Heiko Waschatz und Jörn Borstelmann als Nachfolger für den nach sechs Jahren ausgeschiedenen Peter Ehlers verpflichteten, setzen auch die Wedeler auf zwei Übungsleiter. Oliver Berndt und Ingo Desombre, beide zuletzt bei der SV Halstenbek-Rellingen aktiv, geben nun im Elbestadion den Ton an. Während sich Desombre selbst „Coach“ nennt, ist Berndt offiziell der Cheftrainer. In der Rosenstadt ist Waschatz weisungsbefugt gegenüber Borstelmann: „Wir entscheiden gemeinsam, aber im Zweifel habe ich das letzte Wort“, erklärte der frühere Verteidiger.
Man darf gespannt sein, ob das Modell, mit zwei Trainern zu arbeiten, in Uetersen und Wedel aufgehen wird. Die Wedeler gehen derweil nicht nur mit einem neuen Trainerteam, sondern auch mit einer komplett neu formierten Mannschaft in die Saison 2011/2012. Nach dem unglücklichen Abstieg aus der Oberliga Hamburg (nur aufgrund der um zehn Treffer schlechteren Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen USC Paloma wurde der Klassenerhalt verpasst) verabschiedeten sich 20 Spieler, im Gegenzug kamen 22 Neuzugänge. In der Rosenstadt gab es im Vergleich dazu deutlich weniger personelle Wechselspiele: Sechs Akteure gingen (darunter mit Serge Haag, Helge Kahnert und Parvis Sadat-Azizi allerdings drei absolute Stammkräfte der Vorsaison), ersetzt wurden sie von ebenfalls sechs Zugängen. Keine Frage: Ein Heimsieg gegen die auch ambitionierten Wedeler würde die Aussagen von Waschatz („Wir wollen oben mitmischen!“) nicht nur untermauern, sondern wäre auch ein klares Signal an die Konkurrenz. Uetersens Mittelfeldmann Florian Blaedtke trifft auf seinen Ex-Klub: Im Herbst 2009 kickte er für Wedel, ehe er nach fünf Monaten in die Rosenstadt zurückkehrte.
Zeitgleich kommt es an der Wilhelmstraße zum Stadt-Duell zwischen dem FC Elmshorn und der SV Lieth, nachdem sich die Vereine auf einen Heimrecht-Tausch einigten, da der Platz im Waldstadion noch nicht wieder optimal bespielbar ist. Es ist ein ungleiches Derby: Der FCE ist mit Neu-Coach Bert Ehm (wurde mit seinem vorherigen Verein SC Victoria von 2007 bis 2010 viermal in Folge Hamburger Meister) der Top-Favorit auf den Titelgewinn und den Aufstieg in die Oberliga Hamburg, den Elmshorn im Mai im Aufstiegsspiel der Landesliga-Dritten gegen den TSV Sasel (0:0, dann 2:4 im Elfmeterschießen) knapp verpasst hatte. Die Liether um Trainer Ingo Jopp (kam vor Jahresfrist vom FC Union Tornesch nach Klein Nordende) peilen dagegen in ihrer dritten Saison nach dem Aufstieg in die Landesliga einzig und allein den Klassenerhalt an. Das Liether Tor hütet Sascha Blaedtke, der bis zum Dezember 2010 noch im FCE-Gehäuse stand; dieses besetzt nun der bisherige Liether Tim Brüggemann. Auch die FCE-Spieler Fabian Böwig und Nil von Appen sind Ex-Liether, SVL-Akteur Jorrid Eyler spielte einst beim FCE.
(JSp)