Nach dem Spiel der Kreisliga 4 zwischen dem FTSV Lorbeer Rothenburgsort und Hamm United FC kam es zu skandalösen Vorkommnissen, über die SportNord bereits mit den Verantwortlichen der beteiligten Vereine sprach (siehe unten verlinkten Bericht). Nun befragte SportNord zwei unparteiische Zeugen:
Schiedsrichter Björn Renter (vom 1. FC Quickborn) und Wilfried Pinz (HT 16), der der Partie als Schiedsrichter-Beobachter beiwohnte ...
Referee Renter berichtete:
"Es ist nach dem Abpfiff zu einer Auseinandersetzung zwischen Spielern, Zuschauern und Offiziellen gekommen, die in einer Schlägerei endete - alles Weitere wird vor dem Sportgericht verhandelt werden. Fakt ist, dass meine Assistenten und ich vier Spieler (drei von Lorbeer, einen von Hamm United) bei tätlichen Angriffen beobachtet und uns ihre jeweilige Trikotnummer notiert haben. Im Sonderbericht, den ich für den Hamburger Fußball-Verband verfasst habe, werden sie auch genannt werden!
Die Partie ist als Spitzenspiel und Derby sehr hitzig verlaufen. Ich musste zwei Rote Karten verteilen, nachdem ein Akteur seinen Gegenspieler in den Schwitzkasten genommen und sich dieser mit einem Ellenboge-Check gewehrt hatte. Es waren 80 Zuschauer da, die sich teilweise äußerst provokant verhalten haben, auch meinen Assistenten und mir gegenüber. Ob diese Zuschauer mit Rothenburgsort oder Hamm United sympathisierten, kann ich nicht sagen, weil ich mich aufs Spielgeschehen konzentriert habe.
Nach dem Spiel, als wir gerade unseren Sportlergruß beendet hatten und von beiden Teams für die gute Leitung der Partie gelobt worden waren, ging hinter der Barriere plötzlich ein Tumult los. Ich sah, dass Ordner versucht haben, die Menschen auseinander zu halten, was ihnen aber nicht gelungen ist. Nachdem sich der erste große Tumult beruhigt hatte, kam es noch zu mehreren kleinen Auseinandersetzungen, bis sich die Sache beruhigte. Wir als Schiedsrichter-Gespann sind nicht attackiert worden!
Die Polizei fragte mich, nachdem sich die Situation beruhigt hatte, wer der Auslöser des Ganzen gewesen sei - aber das hatte ich leider nicht gesehen! In der vergangenen Saison habe ich als Schiedsrichter die Kreisliga-Partie zwischen dem SC Elbgau und FK Nikola Tesla geleitet, wo es ebenfalls unschöne Vorkommnisse gab - aber damals war nicht ganz so schlimm: Jetzt sind richtig die Fäuste geflogen, es gab üble Tritte - und ein Zuschauer hat, wie ich hörte, auch Strafanzeige gegen einen Spieler gestellt.
Da ich seit meinem vierten Lebensjahr fußballverrückt bin, lasse ich mir die Freude an dieser schönen Sportart auch von solchen Erlebnissen nicht nehmen. Ich hoffe, dass das HFV-Sportgericht gegen die Spieler, die wir identifizieren konnten, Strafen verhängt - und ich so etwas in den nächsten Jahren weder als Schiedsrichter noch als Zuschauer eines Spiels noch einmal erleben muss!"
Schiedsrichter-Beobachter Prinz erklärte:
"Während des Spiels hatte sich der Rothenburgsorter Trainer mit mehreren Zuschauern verbale Auseinandersetzungen geliefert. Den genauen Wortlaut bekam ich nicht mit, weil ich zunächst genau gegenüber von den Trainerbänken stand. Während der Partie habe ich mich dann hinter die Ersatzbank der Gäste begeben, um den dort stehenden Schiedsrichter-Assistenten noch einmal unter die Lupe nehmen zu können; dort standen Jugendliche, die wie normale Fans der Heim-Mannschaft wirkten.
Als ich nach dem Abpfiff bereits in Richtung Ausgang ging, wo ich noch einmal mit dem Schiedsrichter reden wollte, begannen plötzlich die Tumulte. Zunächst konnte ich aufgrund meiner Position nicht genau sehen, was geschah - jedenfalls flogen die Fäuste und neben Zuschauern waren auch mehrere Lorbeer-Spieler daran beteiligt. Ich sah, dass mehrere Menschen in blauen Leibchen, eben die Rothenburgsorter, auf überwiegend rosafarben gekleidete Personen losgingen.
Aus nächster Nähe habe ich gesehen, dass ein Lorbeer-Spieler einem Zuschauer, der mit Hamm United sympathisierte, drei Mal von hinten mit der Hand ins Gesicht geschlagen hat. Anschließend zog er sein Trikot schnell aus, aber ich hatte mir seine Rückennummer schon vorher notiert. Als sich das Geschehen beruhigt hatte und die Polizei kam, habe ich besagtem Zuschauer gesagt, dass ich als Zeuge zur Verfügung stehen werde - und ich hoffe, dass er etwas gegen