Aktuell: Spätester Start in Württemberg am 9. Mai


Einig sind sich die Verantwortlichen des Hamburger Fußball-Verbandes und die des Württembergischen Fußball-Verbandes darin, dass in der Saison 2021/2022 – wenn überhaupt – nur noch eine einfache Hinrunde absolviert werden kann. Sehr unterschiedlich sind die Meinungen, wann der aufgrund der Corona-Beschränkungen seit Ende Oktober 2020 ruhende Spielbetrieb spätestens wieder aufgenommen werden müsste, um eine reguläre Beendigung einer Halbserie noch zu ermöglichen.

Während HFV-Präsident Dirk Fischer bereits Anfang Juni als spätesten Re-Start-Termin das letzte Februar-Wochenende angegeben hatte, was durch den inzwischen bis zum Sonntag, 7. März verlängerten Corona-Lockdown bereits hinfällig geworden ist, haben die WFV-Offiziellen als spätesten Termin für einen Wiedereinstieg Sonntag, 9. Mai angegeben. Allerdings hatte die Serie 2020/2021 in Württemberg auch schon am Wochenende vom 21. bis zum 23. August 2020 und damit fünf Wochen vor den 16er- und 17er-Ligen im HFV-Bereich begonnen. In der Verbandsliga Württemberg, die unter der fünftklassigen Oberliga Baden-Württemberg die sechsthöchste Spielklasse ist, haben die meisten Teams aktuell zwölf Begegnungen absolviert, so dass für sie „nur“ noch sieben Duelle offen sind, um die erste Halbserie abzuschließen. Zum Vergleich: Die meisten Hamburger Oberligisten stehen aktuell bei sechs Saison-Auftritten und müssten noch zwölf Partien bewältigen, um die Hinrunde zu komplettieren.


Hier der Wortlaut der Pressemitteilung des Württembergischen Fußball-Verbandes:

„Bereits seit dem 29. Oktober des vergangenen Jahres ruht der Spielbetrieb im Amateurfußball. Tags zuvor hatten Bund und Länder Maßnahmen beschlossen, die seitdem weder einen regulären Trainings- noch einen Spielbetrieb zulassen. Nach wie vor ist unklar, wann Lockerungen in Kraft treten, die eine Rückkehr ins Mannschaftstraining und eine Fortsetzung der Saison 2020/2021 im Amateurfußball zulassen. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt ist aber klar, dass eine reguläre Durchführung der laufenden Spielzeit mit vollständiger Vor- und Rückrunde organisatorisch für die meisten Staffeln nicht mehr möglich und für unsere Vereine unzumutbar ist.

Der Verbandsspielausschuss des Württembergischen Fußballverbandes hat deshalb nach intensiven Beratungen einen Vorschlag ausgearbeitet, der verschiedene Szenarien für den Abschluss der Saison 2020/2021 vorsieht und dabei das Hauptaugenmerk auf eine sportliche Entscheidung über Auf- und Abstieg legt. Dieser Vorschlag berücksichtigt dabei die jeweils verbleibende Anzahl an Wochenend-Spieltagen in Abhängigkeit des Zeitpunktes, an dem eine Rückkehr in den Spielbetrieb möglich sein wird.

Hinweis: Auch für die Oberligen Baden-Württemberg gelten die Regelungen der Beschlussfassung, allerdings vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Gremien (Gesellschafterversammlung, Spielkommission und Jugendspielkommission).


Umfassende Beteiligung der Verbandsgremien und Vereine

Die für den Spielbetrieb verantwortlichen Gremien auf Bezirks- und Verbandsebene waren bei der Erarbeitung des Beschlussvorschlags von Beginn an eng eingebunden. Am Donnerstagvormittag wurden nun auch die württembergischen Vereine informiert. Sie haben jetzt die Möglichkeit, sich bis zum Mittwoch, 17. Februar 2021 zum geplanten weiteren Vorgehen zu äußern. Eine Entscheidung über die Ordnungsänderung wird der wfv-Beirat in seiner regulären Sitzung am Freitag, 19. Februar 2021 treffen.

„Wir haben in vielen Gesprächen mit Vereins- und Bezirksvertretern festgestellt, dass ein großer Bedarf an Klarheit und Einheitlichkeit besteht, um die Saisonplanungen weiterführen zu können. Was wir nicht liefern können, ist eine Aussage zum Zeitpunkt der Rückkehr auf den Platz. Unsere Vorlage bietet daher eine Orientierung angesichts der noch zur Verfügung stehenden Optionen“, sagt Harald Müller, Vorsitzender des Verbandsspielausschusses im wfv.


Die Beschlussvorlage berücksichtigt die folgenden Grundsätze

Die Spielzeit 2020/2021 endet am Sonntag, 20. Juni 2021, so dass noch die Relegationsspiele ausgetragen werden können und die kommende Spielzeit 2021/2022 von der laufenden nicht beeinflusst wird. Wichtigstes Ziel bleibt die sportliche Ermittlung von Auf- und Absteigern und die Vermeidung einer Annullierung.

Die weiteren Planungen verfolgen einen defensiven Ansatz und beziehen zunächst nach Möglichkeit keine Wochen-Spieltage mit ein, um auf Spielausfälle noch reagieren zu können. Angestrebt werden über Spielklassen und Bezirke hinweg einheitlich geltende Regelungen, Spielmodi und Termine, die Wettbewerbsgleichheit und Klarheit gewährleisten.

Die geplante Vorgehensweise gilt nicht nur bei den Herren, sondern auch in allen Frauen-Staffeln und bei den überbezirklichen Staffeln der Jugend. Aufgrund abweichender Spielmodi und sehr kleiner Staffelgrößen werden einige wenige Ausnahmen für einzelne Staffeln gewährt (siehe Beschlussvorlage).


Zwei realistische Szenarien

Unter Berücksichtigung dieser Grundsätze stehen zum jetzigen Zeitpunkt zwei Szenarien für einen Abschluss der Saison 2020/2021 im Raum. Die klare Prämisse liegt auf einer sportlichen Ermittlung von Auf- und Absteigern.

Wird der Spielbetrieb nach dem Sonntag, 7. März 2021, spätestens aber bis zum Sonntag, 9. Mai 2021 wiederaufgenommen, werden nur die Vorrunden abgeschlossen und so direkte Auf- und Absteiger ermittelt. Direkt im Anschluss daran wird in diesem Fall noch die Relegation ausgetragen.

Sollte der Spielbetrieb bis zum 9. Mai 2021 nicht wiederaufgenommen werden können, bleibt nur die Annullierung der laufenden Saison mit der Folge, dass weder Auf- noch Absteiger ermittelt werden können und mit demselben Teilnehmerfeld in die Folge-Saison 2021/2022 gestartet werden muss.“

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