
Auch davon, dass der angesetzte Schiedsrichter Niklas Schwarz (vom TSV Heist) nicht im „Torneum Fußballpark“ erschien und die Partie deshalb erst mit 40-minütiger Verspätung begann, ließen sich die Kicker des SC Egenbüttel III nicht beirren. Am Sonntag gewannen sie mit einem 4:0 beim FC Union Tornesch III auch ihr fünftes Saisonspiel in der A-Kreisklasse 5, in der sie damit als einziges Team weiter verlustpunktfrei und somit auch Spitzenreiter sind. Nach einer gefühlt ewig andauernden Suche nach einem Aushilfs-Referee erklärte sich Christopher Nicolai Glißmann, der zwar einen Schiedsrichterschein besitzt, aber eigentlich als Tornescher Ersatzkeeper vorgesehen war, bereit, einzuspringen. Zuvor hatte es noch so ausgesehen, als ob Tim Fröhlich, ebenfalls ein Schlussmann der Union-Dritten, die Aufgabe übernehmen würde.
Als der Ball dann endlich rollte, hatten die Rellinger von Beginn an klare Vorteile. Einem guten Auftritt der Gäste stand allerdings auch ein miserabler der Heim-Elf gegenüber: „Teilweise haben meine Spieler Arbeitsverweigerung betrieben – das war eine absolute Minus-Leistung, uns fehlte es an Allem“, fand FCU-Coach Ingo Jopp klare Worte. Zunächst scheitertet zwei Egenbütteler nacheinander freistehend an Union-Torwart Jan Redmann und der dritte Versuch landete am Pfosten (7. Minute). Nach einer Viertelstunde gingen die Gäste aber in Front: Einen Pass über die Tornescher Abwehr hinweg veredelte Pascal Gertschat aus acht Metern in die kurze Ecke – 0:1. Zehn Zeigerumdrehungen später lief Marcel Scherr nach einem weiteren langen Pass alleine auf Redmann zu und überlupfte ihn zum 0:2 (25. Minute).
Kurz darauf gab es tatsächlich die erste Chance für die Hausherren, die Ali Badal aber vergab (26.). Einen Ballverlust des Torneschers Dominik Balzer bestrafte Tim Reimers mit dem 0:3 (31.). Dies war der Pausenstand, weil Balzer freistehend an SCE-Keeper Maximilian Falke scheiterte (43.). „Im zweiten Durchgang haben wir zumindest etwas besser dagegengehalten“, erklärte Jopp. André Herzig hätte noch einmal für so etwas wie Spannung sorgen können, doch nach einem Eckstoß von Steven Schröder köpfte er freistehend vorbei (54.). Auf der Gegenseite erhöhte Julian Schröder zum 0:4-Endstand (64.). „Wir haben auch in der Höhe verdient verloren“, gab Jopp zu.
Bleibt abschließend noch zu klären, was Niklas Schwarz am Sonntag machte: Er war Stadionsprecher der Bezirksliga-West-Partie zwischen dem Hetlinger MTV und dem SV Eidelstedt (1:0). Auf Nachfrage versicherte er, er habe sich bei Andreas Voß, der im Bezirksschiedsrichter-Ausschuss Pinneberg für die Schiedsrichter-Ansetzungen zuständig ist, „abgemeldet“. Im maßgeblichen DFB-Net wurde und wird Schwarz aber noch als Referee aufgeführt.