
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Nach dem Klub Kosova II (B-Kreisklasse 7), Inter Eidelstedt (B-Kreisklasse 6), dem SC Poppenbüttel III (A-Kreisklasse 3) und Altona 93 II (Bezirksliga Süd) wurde am Sonntag der fünfte Meister der Saison 2022/2023 im Hamburger Herren-Bereich gefunden. Der FC Union Tornesch II räumte mit einem 4:1-Sieg gegen den TuS Appen letzte Zweifel an seinem Titelgewinn in der Kreisliga 1 aus. In allen anderen Kreisliga-Staffeln ist das Meisterschaftsrennen noch mehr oder weniger offen.
„Jede Meisterschaft ist etwas Besonderes“, strahlte Union-Trainer Martin Schwabe, der schon als Spieler mit der Tornescher Liga-Mannschaft zweimal Kreisliga-Meister geworden war (2006 und 2014). „Es sieht immer so einfach aus, mit einem starken Team Meister zu werden – aber dass das kein Selbstläufer ist, hat soch von der Bundesliga bis zur Kreisklasse schon oft gezeigt“, so Schwabe, der einräumte, dass sich auch seine Schützlinge „zu Saisonbeginn schwer getan“ hätten. Tatsächlich wies die von Anfang an als Titelfavorit gehandelte Union-Reserve nach acht Spieltagen bereits drei Niederlagen auf. „Dann haben wir aber 18 Liga-Spiele in Folge gewonnen – das ist nicht nur Glück, sondern auch Können“, merkte Co-Trainer Christian Ahrens zufrieden an – die beiden Siege gegen den Hamburger SV V fielen durch dessen Rückzug weg.
Bei der letzten Meisterschaft der Union-Zweiten, errungen in der Saison 2013/2014 in der Kreisklasse 4, war noch sein Schwiegervater Joachim Ahrens Co-Trainer und Mustafa Artar Chefcoach gewesen. Dass nun erstmals der Sprung in die Bezirksliga, der bis 2016 noch die Erste Mannschaft des Vereins angehört hatte, gelang, würde „alle Beteiligten mit Stolz erfüllen“, betonte Schwabe, der präzisierte: „Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Mannschaft.“
Dieser gehören mit Torwart Daniel Atohoun, Janko Behrs, Leon Dorka, Luca Heinichen, Hannes Junge, Linus Schmitt und Tim Witte sieben Spieler an, die Schwabe einst im Jugendbereich schon in die höchste Hamburger Spielklasse (2018) und ein Jahr später sogar in die A-Junioren-Regionalliga geführt hatte. Einen weiteren Kern des Teams bilden Spieler, die schon für die Liga-Mannschaft des FC Union und/oder benachbarte Vereine (Rasensport Uetersen, SV Lieth, Heidgrabener SV, Kummerfelder SV, TSV Uetersen) höherklassig aktiv waren. Hier sind Dennis Beckmann, Mats Lennart Enderle, Kai Fröhlich, Ricardo Gomes, Serge Haag, Fynn Laut, Philipp Pohlmann und Andre Pott zu nennen. Die Saisontore Nummer 29 und 30 von Behrs (3./42. Minute) sowie Treffer von Kai Fröhlich (26.) und Enes Guguk (65.) sicherten das 4:1 gegen die Appener, für die Matteo Cuius noch verkürzte (80.).
Auf die Frage, ob sein Team auch den Titel geholt hätte, wenn der TuS Holstein Quickborn, der im Juni 2022 vom Hamburger Fußball-Verband zunächst ebenfalls in die Kreisliga 1 eingeteilt worden, dann aber nachträglich doch noch in die Bezirksliga aufgestiegen war, entgegnete Schwabe: „Ich denke, dass beide Mannschaften sich auf einem ähnlichen Niveau bewegen – in einem Testspiel haben wir uns mit einem 3:3-Unentschieden getrennt.“ Christian Ahrens fügte hinzu: „Ich bin mir sicher, dass wir am Ende trotzdem ganz oben gestanden hätten.“
Für Schwabe selbst, der das Traineramt bei der Union-Reserve im Juni 2022 von Christian Sommer – seither in Heidgraben tätig – übernommen hatte, geht es zur kommenden Serie nicht „nur“ in die Bezirksliga, sondern mindestens in die Landesliga, im Falle des Klassenerhalts der Tornescher Liga-Mannschaft sogar in die Oberliga hoch. Dort beerbt der 36-Jährige den nach fünf Jahren ausscheidenden Thorben Reibe, dem er in der Saison 2018/2019 noch assistiert und das Team im Aufstiegsspiel der Landesliga-Drittplatzierten zur Oberliga gegen den VfL Lohbrügge (2:1) sogar verantwortlich betreut hatte. Wer sein Nachfolger wird, ist noch fraglich – am Dienstagabend saß Frank Mettal, der sich im Union-Vorstand federführend um die Suche nach einem neuen Übungsleiter kümmert, aber mit einem Cheftrainer- und einem Co-Trainer-Kandidaten zusammen.
(Johannes Speckner)