
Im April 2006 beerbte Jan Fricke auf der Trainerbank des VSG Stapelfeld den langjährigen Chefcoach Meik Diedrich (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Und obwohl im Sommer einige Akteure Diedrich zum Nord-Bezirksligisten Post SV folgten, gelang es Fricke, die Stapelfelder in der Kreisliga 4 in die Spitzengruppe zu führen. SportNord sprach nun zu Beginn der Winterpause mit dem Erfolgstrainer ...
SportNord: Hätten Sie einem Propheten geglaubt, der Ihnen im Sommer vorausgesagt hätte, dass Ihr Team auf dem zweiten Platz liegend überwintert?
Jan Fricke: "Ich hätte es zumindest gehofft ... Und ich wusste auch, dass wir so viel erreichen können - dennoch hat unser Erfolg auch mich positiv überrascht! Ich kenne die Mannschaft schon lange und weiß, was sie kann, aber nachdem wir im Sommer sechs Abgänge kompensieren und die neuen Spieler erst einmal ins Team integrieren mussten, waren unsere Erfolge keine Selbstverständlichkeit."
SportNord: Lief es deshalb zum Saisonbeginn noch nicht rund?
Fricke: "Wir haben eigentlich eine gute Vorbereitung hingelegt und sind auch gut in die Punktspielrunde reingekommen, aber dann fielen zeitweise fünf bis sieben Leistungsträger verletzt aus, und das war natürlich nicht mehr kompensierbar! Und das Pech, das der Hamburger SV in der Bundesliga in der gesamten Hinrunde hatte, hatten wir an den ersten sieben Spieltagen ... Seitdem ist das Glück auf unserer Seite, und wir haben die letzten sieben Spiele in Folge gewonnen und dabei nur zwei Gegentore kassiert!"
SportNord: Ist der Aufstieg jetzt das neue Saisonziel?
Fricke: "Nachdem wir in der Vorsaison mit Aufstiegsambitionen gestartet waren, am Ende aber erst spät den Abstieg vermeiden konnten, hatten wir uns in dieser Spielzeit vorgenommen, nichts mit dem Abstieg zu tun zu bekommen ... Das ist uns gelungen, den Klassenerhalt haben wir sozusagen bereits sicher - aber der Aufstieg wird nun keine neue Vorgabe werden! Allerdings wollen wir gerne so lange wie möglich oben mitspielen, und wenn wir auch drei, vier Spieltage vor dem Saisonende an der Tabellenspitze stehen beziehungsweise nur einen knappen Rückstand auf den Spitzenreiter haben sollten, dann würden wir natürlich versuchen, den Aufstieg zu schaffen. Aber viel wichtiger ist, dass wir weiterhin Spaß am Fußball haben und gemeinsam ein Team sind - und wenn es in diesem Jahr nicht mit dem Sprung in die Bezirksliga klappen sollte, dann würden wir in der nächsten Spielzeit versuchen, erneut in der Spitzengruppe mitzumischen!"
SportNord: Ist es ein Vorteil für Ihr Team, dass es ohne Druck aufspielen kann, während beispielsweise bei den Konkurrenten Sporting Clube und SV Billstedt-Horn der Aufstieg die klare Zielvorgabe ist?
Fricke: "Es ist für uns zumindest kein Nachteil ... Allerdings haben wir dadurch, dass wir nun als Zweiter überwintern, eine neue Rolle übernommen: Wir kommen nicht mehr als Verfolger von hinten, sondern sind nun selbst der Gejagte - und als Favorit müssen wir natürlich etwas anders in die noch ausstehenden Begegnungen reingehen ..."
SportNord: ... Auch mit anderen Spielern, sprich Winter-Neuzugängen?
Fricke: "Es wird bei uns einige Zugänge in der Winterpause geben - aber bei ihnen muss menschlich alles tausendprozentig passen ... Bei uns haben sich zuletzt bereits einige Spieler angeboten, die fußballerisch wirklich große Fähigkeiten besitzen - aber charakterlich passte es einfach nicht, deshalb haben wir sie nicht in unser Team aufgenommen. Mir steht aber auch so schon ein Kader von 22 Akteuren zur Verfügung, von denen sich jeder bedingungslos für die Mannschaft aufopfert und Freude an jedem Spiel und Training hat!"
SportNord: Kam der Spaß durch den Erfolg, oder der Erfolg durch den Spaß?
Fricke: "Das ist eine gute Frage ... Fakt ist, dass alle Spieler wirklich in freudiger Erwartung zu den Übungseinheiten kommen, weil sie gerne Fußball spielen. Dafür gebührt meinem Team ein sehr großes Lob, denn in einem halben Jahr sind die Spieler zu einer Einheit zusammengewachsen und haben Spaß am Fußball - so etwas hatte es in Stapelfeld lange nicht mehr gegeben! Aber nur so kann es gehen, denn wir zahlen keine Gehälter, und bei uns wird auch zukünftig niemals ein Sp