
Mit starken 34 Punkten aus 15 Partien beendete der FC Roland Wedel II die Hinrunde in der Kreisliga 7 als Tabellen-Zweiter. Aus den ersten 13 Begegnungen der zweiten Halbserie holten die Elbstädter dann aber nur noch 16 Zähler, so dass sie den Kampf um die ersten beiden Plätze frühzeitig aufgeben mussten. Am Sonntag überraschte die Roland-Reserve nun sportlich positiv, als sie beim Hetlinger MTV mit 2:1 gewann. Leider überraschten einige Roland-Akteure auch negativ ‒ allen voran Tunahan H., der dem Hetlinger Alexander Bandholt eine Ohrfeige und einen Faustschlag ins Gesicht verpasst haben soll, wofür er die Rote Karte sah. Einige Spieler leisteten sich zudem verbale Entgleisungen. „Der überwiegende Teil des Wedeler Teams war aber fair“, betonte Marc Zippel, für den es die erste Heimpleite als HMTV-Trainer war.
Diese nannte Zippel „sehr unglücklich“, da sein Team „zahlreiche Großchancen besessen“ hätte. Schon in der ersten Spielminute tauchte Adnan Kubat frei vor dem Gäste-Gehäuse auf, doch er zielte vorbei; dann kam Samet Baygündüz nicht richtig zum Abschluss. Statt 1:0 stand es dann in der dritten Minute plötzlich 0:1, als Osman Avci nach einem langen Pass der Wedeler aus allerdings abseitsverdächtiger Position den herausstürzenden HMTV-Torwart Lasse Wolff mit einem sehenswerten Lupfer überwand. „Wir haben danach weiter entschlossen nach vorne gespielt“, berichtete Zippel. Nach einer Flanke von Dominik Zink köpfte Samet Baygündüz aus acht Metern zum 1:1 ein (32.). In der Folge haftete den Hetlingern das Pech im Abschluss aber wieder an: Samet Baygündüz jagte den Ball aus zwei Metern über die Latte, Bandholts brachialer Schuss landete am Pfosten und als Jesse Plüschau einen Kopfball abgeben wollte, wurde er im Roland-Strafraum weggecheckt ‒ Schiedsrichter Marco Heppner (vom SC Hamm 02) bedeutete aber theatralisch, dass nichts gewesen sei.
Dann kam die Schlussminute und Zink schoss aus acht Metern freistehend direkt in die Arme von Roland-Keeper Aytekin Üstündag, der zuvor schon mit starken Paraden und weiten Abschlägen geglänzt hatte. So auch dieses Mal, als sich Cemal Ayik den langen Ball erlief und zum 1:2 einschoss. „Selbst ein Unentschieden wäre nach dem Spielverlauf zu wenig gewesen ‒ dass wir nun sogar mit ganz leeren Händen dastehen, ist einfach nur bitter“, haderte Zippel. Neben dem Derby verloren die Hetlinger auch den zweiten Tabellenplatz nach nur einer Woche wieder an den SC Teutonia 10 II, der nun mit einem Punkt Vorsprung in den letzten Spieltag, an dem er die Roland-Reserve empfängt, geht. Schon während des Spiels, vor allem aber nach dem Abpfiff gab es deshalb hämische Sprüche einiger Spieler und Verantwortlicher der Roland-Reserve in Richtung der Hetlinger: „Wir haben euch den Aufstieg versaut“, war Grundtenor der Aussagen einiger weniger Wedeler, die offenbar nicht wussten, dass der HMTV aufgrund der Quotienten-Regelung selbst im Falle der Vizemeisterschaft aller Voraussicht nach nicht in die Bezirksliga kommen würde: Der Zweitplatzierte der Kreisliga 7, egal ob Teutonia 10 II oder Hetlingen, weist nämlich den schlechtesten Quotienten aller acht Vizemeister auf.