Aktuell: Holstein-Wiedersehen mit Fröhling


Holstein Kiel hatte schon nach dem vorletzten Spieltag der Dritten Liga den dritten Platz im Abschlussklassement und die Teilnahme an der Aufstiegs-Relegation zur Zweiten Bundesliga sicher (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Dass die „Störche“ am Pfingstsonnabend ihr letztes reguläres Saisonspiel gegen den Rang-Vierten Stuttgarter Kickers mit 0:2 verloren, konnten sie deshalb verschmerzen. Randy Edwini-Bonsu (40.) sowie der gebürtige Hamburger Bentley Baxter Bahn (49.) trafen dabei für die Schwaben.

Am Pfingstsonntag erfuhren die Kieler dann auch, auf wen sie in den beiden Relegationsspielen um das letzte Zweitliga-Ticket für die kommende Saison 2015/2016 treffen. Die KSV Holstein bekommt es mit dem TSV 1860 München zu tun, der sein letztes reguläres Zweitliga-Saisonspiel beim Karlsruher SC mit 0:2 verlor und deshalb vom rettenden 15. Rang noch auf den Relegationsplatz 16 abrutschte. Dies lag daran, dass der FSV Frankfurt, der als Drittletzter in den letzten Spieltag gegangen war, zeitgleich bei Fortuna Düsseldorf mit 3:2 gewann und dadurch an den Münchenern vorbeizog. Die „Löwen“ hatten sogar noch Glück, dass der FC Erzgebirge Aue beim 1. FC Heidenheim 1846 über ein 2:2-Unentschieden nicht hinauskam ‒ hätten die Auer noch gewonnen, hätten sie sich komplett gerettet, der FC St. Pauli wäre auf den Relegationsrang abgerutscht und die „Löwen“ wären direkt abgestiegen.

Dass es in der Relegation kein Nord-Derby gegen St. Pauli gibt, begrüßten die meisten Verantwortlichen der KSV Holstein. Nun kommt es für die Kieler zum Wiedersehen mit Torsten Fröhling: Der 48-Jährige, der am 18. Februar beim TSV 1860 vom Reserve- zum Liga-Trainer befördert worden war (SportNord berichtete), arbeitete in der Saison 2009/2010 an der Kieler Förde. Zunächst betreute er ab dem 1. Juli 2009 die Holstein-Reserve, ehe er am 17. September für zweieinhalb Wochen interimsweise die Erste Mannschaft trainierte. Seit dem 5. Oktober war er dann bis zum Saisonende wieder für die „Jung-Störche“ verantwortlich. Zuvor hatte Fröhling, der als Verteidiger für den Hamburger SV, den FC St. Pauli und den VfB Lübeck am Ball war, als Trainer auch bei der A-Jugend von Eintracht Norderstedt (bis zum Juni 2007) sowie bei Altona 93 (Juli 2007 bis Februar 2009) gearbeitet.

In Fröhlings Team hat auch Rechtsverteidiger Moritz Volz eine „norddeutsche Vergangenheit“: Von 2010 bis 2012 kickte er für den FC Sr. Pauli. Im Gegenzug steht im Kader der Kieler ein gebürtiger Münchener: Maximilian Riedmüller ist allerdings nur Torwart Nummer drei und kickte nie beim TSV 1860. Kurios: Es gab bisher erst ein einziges Pflichtspiel zwischen den Münchener „Löwen“ und den Kieler „Störchen“ ‒ und dieses fand in dieser Saison statt. In der Ersten Hauptrunde des DFB-Vereinspokals gewannen die Sechziger am 17. August 2014 noch unter der Regie von Fröhlings Vor-Vorgänger Ricardo Moniz, mit 2:1 im Holstein-Stadion. Nach der frühen Kieler Führung durch Tim Siedschlag (8.) drehte Rubin Okotie die Partie per Doppelpack (65., 81./Foulelfmeter) zugunsten von Moniz, der von 2008 bis 2010 noch beim HSV tätig war (zunächst als Athletik-Trainer, dann als Interimscoach).

Nun treffen die beiden Teams am Freitag, 29. Mai um 20.30 Uhr im Kieler Holstein-Stadion erneut aufeinander; das alles entscheidende Rückspiel in der Münchener Allianz-Arena steigt am Dienstag, 2. Juni um 20.30 Uhr. Die Münchener gelten als Favorit, haben aber viel zu verlieren und dürften nach einer Zweitliga-Saison mit nur neun Siegen (einen davon feierten sie am 14. September 2014 mit einem 2:1 bei St. Pauli), neun Unentschieden und 16 Niederlagen nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen. Dagegen holten die Kieler eine Etage tiefer starke 18 Siege und 13 Unentschieden bei nur neun Niederlagen ‒ und die Schleswig-Holsteiner können nur gewinnen. Was die KSV Holstein darauf hoffen lässt, nach 24 Jahren tatsächlich die Rückkehr in die Zweitklassigkeit zu schaffen, ist auch ein Blick auf die bisherigen Regelations-Ergebnisse: Seitdem die Relegation zwischen Dritter und Zweiter Liga vor sechs Jahren eingeführt wurde, behauptete sich fünfmal (!) der Drittligist ...


Die bisherigen Relegations-Ergebnisse zwischen Drittliga-Drittem und Zweitliga-Drittletztem

2009: SC Paderborn 07 ‒ VfL Osnabrück ... 1:0, 1:0
2010: FC Ingolstadt 04 ‒ FC Hansa Rostock ... 1:0, 2:0
2011: SG Dynamo Dresden ‒ VfL Osnabrück ... 1:1, 3:1 nach Verlängerung
2012: SSV Jahn Regensburg ‒ Karlsruher SC ... 1:1, 2:2
2013: VfL Osnabrück ‒ SG Dynamo Dresden ... 1:0, 0:2
2014: SV Darmstadt 98 ‒ DSC Arminia Bielefeld ... 1:3, 4:2 nach Verlängerung

Der Drittliga-Vertreter ist immer die erstgenannte Mannschaft, weil er jeweils zuerst Heimrecht hatte. Die Mannschaft, die sich nach beiden Duellen durchsetzte und die kommende Saison in der Zweiten Bundesliga antrat, ist gefettet dargestellt.

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