
Eine Woche, nachdem der FC Roland Wedel II durch einen 3:2-Sieg im direkten Duell den zweiten Platz in der Kreisliga 7 vom SC Teutonia 10 erobert hatte, stand nun am späten Sonntagnachmittag für die Elbstädter das schwere Gastspiel beim Meister Rasensport Uetersen an. Weil die Roland-Reserve in der Rosenstadt trotz langer Zeit passabler Leistung am Ende mit 1:4 verlor, rutschte sie auch wieder hinter die Teutonen auf den dritten Rang ab. „Unsere Jungs hatten zwar zwei Drittel des Spieles relativ unter Kontrolle, jedoch verlor man im letzten Drittel nach dem verletzungsbedingten Wechsel von Ömür Kaplan komplett die Ordnung“, hieß es auf der facebook-Seite der Roland-Reserve, auf der die Verantwortlichen einräumten: „Raspo nutzte dies mit seiner individuellen Klasse eiskalt aus und dreht das Spiel zu einem verdienten 4:1-Sieg und bewahrte sich so die weiße Weste.“
Allerdings galt zunächst für die Uetersener, die bereits eine Woche zuvor ihren Titelgewinn und den Durchmarsch in die Bezirksliga perfekt gemacht hatten (SportNord berichtete), dass aller Anfang schwer ist: „In der ersten Halbzeit waren wir zwar feldüberlegen, aber nicht schnell genug im Spiel nach vorne“, erklärte Rasensport-Co-Trainer Frank Weche. Die Roland-Reserve, die mit der Empfehlung von elf Siegen in Folge angereist war, stand zumeist tief in der eigenen Spielfeldhälfte. Dennoch hätten die Gäste in Front gehen können: Nach einem Foul von Marley Gothe an Baris Ayik entschied Schiedsrichter Kai Seeliger (Sportfreunde Holm) auf Freistoß, den Sonay Hayran aus 18 Metern nur rund zehn Zentimeter links am Tor vorbei zirkelte (25. Minute). Alle Bälle, die auf sein Gehäuse kamen, fing Rasensport-Keeper Alexej Schmidt sehr sicher. Auf der Gegenseite scheiterte Marcel Jobmann mit einem Kopfball aus Nahdistanz am stark reagierenden Roland-Torwart Aytekin Üstündag.
Kurz nach der Pause gingen die Wedeler in Führung: In der Vorwärtsbewegung verlor der Uetersener Fynn Laut einen Zweikampf und den folgenden Gäste-Konter veredelte Baris Ayik mit einem Lupfer über Schmidt hinweg (0:1/52. Minute). Mitten hinein in Weches Systemumstellung, von einer 4-2-3-1- hin zu einer 3-5-2-Formation, fiel der Ausgleich: Rasensport-Kapitän Philipp Ehlers fand von rechts aus Marvin Schramm, der mit Tempo in den Gäste-Strafraum lief und zum 1:1 in die kurze Ecke einschoss (67.). Neben Mario Ehlers, der schon in der Pause eingewechselt worden war, erwies sich auch Artur Koziol, der unmittelbar nach dem 1:1 in die Partie kam, „als belebendes Element“, wie Weche lobte. So war es auch kein Zufall, dass Mario Ehlers ein Zusammenspiel der beiden „Joker“ mit dem 2:1 krönte (71.).
Während einige Roland-Akteure fortan ihre Köpfe hängen ließen, kamen die Hausherren nach einer schönen Dreier-Kombination über Jobmann und Philipp Ehlers durch Schramms zweites Tor des Tages zum vorentscheidenden 3:1 (76.). „Erfreut“ sah Weche, dass sich seine Schützlinge „auch danach nicht ausruhten, sondern weiter nachsetzten“. Dafür wurden sie noch mit einem vierten Tor belohnt: Artur Koziols 20-Meter-Schuss wehrte Üstündag ab, doch als Bogenlampe landete der Ball trotzdem zum 4:1-Endstand im Netz (89.). „Aufgrund unserer Steigerung nach dem Rückstand haben wir verdient gewonnen“, urteilte Weche, der klarstellte: „Wir wollten nicht nur unsere weiße Heim-Weste wahren, sondern uns auch auf keinen Fall nachsagen lassen müssen, dass wir uns nach dem sicheren Titelgewinn nicht mehr reinhängen.“
Die Roland-Reserve kann aber, bei nur zwei Zählern Rückstand auf Teutonia 10, weiter auf die Vizemeisterschaft, die aufgrund des guten Punkte-Quotienten zum Aufstieg in die Bezirksliga genügen könnte, hoffen. Zumal die Wedeler das vermeintlich leichtere Restprogramm haben: Sie empfangen noch den Tabellen-Elften SV West-Eimsbüttel und gastieren beim bereits abgestiegenen Schlusslicht Holsatia/Elmshorner MTV II, während die Teutonen beim Rang-Vierten SV Rugenbergen II vorstellig werden, ehe sie zum Abschluss den Tabellen-Zwölften SV Eidelstedt II erwarten.