
Da die Platzverhältnisse aufgrund des Dauerregens sowohl in der Fahltsweide als auch im Deichstadion bescheiden sind, mieteten sich zu Wochenbeginn der Hamburger Oberligist VfL Pinneberg und der West-Bezirksligist Hetlinger MTV im „Torneum Fußballpark“ des FC Union Tornesch ein, um dort auf Kunstrasen ihre Übungseinheit zu absolvieren. Kurzfristig kamen die Verantwortlichen beider Teams dann auf die Idee, am Montagabend ein Trainingsspiel gegeneinander zu bestreiten. Um die Belastung für die Kicker zu dosieren, einigten sie sich auf eine verkürzte Spielzeit von zweimal 35 Minuten.
Tatsächlich beendete Marcus Motzkat, aus dem VfL-Trainerstab, der als Schiedsrichter fungierte, die Partie dann aber schon nach rund einer Stunde: „Leider sind zwei Spieler aneinandergeraten“, begründete Motzkat den Spielabbruch, während er sich in der Gastronomie des „Torneum“ ein Getränk gönnte. Im Duell seines Ex-Teams und seiner zukünftigen Mannschaft sah der unter den Zuschauern weilende Trainer Patrick Bethke kein Tor. Wohl aber eine Situation, in der sich HMTV-Stürmer Fatih Simsek und VfL-Verteidiger George Hastedt duellierten – und das nicht nur verbal. „Der Pinneberger hat unseren Spieler von hinten getreten, woraufhin ihm Simsek den Ball an den Kopf geworfen hat, ehe die Fäuste geflogen sind“, schilderte der Hetlinger Fußball-Abteilungsleiter Michael Kirmse die Szene.
Simsek selbst erklärte, dass sein Kontrahent „sehr aggressiv gewesen“ sei: „Dann hat er mich beleidigt und mir einen Schlag gegen meinen Kopf versetzt.“ Daraufhin sei er „ausgerastet“, gestand Simsek, der sich noch am Abend via Handy-Kurzmitteilung bei seinen Mitspielern entschuldigte. Trotzdem kamen Michael Kirmse und Simsek überein, dass eine sofortige Trennung für beide Seiten „die beste Lösung“ sei. Während Simsek (31) also ab sofort nicht mehr für die Hetlinger, zu denen er im Sommer 2017 vom SV Eidelstedt gewechselt war, auf Torejagd geht, trägt Defensivmann Hastedt (24) weiterhin das Trikot der Pinneberger, zu denen er vor dieser Saison von Inter Hamburg gekommen war: „Einen Rauswurf wird es bei uns nicht geben, aber der Strafenkatalog beinhaltet auch diesen Punkt“, erklärte der Pinneberger Betreuer Mike Treede.