
Ebenso wie zahlreiche andere Spieler des FC Süderelbe absolvierte Marius Wilms am Sonnabend sein zweites Oberliga-Spiel in dieser Saison auf dem Kunstrasenplatz am Kiesbarg. Das Besondere dabei: Seinen ersten Auftritt dort hatte er am 19. September noch im Trikot des HSV Barmbek-Uhlenhorst bestritten und einmal gegen den FCS getroffen, der trotzdem mit 3:2 gewann. Exakt 14 Tage später steuerte Wilms, der in der vergangenen Woche nach nur drei Monaten von BU zu den Süderelbern zurückgekehrt war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), nun einen Treffer für den FCS zum 5:2-Sieg gegen den FC Union Tornesch bei.
Kurz vor der Pause war es Wilms, der für die FCS-Kicker, die bis dahin gegen die gut stehenden Tornescher kaum nennenswerte Offensivszenen gehabt hatten, zum 1:1 ausglich. „Ärgerlich“ fand dies Union-Trainer Thorben Reibe, der zu dem Schluss kam: „Aufgrund unserer guten Leistung im ersten Durchgang hätten wir eine Führung zur Halbzeit verdient gehabt.“ Tatsächlich sah es zunächst gut aus für das Team aus dem „Torneum“, das in der 34. Minute in Führung ging. Dabei legte Jan-Philipp Zimmermann, der nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Björn Dohrn von Reibe aus der Innenverteidigung in den Sturm beordert worden war, einen hohen Ball gut ab zu Patrice Meyer, dessen Querpass Morris von Winckelmann mit dem 0:1 krönte.
Der Wilms-Treffer kurz vor der Pause beflügelte dann aber die Süderelber für den zweiten Abschnitt, in dem sie höher standen und die Tornescher früher attackierten. So gelang Wasim Sarwari auch die 2:1-Führung (65. Minute), auf die Reibe reagierte, indem er seiner Elf eine offensivere 3-5-2-Formation verordnete. „Das hat auch prompt gefruchtet“, befand der 38-Jährige angesichts der Tatsache, dass erneut von Winckelmann den Ball nach einem hohen Pass über die Süderelber Abwehr hinweg an Fabian Preisler vorbeispitzelte, ehe der FCS-Keeper ihn traf. Dies ahndete Schiedsrichter Marco Kulawiak (vom SC Teutonia 10) regelkonform mit einer Gelben Karte für den Schlussmann sowie einem Elfmeter für die Tornescher. In Abwesenheit von Dohrn, dem etatmäßigen Elfmeterschützen Nummer eins des FC Union, trat Maik Stahnke an und verwandelte zum 2:2 (77.).
Die im Mannschaftskreis aufgeworfene Frage, ob sie dieses Ergebnis halten und einen Punkt mitnehmen, oder in der Schlussphase auf Sieg spielen sollten, beantworteten die Union-Akteure für sich klar mit der Aussage, auf einen „Dreier“ gehen zu wollen. Dasselbe Ziel verfolgten allerdings die Hausherren, die diesem Vorsatz auch die entsprechenden Taten folgen ließen. Spätestens nach dem 3:2 von Can Kömürcü (83.) brachen bei den Gästen alle Dämme, was der eingewechselte Razak Aza Bandi dazu nutzte, um das Ergebnis per Doppelschlag (84./86.) noch zum 5:2-Endstand in die Höhe zu treiben. „Da haben wir es dem Gegner viel zu leicht gemacht und ein stückweit auch ein naives Verhalten an den Tag gelegt“, fand Reibe klare Worte. Dass sein Team wie schon sechs Tage zuvor beim 1:5 gegen den TSV Buchholz 08 (SportNord berichtete) in der Schlussphase einbrach, stimmte den Coach nachdenklich: „Darüber werden wir reden müssen.“ Auch FCS-Coach Stefan Arlt dürfte mit seinem neu formierten Team Gespräche führen, die aber nach dem zweiten Sieg im zweiten Saison-Heimspiel deutlich positiver ausfallen werden.