Landesliga Hammonia: Familienmensch mit hohen Zielen


Gleich zwei Familien hat Andy Asare-Kumi Poku! Beim Hammonia-Landesligisten SC Hansa 11 spielt der 24-Jährige erst seit dem Januar 2020. Doch der große, kräftige Offensivspieler hat auf dem kleinen Platz hinter dem Millerntor-Stadion viel Spaß am Fußball und neue Freunde gefunden. Poku: „Auf dem Platz sind wir wie eine Familie – da halten wir sehr eng zusammen!“ Natürlich auch außerhalb des Platzes. Und das macht für Poku schon richtig viel aus: „Ich bin ein totaler Familienmensch.“ Kein Wunder. Der 24-jährige Athlet lebt mit mehreren Geschwistern nach wie vor bei seinen Eltern. Dort hat jeder seinen Platz. Auch und natürlich in der Krise. Dabei ist es für ihn als Studenten gerade nicht wirklich einfach: „Jobben ist weggefallen durch die Krise. Und das Studium läuft nur als Video-Konferenz.“ Poku studiert an der Fachhochschule Westküste in Heide Immobilienwirtschaft im siebten Semester.

Trotz der Corona-Beschränkungen bleibt Poku guter Dinge. Er hat für sich und andere nämlich neue Betätigungen entwickelt: Seinen Fotos und Rezepten für gesundes Essen können alle Interessierten auf seinem Instagram-Account folgen. Poku: „Ich habe inzwischen meine Ernährung komplett umgestellt. Viele Ballaststoffe, viel Obst, viele Vitamine und viel Tee – das hatte extreme Auswirkungen auf meine Fitness. Gesundes Essen ist wie ein Treibstoff für den Sport.“ Diese Fitness kann er momentan leider nicht auf dem Platz zeigen, dafür aber täglich in zwei Zoom-Gruppen. Poku ist zum Fitness-Guru geworden. Regelmäßig spult er voller Enthusiasmus sein Programm herunter – dazu zählt sogar Yoga.

Poku hat als Fußballer schon zahlreiche Erfahrungen sammeln können. In der Jugend bis zur U19-Regionalliga beim Niendorfer TSV. Danach folgten mehrere Engagements im Herrenbereich: Erste Station beim HEBC, danach VfL Pinneberg, FK Nikola Tesla sowie FC Türkiye. Seit der Winterpause der vergangenen Serie fühlt er sich bei den Hansa-Trainern Erkan Sancak und Christian Wriedt sehr gut aufgehoben. Was nicht heißen soll, dass es unter den anderen Übungsleitern schlechter war. Poku: „Aber gerade zu Wriedt habe ich viel Vertrauen und eine ganze Menge von ihm mitgenommen.“ Es darf schon behauptet werden, dass Poku auf dem Platz einer der Anführer geworden ist. Und die sportlichen Ziele für die Zeit nach den Corona-Beschränkungen formuliert der 24-Jährige so: „Sicherlich sind der Eimsbütteler TV, die SV Halstenbek-Rellingen oder auch TuRa Harksheide die großen Favoriten in der Landesliga Hammonia – aber wir müssen uns vor niemanden verstecken, denn wir haben ein richtig gutes Team.“

Um ein unschönes Thema auf dem Platz kommt leider niemand herum. Poku: „Rassismus gibt es nach wie vor im Hamburger Amateur-Fußball. Auch wenn es insgesamt schon besser geworden ist. Aber gelegentlich bekomme ich es mit, wie einige Jungs auf dem Platz sprechen oder Zuschauer von außen beleidigen. Mittlerweile versuche ich, das in positive Energie umzuwandeln, wenn ich rassistisch beleidigt werde. Am besten finde ich es natürlich, wenn solche Idioten nicht damit rechnen, dass ich alles gut verstehe und mich sogar besser ausdrücken kann als sie.“ Dennoch lässt sich Poku nicht den Spaß am Fußball nehmen: „Ich freue mich auf die nächste Saison!“

(Stefan Knauß)

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