Bevor am Sonntag das Kreisliga-Spiel zwischen dem Heidgrabener SV und dem Glashütter SV II angepfiffen wurde, hatte die GSV-Reserve mit 34 Toren nur drei weniger als der „kleine HSV“ geschossen ‒ aber mit 55 exakt 30 Gegentreffer mehr kassiert. Dies drückte sich am Ende auch im Ergebnis des direkten Duells aus: Die Heidgrabener feierten einen 7:2-Kantersieg und untermauerten ihre Ambitionen auf die Vizemeisterschaft, wobei beide Mannschaften jeweils noch einige gute Torchancen vergaben.
Zwei „Debütanten“ waren am frühen Führungstreffer der Hausherren beteiligt: Nachdem die Gäste einen Eckstoß von Timo Badermann abgewehrt hatten, spielte Christian Kramer, der erstmals in der Heidgrabener Start-Elf stand, den Ball zurück in den Glashütter Strafraum, wo Tobias Burk am langen Pfosten im zweiten Anlauf das 1:0 und damit sein erstes Tor im HSV-Trikot erzielte (5. Minute). Dem 1:1-Ausgleich des Glashütters Jan Maier (15.) ließ Christoph Ketelhohn zügig die erneute Führung folgen, indem er einen langen Pass von Fabian Doell gut mitnahm und dann am herausstürzenden GSV-Keeper Boris Thormählen vorbei zum 2:1 einschob (20.). „Ein typisches Schümann-Tor“ sah HSV-Coach Ove Hinrichsen in der 22. Minute, als Philippe Schümann mit dem Rücken zum Tor stehend links in Höhe der Mittellinie angespielt wurde, sich dann drehte und mit dem Spann über Thormählen hinweg zum 3:1 einschoss ‒ der Torwart berührte den Ball beim Rückwärtslaufen zwar mit den Fingerspitzen noch, konnte ihn aber nicht mehr entscheidend abwehren.
„Dieser schnelle Doppelschlag war entscheidend“, befand Hinrichsen. Kurz vor der Pause traf Burk dann erneut: Nach einer weiteren Badermann-Ecke, die Doell vom langen Pfosten zurück in die Mitte köpfte, gelang Burk mit einem Fallrückzieher das 4:1 (41.). Nach dem Seitenwechsel leitete ein weiterer Eckstoß von Badermann das 5:1 ein: Jan-Philip Bätz stoppte den Ball am Fünfmeterraum und versenkte ihn dann in das lange Eck (55.). Sogar 6:1 hieß es, als die Hausherren schnell umschalteten und Ketelhohn zwar noch an Thormählen hängen blieb, aber Badermann traf (66.). Die Glashütter verkürzten zum 6:2, als erneut Jan Maier erfolgreich war (74.), und schossen dann noch einen von Kramer verwirkten Foulelfmeter über die Latte (83.), ehe Ketelhohn nach einem Schnittstellenpass von Yannick Sippel alleine auf das Gäste-Gehäuse zulief und halbhoch zum 7:2-Endstand vollstreckte (89.). Dass die mit nur elf Akteuren und somit ohne Ersatzspieler angereiste GSV-Reserve bis zum Abpfiff weiter nach vorne spielte, war aller Ehren wert. „Am Ende haben wir aber auch in der Höhe verdient gewonnen“, urteilte Hinrichsen.