Kreisliga 7: Reichmann will totalen Absturz verhindern


Neun Punkte holte die FTSV Komet Blankenese nach der Winterpause aus den elf Partien unter der Regie von Kevin Reichmann, der im Februar das seit dem Ausscheiden von Alexander Born verwaiste Traineramt übernommen hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Diese Ausbeute genügte nicht, um in der Kreisliga 7 den Klassenerhalt zu schaffen: Die Komet-Kicker stiegen als Schlusslicht in die A-Kreisklasse ab, was für den Traditionsverein, der lange Jahre und letztmals von 1989 bis 1995 noch der höchsten Hamburger Spielklasse angehörte, ein neuer Tiefpunkt ist. Reichmann, der auch in der kommenden Saison an der Simrockstraße an der Seitenlinie stehen wird, nahm sich Zeit für ein Interview mit SportNord ...


SportNord: Sind die Tränen über den ersten Abstieg Ihrer Karriere inzwischen getrocknet?
Kevin Reichmann: „Tränen liefen nicht. Trotzdem tat es weh, weil wir als Team gemeinsam noch einmal alles versucht haben ‒ so, wie es wohl im Laufe der Saison nicht immer der Fall war. Aber zu dem Zeitpunkt, an dem ich als Trainer angefangen habe, waren wir ja schon fast abgestiegen.

SportNord: Was hätte anders laufen müssen, damit die Rettung noch gelingt?
Reichmann: „Am Ende sind immer viele Punkte zu finden, die anders hätten laufen müssen. Als ich gekommen bin, haben wir einen vernünftigen Kampf gegen den Abstieg abgeliefert ‒ aber wer die ganze Saison betrachtet, wird feststellen, dass wir nicht zu Unrecht abgestiegen sind.“

SportNord: Gab es rückblickend betrachtet einen Moment, an dem Sie es bereut haben, das Traineramt an der Simrockstraße übernommen zu haben?
Reichmann: „Nein, ich fühle mich sehr wohl hier. Trotz des Abstiegs, haben wir großartige Wochen als Team gehabt. Am Ende hätten wir eventuell einfach drei bis vier Spieltage mehr benötigt, um noch eine Chance zu haben, den Klassenerhalt zu schaffen.“

SportNord: Ist die Trainertätigkeit bei einem Traditionsverein wie der FTSV Komet Blankenese anders, eventuell anspruchsvoller, als bei einem anderen Klub?
Reichmann: „Anspruchsvoller würde ich es nicht nennen. Aber einem sitzt die Geschichte im Nacken und man muss sich dann immer damit auseinandersetzen. Doch Fakt ist: Jetzt sind wir abgestiegen und sollten schauen, dass wir einen kompletten Absturz in die B-Kreisklasse vermeiden.“

SportNord: Wie verändert sich der Spielerkader in diesem Sommer?
Reichmann: „Die Mannschaft wird große Veränderungen erfahren. Das liegt zum Großteil an den Spielern, die den Verein aufgrund des Abstiegs verlassen, und den Akteuren, die schon vorher bekannt gegeben hatten, dass sie in diesem Sommer gehen. Wir werden zukünftig mit einem sehr jungen Team antreten.“

SportNord: Sehen Sie Ihre Mannschaft für die kommende Saison gut aufgestellt?
Reichmann: „Ich denke, für die Zielsetzung, die wir haben, sind wir gut gewappnet ...“

SportNord: ... Wie sehen denn Ihre kurz- und mittelfristigen Ziele mit Komet aus?
Reichmann: „Kurzfristig geht es darum, einen weiteren Abstieg zu verhindern. Aufgrund dessen, dass mein Vertrag nur bis zum 30. Juni 2018 läuft, ist es mein mittelfristiges Ziel, so zu arbeiten, dass die Vereinsverantwortlichen meinen Kontrakt verlängern möchten.“

SportNord: In welche A-Kreisklassen-Staffel möchten Sie vom Hamburger-Fußball-Verband für die Saison 2017/2018 eingeteilt werden?
Reichmann: „Die Hauptsache ist, dass kein Team von Rasensport Uetersen in unserer Liga dabei ist ... Ansonsten ist es mir relativ egal, in welche Staffel wir kommen.“

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