Kreisliga 2: Ourgantzidis und Zippel hören bei Ellas auf


Ziele haben sowohl die Trainer Theodoros Ourgantzidis und Marc Zippel, als auch der Vorstand des VSK Blau-Weiss Ellas. Am Freitag setzten sich beide Seiten zusammen, „bei leckeren Keksen“, wie Ourgantzidis anmerkte, und tauschten sich dreieinhalb Stunden über ihre Pläne für die Zukunft aus. Am Ende der Unterredung stand, dass die Zusammenarbeit mit dem Ende dieser Saison „mit großer Wahrscheinlichkeit“, so die Formulierung von Ourgantzidis, beendet wird. „Es ist auch eine gewisse Befreiung, dass das nun offiziell ist“, befand der Coach, der auf seine Zeit bei dem griechischen Klub mit großer Zufriedenheit zurückblickt: „Wir haben ein Senioren-Team ins Leben gerufen, Jugendfußball etabliert und für die vorletzte Saison auch eine Zweite Herren-Mannschaft gegründet – da wurden schon einige Dinge bewegt.“

Die bevorstehende Trennung, die „absolut sauber und im Guten vollzogen werden wird“, wie Ourgantzidis versicherte, begründete der 48-Jährige wie folgt: „Wir haben festgestellt, dass wir unterschiedliche Vorstellungen darüber haben, was wir in naher Zukunft erreichen wollen. Beide Sichtweisen sind hundertprozentig nachzuvollziehen: Der Vorstand schaut auf den Gesamtverein, das heißt, dass alle Sparten möglichst gleich behandelt werden sollen, und fokussiert sich im Augenblick auf das geplante Vereinsheim, für dessen Bau alle Kräfte gebündelt werden sollen.“ Dies bedeute im Klartext, ergänzte der frühere Stürmer, „dass zurzeit alle Ressourcen auf das Vereinsheim sowie die Aufrechterhaltung aller Sparten gelegt und die ambitionierten Aufstiegsmöglichkeiten der Ersten Herren zunächst in den Hintergrund gestellt werden.“

Allerdings würden Ourgantzidis, der in Hamburg-Altona lebt, und Marc Zippel, der in Halstenbek im Kreis Pinneberg wohnt, gerne höhere Ziele verfolgen: „Wir haben bei unseren früheren Vereinen oft um den Aufstieg mitgespielt“, erinnert sich Marc Zippel. Ourgantzidis präzisierte: „Wir hatten den Plan, die Erste Mannschaft von Ellas möglichst schnell in die Bezirks- oder sogar Landesliga zu führen und uns dort dann auch zu halten – dafür wären aber die bereits genannten Hände und Kapazitäten vonnöten ...“ Nun ist es keinesfalls so, dass die Vereinsführung der Blau-Weißen einen Sprung auf Bezirksebene ablehnt: „Der Vorstand möchte einen Aufstieg auch erreichen, jedoch unterscheiden sich die Zeit-Horizonte – deshalb haben wir uns im Guten und gegenseitigen Respekt darauf geeinigt, die Saison selbstverständlich bestmöglich zu Ende zu bringen, aber zum Sommer den Verein zu verlassen“, so Ourgantzidis.

Während der gebürtige Grieche sich im Sommer 2020 nach dann über vier Jahren von Ellas verabschieden wird, war Marc Zippel im Dezember 2018 nach seinem Rücktritt beim West-Bezirksligisten Hetlinger MTV an der Memellandallee eingestiegen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). „Unsere Zusammenarbeit hat genauso vertrauensvoll, reibungslos und erfolgreich funktioniert, wie in den vielen Jahren und Vereinen zuvor“, stellten die beiden Übungsleiter, die zuvor schon bei den Sportfreunden Pinneberg, beim SC Teutonia 10, mit dem sie aus der Kreis- in die Landesliga kletterten, und beim SC Egenbüttel gemeinsam tätig waren, ehe die Wege sich 2014 getrennt hatten, zufrieden fest. Sollte sich für die Zukunft ein neues Engagement ergeben, würden sie dieses auch definitiv gemeinsam angehen wollen: Bei ihrer Vereinswahl sei „nicht die Spielklasse entscheidend, sondern dass die Verantwortlichen des Klubs Ziele haben und diese auch mit aller Vehemenz verfolgen“, so Ourgantzidis, während Marc Zippel, er auch den FK Nikola Tesla aus dem Bezirksliga-Keller in die Landesliga und die Hetlinger in die Bezirksliga geführt hatte, hinzufügte: „Vielleicht hören wir aber auch auf oder legen eine Fußball-Pause ein.“

Damit nun Trainer, die sich für einen Einstieg bei Ellas interessieren, auf die Vereinsverantwortlichen zugehen können, einigten sich beide Seiten darauf, die bevorstehende Trennung schon jetzt zu kommunizieren. „Dadurch wissen alle Beteiligten zeitnah, woran sie sind, und der Vorstand von Ellas kann in die Gespräche mit den Spielern einsteigen“, präzisierte Ourgantzidis. Abschließend war es den beiden Trainern ein wichtiges Anliegen, zu betonen, dass sie sich ausnahmslos mit positiven Gefühlen von ihrem Noch-Klub verabschieden werden: „Wir wünschen dem Verein alles Gute für die Zukunft und übergeben eine intakte Mannschaft, die den Klassenerhalt bereits so gut wie sicher hat und mit dem geplanten Bau des Kunstrasenplatzes (Anmerkung der Redaktion: Am 1. März sollen die Bagger anrollen) sowie des Clubheims sicherlich attraktiv für potenzielle Neuzugänge werden kann.“ Nach einem schlechten Saisonstart war das Ellas-Team nach neun Spieltagen mit fünf Zählern Drittletzter; von den darauffolgenden elf Partien wurden aber neun gewonnen, was aktuell mit 32 Punkten den sechsten Platz bedeutet.

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