Kreisliga 6: Mordhorst erklärt Abschied von MSV-Reserve


Tobias Mordhorst hat am Montag seinen Rücktritt als Trainer des Meiendorfer SV II bekanntgegeben. Nachdem Mordhorst, der zuvor lange Jahre im Jugendbereich gearbeitet hatte, im vergangenen Sommer zunächst als Co-Trainer bei der MSV-Reserve eingestiegen war, wurde er in der Winterpause nach dem Ausscheiden von Ulf Dassow zum Chefcoach befördert. Mit 27 Punkten aus den 14 Partien im Kalenderjahr 2016 wurde die Hinrunden-Ausbeute exakt wiederholt, was am Ende einen starken vierten Tabellenplatz in der Kreisliga 6 bedeutete.

Auf Nachfrage von SportNord erklärte Mordhorst, was ihn nun veranlasste, seinen Hut zu nehmen. „Ich habe immer gesagt, dass ich die Mannschaft nicht alleine betreuen, sondern irgendwann einen zusätzlichen Mann an meiner Seite verpflichten möchte. Einige Spieler sind mit Robert Paetow, der die Meiendorfer Reserve im Herbst 2014 schon einmal 13 Spieltage lang trainierte, noch immer befreundet und haben daraufhin den Vorschlag gemacht, ihn zurückzuholen.“ Als dies im Raum stand, habe er sich aber, so Mordhorst, „nach reiflicher Überlegung dagegen entschieden“, woraufhin es an der Meiendorfer Straße unruhig wurde: „Einige Spieler haben dann einen kleinen Aufstand angezettelt und noch andere Spieler angestachelt.“ Die „Aufständischen“ suchten das Gespräch mit dem Vorstand: „Sie haben dem Vorstand die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt: ,Entweder kommt Paetow, oder wir gehen', woraufhin mir die Vereinsverantwortlichen angeboten haben, zukünftig mit Paetow zusammen die Zweiten Herren zu betreuen.“

Allerdings hatte sich Mordhorst zuvor schon mit dem MSV-Vorstand ausgetauscht: „Wir hatten uns eine Woche vorher unterhalten und ich habe gesagt, dass ich bleibe, und der Vorstand hatte mir auch klar gemacht, dass ich bleiben solle“, so Mordhorst, der nun fassungslos feststellen musste, „dass der Vorstand eine komplette Kehrtwende vollzog, weil einige Spieler aufgemuckt haben“. Mordhorst vermutete, dass Jens Malcharczik, Erster Vorsitzender des MSV, der am Dienstag in den Urlaub fuhr, „die Angelegenheit schnell klären wollte“. Mordhorst hatte, dies versicherte er, bereits einen anderen Kandidaten für den Co-Trainer-Posten an der Angel: „Das war schon so gut wie eingetütet ‒ es war nur noch die Frage, wie viele Spieler er mitbringt“, so Mordhorst, der klarstellte: „Unabhängig davon hatten wir bereits die Verpflichtung von acht Neuzugängen für die kommende Saison perfekt gemacht ‒ sie werden jetzt sicher nicht mehr zum MSV kommen.“ Zudem hielt es Mordhorst für möglich, dass sich aufgrund der jüngsten Geschehnisse auch einige Spieler aus dem bisherigen Reserve-Team vom MSV abwenden.

Mordhorst bedauerte seinen Abschied von der Meiendorfer Straße nach nur einem Jahr sehr: „Es lief sportlich sehr gut und es ist umso höher einzuschätzen, dass wir uns in der Tabelle oben festsetzen konnten, weil wir im vergangenen Sommer keine richtige Vorbereitung absolvieren konnten, da der Platz umgebaut wurde ‒ aber unsere Erfolge sind leider nicht gewürdigt worden!“ Mordhorst, der seinen Rücktritt „logisch und konsequent“ nannte, wäre dafür offen, in der kommenden Saison eine neue Aufgabe zu übernehmen: „Ich hatte mich eigentlich darauf eingestellt, in vier Wochen mit der Zweiten Meiendorfer Mannschaft in die Vorbereitung zu starten ‒ wenn sich nun eine spannende neue Aufgabe ergeben sollte, wäre ich dafür offen.“

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